Mannheim/Rhein-Neckar, 12. Juni 2020. (red/pol) Aktualisiert. Das Polizeipräsidium Mannheim hat einen neuen Leiter der Öffentlichkeitsarbeit – der 38-jährige Kriminalrat Christopher Weselek ist seit Anfang Juni der neue Chef und tritt einen schweren Job an. Denn wir haben den neuen Chef direkt um ein freundliches Kennenlern-Gespräch gebeten – und Herr Weselek ist damit in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Das nennt sich Kontaktschuld. Sorry dafür.
Update, 12. Juni 2020, 16:47 Uhr: Herr Weselek hat sich für das Gesprächsangebot bedankt, sieht aber nach diesem Artikel keine Grundlage mehr dafür. Nunja, ein Profi hätte das anders gehandhabt, aber Herr Weselek ist ja neu im Job.
Von Hardy Prothmann
Bekanntlich ist der neue Polizeipräsident Andreas Stenger dem Rheinneckarblog nicht gerade freundlich gesinnt. Ob er dem Medium an sich oder der Person Hardy Prothmann persönlich aus welchen Gründen auch immer (wir haben dazu Informationen) feindlich gesinnt ist, sei mal dahingestellt und wird möglicherweise irgendwann mal aufgeklärt.
In den vergangenen Monaten war die Zusammenarbeit mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mannheim, ich sage es mal freundlich, mindestens anstrengend.
Nach vielen Jahren einer sehr vertraulichen und erheblich guten Zusammenarbeit haben alle, ausnahmslos alle Mitarbeiter einen Stock im Arsch. Mehrere Mitarbeiter, mit denen man fachlich, sachlich und hintergründig sehr gut arbeiten konnte, sind versetzt worden.
Jetzt gibt es mit Christopher Weselek, einen 38-jährigen Kriminalrat, der öffentlichkeitswirksam noch nie aufgefallen ist, einen neuen Chef von “Ö”. “Ö” steht für Öffentlichkeitsarbeit.
“Ö” steht für mich aber seit dem Amtsantritt von Andreas Stenger synonym für “öh, wasn das jetzt schon wieder”.
Ich habe, wie ich das immer tue, mit Respekt, Herrn Weselek zum Gespräch eingeladen.
Sein Polizeipräsident hat im vergangenen Jahr mehrere Termine mit mir verabredet und dann immer wieder kurzfristig “gecancelt”. Bis heute hatte ich kein Gelegenheit dieser Lichtgestalt der Polizeiarbeit in einem persönlichen Gespräch zu begegnen.
Ich habe mal einen Witz gemacht, dass Herr Stenger Saarländer ist und ich Pfälzer bin, möglicherweise habe ich mir damit alles versaut und ich warte noch auf das “coming out” von Herrn Stenger, der mir Rassismus von Pfälzern gegen Saarländer vorwirft. Das wäre doch mal echt ein Thema.
Diese Karte hat Herr Stenger noch nicht ausgespielt, weil er nicht weiß, ob ich grundsätzlich rassistisch gegenüber Saarländern bin oder nicht.
Tatsächlich würde ich das Thema inhaltlich debattieren wollen, denn die Pfalz ist definitiv schöner als das Saarland, was nicht heißt, dass das Saarland nicht auch schön ist, aber das nur am Rande.
Möglicherweise ist der Herr Stenger aber auch genau das, was wir Pfälzer an Saarländern grundsätzlich nicht leiden mögen – ok, der kleine Hieb musste sein. Was gugste, Schdänger?
Die Halbwertzeit für Leiter von “Ö” ist sehr kurz (ich persönlich hoffe, dass das auch für den aktuellen Polizeipräsidenten gilt) und das ist, ich sag das jetzt mal salopp, kacke.
Öffentlichkeitsarbeit ist mindestens so wertvoll wie mehrere Hundertschaften der Polizei oder sogar “kriegsentscheidend”, wie die aktuelle Lage deutlich macht.
Mir ist nicht klar, wieso ein Kriminalrat Weselek, der mir in Sachen Öffentlichkeitsarbeit nicht nur nicht bekannt ist, sondern extrem negativ im Zusammenhang mit Einsätzen in der Neckarstadt-West aufgefallen ist, ein erfolgreicher Leiter von “Ö” werden konnte. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.
