Heidelberg, 12. April 2017. (red/pm) Mit der Heidelberg-Studie 2016 wurden die Ergebnisse einer Befragung von insgesamt 1.028 Heidelbergerinnen und Heidelbergern vorgestellt. Das Fazit ist überwiegend positiv. Aber auch Probleme werden sichtbar. So wurden beispielsweise besonders oft als wichtigste Probleme in der Stadt der Verkehr und der Wohnungsmarkt genannt.
Information der Stadt Heidelberg:
„97 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger fühlen sich wohl in ihrer Stadt, davon 68 Prozent sogar sehr wohl. Das zeigt die aktuelle Heidelberg-Studie 2016, die am 05. April 2017 im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt wurde.
Für die Studie wurden im November 2016 insgesamt 1.028 Heidelbergerinnen und Heidelberger von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen telefonisch befragt.
Ein Schwerpunktthema war in diesem Jahr die wirtschaftliche Lage in der Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger wurden beispielsweise zu ihrer Einstellung zu Heidelberger Unternehmen und ihrer Zufriedenheit mit den Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt befragt.
Zudem wurden Fragen zur Lebensqualität in Heidelberg, den bevorzugten Verkehrsmitteln und zur Kommunalpolitik gestellt. Hier die Kern-Erkenntnisse im Überblick:
1) Die wirtschaftliche Lage ist gut
Ein Schwerpunktthema der Studie war die wirtschaftliche Lage in Heidelberg. Das Ergebnis: Eine große Mehrheit der Befragten von 88 Prozent hält diese für „(sehr) gut“ – und das unabhängig von Alter, Geschlecht oder beruflicher Stellung.
Dagegen beurteilen 9 Prozent die wirtschaftliche Lage als „weniger gut“ oder „überhaupt nicht gut“. Zufrieden sind die Bürgerinnen und Bürger auch mit dem Arbeitsplatzangebot in der Stadt: 64 Prozent bewerten das Angebot als „(sehr) gut“, nur 17 Prozent sind gegenteiliger Meinung und 19 Prozent wollen sich kein Urteil erlauben.
In Sachen Ausbildungsplatzangebot fällt das Urteil der Befragten ähnlich aus: 62 Prozent bewerten es als „gut“ oder „sehr gut“, 10 Prozent als „weniger oder gar nicht gut“. Allerdings liegt der Anteil der Enthaltungen mit 28 Prozent deutlich höher als bei anderen Fragen. Mit der Gehaltshöhe zeigen sich zwei Drittel der Befragten ebenfalls zufrieden, 16 Prozent halten die Einkünfte für „weniger oder überhaupt nicht gut“.
2) Die Befragten wünschen sich mehr Lebensmittelgeschäfte rund um die Altstadt
Gute Noten erhält die Stadt Heidelberg auch beim Versorgungsangebot. So äußern 91 Prozent der Befragten, dass sie mit der ärztlichen Versorgung in ihrem Wohnumfeld „(sehr) zufrieden“ sind.
Auf dem zweiten und dritten Platz landeten die Lebensmittelgeschäfte mit 80 Prozent und die sonstigen Einkaufsmöglichkeiten mit 67 Prozent. Zwei Drittel der Befragten gaben an, mit dem Angebot an Pflegediensten in ihrer Umgebung zufrieden zu sein.
Eine große Rolle bei der Beurteilung spielt der Wohnort: Am höchsten fällt die Zufriedenheit mit dem Angebot an Lebensmittelgeschäften in den Stadtteilen Handschuhsheim und Neuenheim (93 Prozent) sowie Kirchheim, Wieblingen und Pfaffengrund (90 Prozent) aus. Die Bewohner der Altstadt sind in diesem Bereich hingegen am unzufriedensten: Nur 38 Prozent gaben an, genügend Einkaufsmöglichkeiten vorzufinden.
3) Gegenüber Heidelberger Firmen und Unternehmen sind 85 Prozent positiv eingestellt
Die allermeisten Heidelbergerinnen und Heidelberger assoziieren mit den Firmen und den Unternehmen ihrer Stadt etwas Gutes (85 Prozent), lediglich 7 Prozent etwas Schlechtes.
Zudem sind fast alle Befragten (97 Prozent) der Meinung, dass die Heidelberger Firmen und Unternehmen „(sehr) wichtig“ für den Wohlstand der Stadt sind.
Nur 5 Prozent würden dem widersprechen.
4) Die wichtigsten Probleme in der Stadt sind der Verkehr und der Wohnungsmarkt
Wie in den Vorjahren nennen die Befragten als wichtigstes Problem den Verkehr. Mit 50 Prozent hat die Relevanz dieses Themas allerdings deutlich zugenommen. 2015 nannten noch 40 Prozent den Verkehr als wichtigstes Problem.
Auffällig ist zudem: In den östlichen Stadtteilen Schlierbach und Ziegelhausen wird der Bereich Verkehr wesentlich häufiger genannt (73 Prozent) als noch im Vorjahr (43 Prozent). Die Bewohner geben im Einzelnen vor allem den Verkehr allgemein (31 Prozent) und die Straßenschäden (15 Prozent) als störend an.
Die Wohnungsmarktsituation ist für 19 Prozent eines der wichtigsten Probleme in Heidelberg. Im Vergleich zum Vorjahr (32 Prozent) hat das Thema Flüchtlinge mit jetzt nur noch 10 Prozent zwar deutlich an Relevanz verloren, rangiert aber dennoch auf dem dritten Platz.
