Schwetzingen/Rhein-Neckar, 12 Oktober 2012. (red/pm) Für ihr umsichtiges, vorbildliches und vor allem richtiges Verhalten nach einem Raubüberfall wurden das Ehepaar Scheffer aus Ilvesheim durch den Oberbürgermeister René Pöltl, den Leiter der Kripo Schwetzingen, Erster Kriminalhauptkommissar Heinz-Günther Fischer und den Geschäftsführer des Vereins Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar, Erster Kriminalhauptkommissar Günther Bubenitschek, im Rahmen der Aktion „Beistehen statt rumstehen“ geehrt.
Information der Stadt Mannheim:
„Hans Scheffer tankte am 11. August kurz nach 17:30 Uhr sein Auto an der OMV-Tankstelle in der Mannheimer Straße in Schwetzingen. Er wurde Zeuge, wie ein 24-Jähriger die Kassiererin bedrohte und schließlich Geld aus der Kasse und Spirituosen raubte. Der Täter floh mit dem Fahrrad in Richtung Stadtmitte. Herr Scheffer verfolgte ihn mit seinem Auto, während seine Ehefrau Helga Zühl-Scheffer die Polizei über Notruf 110 informierte und über die Situation auf dem Laufenden hielt. Durch diese präzise Lagebeschreibung konnte der Täter unmittelbar in einer Gaststätte durch Polizeikräfte festgenommen werden.
Für ihre Aufmerksamkeit, die gezeigte Zivilcourage und ihr vorbildliches Verhalten bedankten sich Oberbürgermeister Pöltl, die Schwetzinger Kripo sowie der Präventionsverein bei Herrn Scheffer und Frau Zühl-Scheffer mit je einer Urkunde und einem kleinen Präsent. Dem Dank schloss sich Frank Stief, Pächter der OMV-Tankstelle, an. Schließlich konnte durch die schnelle Tataufklärung auch ein wichtiger Beitrag zum Sicherheitsempfinden geleistet werden
„Beistehen statt Rumstehen“
Die Initiative der Präventionsvereine Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa), richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierten Aktion TU WAS aus.
Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg oder Mannheim entsprechend handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine auch darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.
Über den Verein Prävention Rhein-Neckar kann man sich auch für ein Zivilcouragetraining anmelden. Hier können Hilfssituationen kennengelernt und das richtige Verhalten trainiert werden. Der nächste Kurs findet am 25. Oktober, 18:00 bis 21:00 Uhr im Rahmen der Sicherheitswoche im Palais Hirsch statt. Anmeldungen nimmt die Volkshochschule Schwetzingen unter 06202/20950, info@vhs-schwetzingen.de entgegen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Aktion „TU WAS“
Das Ziel der Aktion TU WAS, eine „Initiative für mehr Zivilcourage“ ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann:
- Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
- Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
- Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
- Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
- Ich kümmere mich um Opfer.
- Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung
Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, das Handy zu benutzen und Hilfe zu holen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.
Schon heute schreiten Bürgerinnen und Bürger immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein.
Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, dass Opfer zu ihrem Recht kommen und Straftaten aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da bekanntlich eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für kriminelle Machenschaften bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf keiner an den Tag legen.
Übrigens: Die sechs praktischen Regeln sind seit Januar 2010 auch in allen Zügen, S-Bahnen der Region und auf einem Linienbus der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft zu sehen.“