Ich habe den Beamten gebeten, sich zum persönlichen Gespräch zu treffen, weil ich immer das Gespräch suche und mich niemals von Vorurteilen leiten lasse. Immerhin musste ich erleben, dass ich unter den Augen der Polizei von einem durchtätowierten Zuhälter Schläge angedroht bekomme habe und mir von dieser Polizei keine Hilfe, sondern ein möglicher Platzverweis angekündigt worden ist – man lernt nie aus…
Ich bin mal gespannt, ob Herr Weselek von Herrn Stenger das erbetene Gespräch erlaubt bekommt. Oder nicht. Wenn nicht, ist Herr Weselek nur der Wauwau vom Stenger und als Amtsleiter ein Grinseaugust ohne Land.
Die Chancen für Herrn Weselek stehen schlecht. Auch durch diesen Artikel – wie soll er seinem Chef, dem strahlenden Facebook-Selbstinzenierer klar machen, dass der Polizeiheld auf der vollkommen falschen Spur ist? Herr Weselek kann an seinem Chef Stenger nur scheitern.
Herr Stenger traut sich kein Gespräch mit mir zu, denn das könnte unangenehm werden, weil ich für Gespräche klare Regeln habe.
Und wenn Herr Weselek den Schoßhund macht und nicht selbst entscheiden darf, mit wem er das Gespräch sucht, ist er nicht nur eine “lame duck”, sondern noch nicht einmal so beeindruckend wie ein Chihuahua, der ständig kläfft, wenn Herrchen es zulässt und ansonsten auf dem Schoss sitzt und das Köpfchen gestreichelt bekommt.
Der Fisch stinkt immer vom Kopf her – mal schauen, wie Herr Weselek mit unserer Gesprächsanfrage umgeht, wenn der kenntnisreichste Polizeireporter der Region ein Gespräch anfragt. Damit das auch klar ist – das ist eine Anfrage und keine Bitte.
Und fürs Gespräch würde ich erwarten, dass der Mann sich durch Uniform als Polizist ausweist – als Sprecher für alle uniformierten Beamten im öffentlichen Dienst. Wenn der Mann sich mit mir in zivil unterhalten wollte, würde ich das aus Respekt vor allen uniformierten Beamten ablehnen.
Meine erste Frage im Gespräch wäre übrigens:
Herr Weselek, beste Glückwünsche, Sie sind neuer Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Mannheim und präsentieren sich in Zivil. Welchen Eindruck macht das aus Ihrer Sicht für die überwiegend uniformierten Beamten der Schutzpolizei, die draußen an der “Front” immer härteren Bedingungen ausgesetzt sind? Teilen Sie meinen Eindruck, dass Sie möglicherweise einen kommunikativen Fehlstart hingelegt haben?
Puh, das würde schwer für Herrn Weselek. Aber vielleicht hat er ja was zu sagen – darauf bin ich gespannt.
Vielleicht auch nicht, das würde mich eher wenig überraschen.
Information des Polizeipräsidiums Mannheim:
“Seit Anfang Juni ist der 38-jährige Kriminalrat Christopher Weselek neuer Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Mannheim. Der dreifache Familienvater wohnt in Heidelberg und startete 2003 bei der Polizei des Landes Baden-Württemberg. Bis 2007 absolvierte Weselek seine Ausbildung und sein Studium zum gehobenen Polizeivollzugdienst. Danach war er kurzzeitig im Streifendienst beim Polizeirevier Heidelberg-Süd tätig, bevor er 2008 zur Kriminalpolizei in den Kriminaldauerdienst wechselte. Es folgten Stationen beim Innenministerium des Landes sowie der Führungsgruppe der Kriminalpolizei der damaligen Polizeidirektion Heidelberg sowie als Leiter der Führungsgruppe beim Polizeirevier Mannheim-Sandhofen.
Seit dem 01.10.2018, nach Abschluss seines Masterstudiums, war Weselek Leiter der Kriminalinspektion 7 der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und damit für den Kriminaldauerdienst, die Fahndung, die Datenstation, die zentrale VP-Führung und die zentrale Finanzermittlung verantwortlich. Darüber hinaus leitete er seit dem 01.10.2019 auch die “BAO West” / Aktion #Sichere Neckarstadt.”