Mannheim, 12. September 2014 (red/cb) Wenn man an dem blau farbenen Kassenhäuschen vorbei läuft, steht man schon mittendrin, im 15. Handwerker- und Bauernmarkt des Herzogenriedparks. An drei Tagen – von heute bis zum kommenden Sonntag – zeigen hier Künstler, Landwirte und Köche was sie zu bieten haben. An rund 80 Ständen stellen sie Waren wie Bilder, Hüte, Ketten, Wurst oder Käse zum Verkauf. Der Leiter Wolfgang Adrian hat die Auswahl der Stände getroffen.
Von Carolin Beez
In den vergangenen 14 Jahren waren es jährlich rund 9.000 Menschen, die sich in den drei Tagen die Zeit genommen und dem Bauernmarkt einen Besuch abgestattet haben. „Es ist auch wirklich ganz toll, was hier geboten wird“, sagt Marianne Seitz, Mitglied des Aufsichtsrats: „So eine Vielfalt an Essen, Schmuck und Kunst“.
Bei der Eröffnung des Marktes am Freitagvormittag ist die Stimmung im Park aber etwas düster. Grund dafür: Das Wetter. Aus grauen Wolken regnet es vor sich hin. Das macht es für die Standbesitzer natürlich umso schwerer ihre Waren zu verkaufen. Das Problem: Bis vor einigen Jahren, fand der Markt unter den Dächern der Multihalle im Herzgenriedpark statt, die steht aber unter Denkmalschutz und muss saniert werden.
Deshalb wurden die Verkaufsstände nach draußen verlegt und sind dem Wetter jetzt ausgesetzt.“Letztes Jahr haben wir geschwitzt“ sagt der Leiter der Veranstaltung Wolfgang Adrian. Er ist zuversichtlich, dass es am Wochenende doch noch den ein oder anderen Sonnenschein geben wird.
Künstler und Handwerker aus der Region
Die Künstler und Handwerker kommen überwiegend aus der Region und den angrenzenden Bundesländern, Rheinland-Pfalz und Hessen. Ein Stand ist dieses Jahr auch aus dem Saarland dabei. Die Idee, einen Handwerkermarkt zu veranstalten, stammt von Wolfgang Adrian. „Das war genau 25 Jahre nach der Bundesgartenschau, da kam die Idee auf, mal wieder was Neues zu machen“. Seitdem hat er alle Herbstmärkte und auch die Mittelaltermärkte im März (seit dem Jahr 2000) geplant und organisiert.
Herr Adrian legt großen Wert auf die Auswahl der rund 80 Stände. Dabei habe es in diesem Jahr 50 Bewerbungen gegeben, die er ablehnen musste, weil die Ähnlichkeit zu schon bestehenden zu groß gewesen sei oder sie nicht ins Konzept gepasst hätten. Am liebsten sei es ihm, wenn er die Stände selbst finden könne, auf den Wochenmärkten der näheren Umgebung. So entsteht am Haupteingang des Herzogenriedparks eine bunte Mischung – vom traditionellen Schuhmacher bis hin zu modernem Schmuck aus Fahrradketten.
Private Herstellung
Die meisten der Verkäufer stellen ihre Produkte im privaten Bereich her, wie zum Bespiel Bärbel Ross. Sie zeigt mit ihrer Saftquelle eine neue Geschäftsidee. Eine mobile Saftbar, die man sogar für Veranstaltungen mieten kann. „Eigentlich sind wir mit unseren Blumen und dem Crêpes-Stand bis jetzt jedes Jahr hier gewesen, aber die Saftquelle ist ganz neu dabei.“ sagt Frau Ross.
Sie bietet hier fünf verschiedene Säfte und „Smoothies“ (passierte Früchte) mit 100% Saftgehalt und direkt, frisch gepresst. In den vergangenen Jahren, war sie hier im Herzogenriedpark mit dem Hofladen des Spargelhofs Nieser – der Hof ihrer Eltern. Die mit Blumen und Gestecken begonnen, dann noch einen Crêpes Stand aufgemacht haben und dieses Jahr auch noch Käse verkaufen.
Eine ganz andere Art von Stand bietet Wolfgang Thon. Er ist Maler und Künstler und gestaltet besondere, teilweise dreidimensionale Bildplastiken. Schon seit zehn Jahren kommt er jedes Jahr in den Herzogenriedpark und richtet sich hier seine Galerie ein. „Ich mag das einfach, was für Menschen einem hier begegnen.“ sagt er.
Programm für Kinder
Aber nicht nur kleine Privatunternehmer haben ihren Platz, auch ein Stand der SCA ist hier zu sehen und läd zum Mitmachen ein. Papierschöpfen wie in alten Zeiten, aus einem großen Bottich mit wird hier aus einem Zellfaser-Wasser-Gemisch und einem Sieb im Holzrahmen wird hier Papier gemacht – coole Sache für Kinder.
Kinder haben aber nicht nur beim Papierschöfen die Möglichkeit auf ihre Kosten zu kommen. „Wir bemühen uns sehr, möglichst viele Gruppen von Menschen anzusprechen und gerade bei Familien sind es nun mal die Kinder, die bestimmen, was am Wochenende unternommen wird“, sagt Herr Adrian. Traktor-Rennen und Schafe scheren sind weitere Highlights.
Die Konkurrenz ist groß
Die einzige Sorge der Veranstalter ist die Konkurrenz. Mittlerweile gibt es in vielen umliegenden Städten ähnliche Märkte und Angebote. Dazu kommt noch, dass genau am Samstag, den 13. September ein Trödelmarkt auf dem Neuen Messplatz stattfindet und deswegen die Parkplätze knapp werden könnten. Hier wird sich auch schon seit einigen Jahren nach möglichen Parkplatzalternativen umgesehen, bisher aber ohne Erfolg.
Der Geschäftsführer des Herzogenried-, als auch des Luisenparks, Joachim Költzsch, betont zum Abschluss der Eröffnung aber, dass die Beliebtheit des Marktes mit den Jahren leicht gestiegen ist und die Besucherzahlen immer konstant blieben. Es sei das wichtigse, das Aussteller, wie auch Besucher Spaß an dem Projekt haben und sich wohlfühlen.