Mannheim, 12. Mai 2015. (red/cb) Michael Grötsch, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, stellte heute den Geschäftsbericht zur Kulturförderung der Stadt Mannheim von 2012 bis 2014 vor. Der Geschäftsbericht existiert seit dem Jahr 2005 und zeigt, wie sich die Fördergelder der Stadtverwaltung auf die verschiedenen Mannheimer Kultureinrichtungen verteilen.
Von Carolin Beez
Die Kultur ist in Mannheim sowohl in der Gesellschaft als auch in der Wirschaft fest verankert,
sagt der Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur Michael Grötsch (CDU). Der Geschäftsbericht sei daher gleichzeitig ein Erfolgsbericht, in dem die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt zeigt, wie sich die Kultur in den vergangenen drei Jahren entwickelt hat, wohin das Geld der Stadt Mannheim fließt und wo dabei die Schwerpunkte gesetzt werden. In der Bevölkerung sei es oftmals unklar, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird
Verbundenheit zwischen Bürger und Kultur
Grundsätzlich habe man in Mannheim festgestellt, dass es eine enge Verbundenheit zwischen den Bürgern und den vielen verschiedenen kulturellen Einrichtungen gibt. Dies gehe aus einer Zeitungsumfrage hervor, die 2013 durchgeführt wurde. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte der Befragten sind mit der momentanen Situation zufrieden. 37 Prozent wünschen sich „mehr Geld“. Nur 15 Prozent wollen, dass weniger Geld für die Kultur in Mannheim zur Verfügung gestellt wird.
Die Gelder teilen sich zunächst auf die verschiedenen Kulturinstitutionen auf: Das Kulturamt mit den drei zugeteilten städtischen Eigenbetrieben dem Nationaltheater, den Reiss-Engelhorn-Museen und der Kunsthalle, dazu kommt die sogenannte institutionelle Förderung, wie in der Alte Feuerwache, der Popakademie und bei kleineren Theatern, wie das Zeitraumexit, aber auch Theater- und Musikfestivals, die hier in Mannheim stattfinden.
Überblick über einzelne Investitionen
Im Geschäftsbericht selbst kann man in übersichtlichen Tabellen schnell ablesen, wie viel die Stadt generell in die Kultur oder in jede einzelne Einrichtung investiert. Aufgeschlüsselt in verschiedene Kategorien kann man dann auf einen Blick erkennen, aus welchen Zuschüssen, Eigenbeträgen, Personalaufwendungen undsoweiter, die letztendliche Investition zusammengesetzt ist.
Die Zahlen helfen nur wenn man sie im richtigen Kontext sieht,
sagt Sabine Schirra zu den Auflistungen. Deshalb gibt es als Orientierungshilfe eine weitere Tabelle mit „Kennzahlen“. Sie sollen dem Leser dazu dienen, genauer zu hinterfragen, besser zu verstehen und richtig einzuordnen. Zum Beispiel wird ein Einblick in die Abrechnung der Arbeitsstunden, Besucherzahlen und Anzahl der Veranstaltungen gegeben..
Zusätzlich zu umfassenden Tabellen, die die Investitionen der Stadt in unterschiedliche Kategorien einteilen und dem Leser einen Überblick verschaffen, enthält der Geschäftsbericht Berichte über Veranstaltungen, Konzerte oder Aufführungen aus den Kultureinrichtungen. In den vergangenen drei Jahren hatte die Stadt Mannheim dabei viele verschiedene Highlights, wie das Enjoy Jazz Musikfestival zu vermerken, mit denen man auch überregional Aufmerksamkeit erzeugen konnte.
Mannheim auf einem guten Weg
Mannheim sei nach Bürgermeister Grötsch auf einem guten Weg in eine „höhere Liga“ der Kultur aufzusteigen. So kann der Leser die Entwicklung, die in den vergangenen drei Jahren in den jeweiligen Einrichtungen stattgefunden hat, nachvollziehen.
Trotzdem zeigt sich dem Leser nur die Spitze des Einbergs,
sagt Sabine Schirra, die Leiterin des Kultzuramts. Die wirkliche Arbeit wäre noch um ein Vielfaches aufwendiger und breiter gefächert, als man in einem Zahlenwerk darstellen könne.
Laut Bürgermeister Grötsch präsentiere man mit dem Geschäftsbericht „gleichzeitig einen Erflogsbericht“. Dieser zeichne sich vor allem durch das große Interesse der Gesellschaft für Kultur und durch sie hohen Eigenerträge der Institutionen aus – so hätten allein die Reiss-Engelhorn-Museen Einnahmen in Höhe von rund zwei Millionen Euro zu verzeichnen. Und dennoch gebe es einige Stellen, an denen man ohne weitere finanzielle Unterstützung sparen müsse, erklärt Sabine Schirra.
Mittel des Kulturamtes begrenzt
Die Mittel des Kulturamtes zur Projektförderung beispielsweise reichen zur Zeit nicht aus, um alle Wünsche zu erfüllen. Aktuell gingen im Kulturamt rund 170 Anträge ein, von Vereinen oder Theatern. Davon musste rund ein Drittel abgelehnt werden, weil zu wenig Geld vorhanden ist. Zusätzlich mussten bei den zugesagten Fördermitteln teilweise große Abstriche gemacht werden.
Für den Bürgermeister Michael Grötsch sei es für die nächsten Jahre wichtig, dass der momentane Status Quo in der Kulturförderung erhalten bleibt. Von den kommenden Verhandlungen zum Haushalt im Gemeinderat erhoffe man sich eine weitere Unterstützung.
Kultur dient einer Stadt als Aushängeschild. Gerade mit den vielen verschiedenen Theater- und Musikfestivals, wie das Jetztmusikfestival, Enjoy Jazz oder Theater der Welt, schaffe es Mannheim überregional bekannt zu werden und Gäste aus ganz Europa zu empfangen. Es sei die Aufgabe der Stadt in Zusammenarbeit des Kulturamtes dafür die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen, sagt Michael Grötsch.