Heidelberg, 12. Juli 2015. (red/pm) Am 18. Juni 2015 um 18:00 Uhr ist im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma das Doku-Drama „Gibsy- Rukeli Trollmanns Kampf ums Leben“ zu sehen. Der Film behandelt die Geschichte des berühmten Boxers und Sinto Johann ‚Rukeli‘ Trollmann, der ein gefeierter Boxer war und der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten zum Opfer fiel. Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit zu einem Gespräch mit dem Regisseur Eike Besuden.
Information des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma:
„Am 18. Juni 2015 wird im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma ab 18:00 Uhr der Film „Gibsy- Rukeli Trollmanns Kampf ums Leben“ des Regisseurs Eike Besuden gezeigt. Der Film rekonstruiert im dokumentarischen Stil die tragische Geschichte des Boxers Johann ‚Rukeli‘ Trollmann, der von den Nazis als „Zigeuner“ diskriminiert und verfolgt wurde und sich dagegen zur Wehr setzte.
Trollmann gewann im Jahr 1933 die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Minderheit der Sinti wurde ihm sein Titel jedoch eine Woche später wieder aberkannt. Um seinen Protest gegen die NS-Politik zum Ausdruck zu bringen, trat er bei seinem nächsten Kampf als Karikatur eines Ariers mit weiß gepuderter Haut und hellen Haaren an, was schwerwiegende Folgen hatte: ‚Rukeli‘ Trollmann, noch vor kurzem ein gefeierter Boxheld, wurde zur Zielscheibe der Nationalsozialisten.
Von Irrsinn und Diskriminierung
Der Film, der auch bisher unveröffentlichte Originalaufnahmen Trollmanns zeigt, ist ein bewegendes Werk. Er thematisiert nicht nur den unfassbaren Irrsinn des Dritten Reichs, sondern macht auch auf die immer noch hochaktuelle Diskriminierung von Sinti und Roma aufmerksam.
„Die Verfolgung der Sinti und Roma während des 3. Reiches ist als Thema in Deutschland gesellschaftlich und medial vernachlässigt. Das ist ein Skandal! ‚Gibsy‘ kann die Erinnerung für uns alle zurückholen und erzählt eine ganz außergewöhnliche und mitreißende Lebensgeschichte“, so Regisseur Eike Besuden. Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei.“