Heidelberg, 12. November 2014. (red/pm) Wie sollen die Patton Barracks im Stadtteil Kirchheim künftig genutzt werden? Die Stadt Heidelberg lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, sich bei der Entwicklung der ehemaligen US-Fläche einzubringen und veranstaltet deshalb am Donnerstag, 20. November 2014, um 18:00 Uhr ein erstes Bürgerforum im Bürgerzentrum Kirchheim, Hegenichstraße 2.
Information der Stadt Heidelberg:
„Nachdem sich die Bürgerschaft bei der öffentlichen Begehung am 24. Oktober ein eigenes Bild von den Patton Barracks machen konnte, geht es nun um erste Nutzungsüberlegungen für das 14,6 Hektar große Areal.
Das Bürgerforum gliedert sich in einen Informations- und einen Dialogteil. Im Informationsteil erhält die Bürgerschaft zunächst einen Überblick über den Sachstand: In welchem Zustand befinden sich Gebäude und Infrastruktur? Gibt es Altlasten? Welche Bäume stehen auf dem Gelände?
Bürger sollen Ideen einbringen
Im Anschluss wird das angedachte Planungsverfahren erläutert. Für die Patton Barracks ist vorgesehen, dass mehrere Planungsbüros im Rahmen einer sogenannten Mehrfachbeauftragung ein städtebauliches Konzept für das Areal und sein Umfeld entwickeln.
Im Dialogteil sollen die Bürgerinnen und Bürger dann mögliche Nutzungen für die Patton Barracks diskutieren und hierzu ihre Anmerkungen geben.
Grundlagen der Überlegungen sind unter anderem die im Jahr 2011 beschlossenen Leitlinien zur Entwicklung der Konversionsflächen, Ansätze zu einer möglichen Schwerpunktnutzung im Bereich Organische Elektronik sowie die Ergebnisse eines gesamtstädtischen Bürgerforums aus dem Jahr 2012.
„Gewerbliche Nutzung bietet sich an“
Demnach bietet sich für die Patton Barracks vor allem eine gewerbliche Nutzung an. Als ergänzende Nutzungen wurden besondere Wohnformen sowie Kultur- und Freizeitstätten genannt.
Zum Abschluss des Bürgerforums werden die Diskussionen noch einmal im Plenum reflektiert. Ende der Veranstaltung ist voraussichtlich gegen 21 Uhr. Die Ergebnisse des Bürgerforums bilden dann – gemeinsam mit geplanten Expertengesprächen und Fachworkshops mit Wirtschaftsvertretern – die Grundlagen für die Erarbeitung einer Aufgabenstellung für die Mehrfachbeauftragung.
Diese Aufgabenstellung wird vor der Beauftragung der Büros in einem zweiten Bürgerforum im Frühjahr 2015 vorgestellt und erörtert. Erst dann beginnen die Büros mit ihren Entwürfen für ein städtebauliches Konzept.
Hintergrund: Die Patton Barracks
Die Patton Barracks sind – nach Mark Twain Village/Campbell Barracks in der Südstadt und dem US Hospital in Rohrbach – die dritte Konversionsfläche, die nach den Prinzipien des dialogischen Planungsprozesses entwickelt wird. Hierbei arbeiten Stadtverwaltung, Bürgerschaft, Fachplaner, Gemeinderat und der Entwicklungsbeirat eng zusammen.
Aktuell befindet sich die Fläche im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Stadt Heidelberg plant, die Patton Barracks vom derzeitigen Eigner zu kaufen.
Fläche größtenteils versiegelt
Die ältesten Gebäude auf dem Areal stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und gehörten zu einer Grenadierkaserne. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es beständig Erweiterungsbauten. 1945 übernahmen die US-Amerikaner die Fläche und setzten die Bautätigkeit fort.
Im Osten der Fläche stehen heute verschiedene Wohn- und Bürogebäude, ein ehemaliges Offizierscasino, ein Theater, eine Kirche und eine Sporthalle. Westlich grenzt der sogenannte „Motorpool“ mit dazugehörigen Werkstätten und Fahrzeughallen an. Aufgrund der intensiven Vornutzung durch die Amerikaner ist die Fläche heute größtenteils versiegelt.“