5) Die Bürgerinnen und Bürger blicken positiv in die Zukunft
Die allermeisten Heidelbergerinnen und Heidelberger fühlen eine Verbundenheit mit ihrer Stadt. 78 Prozent der Befragten gaben an, sich mit Heidelberg stark verbunden zu fühlen (2015: 77 Prozent).
Von den befragten Personen, die seit mehr als zehn Jahren in Heidelberg leben, finden 59 Prozent (2015: 58 Prozent), dass sich die Lebensqualität im vergangenen Jahrzehnt verbessert habe. Zudem blicken die Bürgerinnen und Bürger positiv in die Zukunft.
62 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Lebensqualität in Heidelberg in den nächsten zehn Jahren verbessern wird. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Wert gesteigert: 2015 gaben 58 Prozent der Befragten an, dass sie eine positive Entwicklung erwarten.
6) Das Fahrrad ist das beliebteste Verkehrsmittel in Heidelberg
Die Heidelberger sind innerhalb ihrer Stadt überwiegend umweltfreundlich unterwegs: 34 Prozent legen innerstädtische Wege am liebsten mit dem Fahrrad zurück. Auf Platz zwei landete der ÖPNV mit 28 Prozent.
10 Prozent der Befragten gaben an, hauptsächlich zu Fuß unterwegs zu sein. 72 Prozent sind damit in der Stadt umweltfreundlich mobil. 26 Prozent fahren vorwiegend mit dem Auto. Natürlich sind diese Angaben abhängig vom Wohnort: In den Stadtteilen Altstadt, Bergheim, Weststadt und Bergheim wird das Auto nur von 13 Prozent genutzt.
Die Stadtteile Schlierbach und Ziegelhausen erzielten mit 44 Prozent schon im Vorjahr einen Spitzenwert bei der Autonutzung. Dieser Unterschied ist noch gravierender geworden: 63 Prozent der Befragten nennen nun das Auto als wichtigstes Verkehrsmittel in Heidelberg.
7) Im öffentlichen Nahverkehr soll mehr getan werden
Leicht rückläufig ist im Vergleich zum Vorjahr die Zufriedenheit mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Nachdem sich in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung in diesem Bereich abzeichnete, ist nun wieder die Hälfte der Befragten der Meinung, dass für die Nutzer des Nahverkehrs mehr getan werden muss (2015: 47 Prozent).
Passend dazu geben jetzt 24 Prozent der Befragten an, dass das Angebot im öffentlichen Nahverkehr nicht ausreichend sei. Im Jahr 2015 waren es nur 21 Prozent.
8) Hohe Zufriedenheit mit der Arbeit des Oberbürgermeisters
Die Heidelbergerinnen und Heidelberger sind weiterhin zufrieden mit der Arbeit von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass Prof. Würzner seine Sache als Stadtoberhaupt „eher gut“ mache.
Damit erzielte der Oberbürgermeister eine noch höhere Zustimmung als im Vorjahr (67 Prozent). 13 Prozent teilen diese Meinung nicht (2015: 12 Prozent) und 17 Prozent wollen sich hier kein Urteil erlauben (2015: 21 Prozent). Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ist mit der Arbeit des Gemeinderats „(sehr) zufrieden“ (2015: 51 Prozent).
26 Prozent sind hingegen eher unzufrieden (2015: 24 Prozent) und 25 Prozent erlauben sich – wie im Vorjahr – kein Urteil.
9) Die Bürgerbeteiligung halten 91 Prozent der Befragten für wichtig
Die Heidelbergerinnen und Heidelberger wollen an wichtigen Entscheidungen in ihrer Stadt beteiligt werden – und zwar über alle Altersgruppen hinweg.
91 Prozent der Befragten sagen, dass sie die Bürgerbeteiligung „(sehr) wichtig“ finden. Die Zufriedenheit mit den angebotenen Beteiligungsmöglichkeiten zeigt, dass die Stadt auf diesen Wunsch bereits eingegangen ist: Wie im Vorjahr gaben 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger an, dass die Stadt ausreichend Möglichkeiten zur Beteiligung bietet.
21 Prozent sind in diesem Bereich eher unzufrieden (2015: 23 Prozent) und 19 Prozent wollen sich hier kein Urteil erlauben (2015: 17 Prozent).
Hintergrund
Die Heidelberg-Studie 2016 wurde im Auftrag der Stadt Heidelberg von der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH in Mannheim vom 07. bis 15. November 2016 durchgeführt. Es handelt sich dabei um eine telefonische Umfrage unter 1.028 Befragten, die ihren Wohnsitz in Heidelberg haben.
Es wurden Deutsche und deutschsprachige Ausländer ab 16 Jahren befragt. Die aktuelle Heidelberg-Studie 2016 ist im Internet unter www.heidelberg.de/gemeinderat, Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses am 05. April 2017, zu finden.
Die Heidelberg-Studie 2016 ist die elfte Befragung zur Lebenssituation in Heidelberg in dieser Reihe; die erste Heidelberg-Studie wurde 1994 durchgeführt. Die früher erschienenen Heidelberg-Studien sind unter www.heidelberg.de/heidelberg-studie nachzulesen.“