
Nach nur zehn Minuten wurde der Prozess gegen einen 49 Jahre alten Mann aus Bruchsal vertagt. Er soll mit seiner Firma Vollmer Entsorgung & Co KG 3,2 Milionen Euro Steuern hinterzogen haben.
Mannheim/Bruchsal, 12. Juli 2013. (red/ld) Weil er 3,2 Millionen Euro an Umsatzsteuern hinterzogen hat, muss sich heute ein 49 Jahre alter Schrotthändler aus Bruchsal vor dem Landgericht Mannheim verantworten.
Von Lydia Dartsch
Der angeklagte Ulrich V. war Geschäftsführer der Firmen Vollmer Entsorgung & Co KG sowie der Tochterfirma Vollmer Verwaltungs GmbH. In dieser Funktion soll er zwischen 2008 und 2010 mit seiner Firma Vollmer Entsorgung & Co KG Altmetalle schwarz eingekauft haben und für die Verbuchung der Waren sogenannte „Schreiber“ genutzt haben, denen er für diese Dienste Entgelte bezahlt oder mit denen er sich die unrechtmäßig erstattete Vorsteuer geteilt haben soll.
Solche Schreiber sind Personen, die Rechnungen mit einem fiktiven Betrag über Verkäufe erstellen oder unterschreiben, die gar nicht getätigt wurden, beispielsweise um Schwarzeinkäufe zu kaschieren, wie sie der Angeklagte getätigt haben soll. Auf diesen Rechnungen wird auch eine Mehrwertsteuer ausgewiesen, die die einkaufende Firma vom Finanzamt zurückerstattet bekommt – die sogenannte Vorsteuer.
„Mein Mandant hat heute nicht so viel Zeit“
Verteidiger Klaus Schroth aus Karlsruhe kündigte an, dass sich der Angeklagte zu der Anklage äußern werde. Allerdings sei es noch zu keiner „Verständigung nach §257c Strafprozessordnung (StPO)“ gekommen – dabei handelt es sich um Absprachen zwischen den Verfahrensbeteiligten über den weiteren Fortgang und das Ergebnis des Verfahrens. Rechtsanwalt Schroth bat, die Verhandlung am zweiten Prozesstag fortzuführen, da sein Mandant heute nicht viel Zeit habe.
Richter Uwe Schäfer schloss daraufhin die Verhandlung bereits nach gut zehn Minuten. Am kommenden Freitag, 19. Juli, um 09:00 Uhr wird die Verhandlung fortgesetzt.