Karlsruhe/Rhein-Neckar, 11. Oktober 2016. (red/pm) Mitte September hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) Hinweise auf eine Verunreinigung des Neckars mit Trifluoressigsäure (TFA) ab etwa Bad Wimpfen erhalten. Vorsorglich ließ die Trinkwasserüberwachung des Landes die möglicherweise betroffenen Wasserversorgungen entlang des Neckars untersuchen.
Information des Regierungspräsidium Karlsruhe:
“Nun zeigen die aktuellen Ergebnisse, dass sich die Belastung des Flusswassers tatsächlich bis auf die Trinkwasserversorgungen um Mannheim und Heidelberg auswirkt, soweit sie vom Uferfiltrat des Neckars beeinflusst sind.
Für TFA gibt es keinen rechtlich festgelegten Grenzwert. Als Abbauprodukt eines Pflanzenschutzmittels ist für TFA ein Maßnahmewert für Trinkwasser in Höhe von 10 Mikrogramm pro Liter abgeleitet. Das Umweltbundesamt ist in die Bewertung der Situation einbezogen.
Bei den aktuellen Beprobungen des Trinkwassers am unteren Neckar wird der Maßnahmewert weitgehend unterschritten, in einem Einzelfall wurden 16 Mikrogramm pro Liter gefunden.
Obwohl die Verunreinigung keine gesundheitliche Besorgnis auslöst, ist TFA in Trinkwasser unerwünscht.
Deshalb leiteten die betroffenen Wasserversorgungsunternehmen im Zusammenwirken mit den örtlichen Gesundheitsämtern umgehend Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung ein. Dazu wurden Brunnen vom Netz genommen und die Zumischung unbelasteten Wassers erhöht.
Parallel hierzu hat das Regierungspräsidium Stuttgart eine in Betracht kommende Einleitungsquelle überprüft und Emissionen aus einer Trifluoressigsäure-Produktion kurzfristig unterbunden. Es finden weitere Überprüfungen zur Festlegung von möglichen Maßnahmen statt.”
Die Stadt Mannheim teilte zudem mit, dass in Mannheim Messungen nach das Trinkwasser den vom baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz abgeleiteten Maßnahmenwert von zehn Mikrogramm pro Liter nicht erreicht hat.
Das Mannheimer Wasserversorgungsunternehmen MVV Energie habe zusätzlich in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Mannheim vorsorglich drei Brunnen im Bereich Seckenheim mit den höchsten, aber immer noch unter dem Maßnahmenwert liegenden Ergebnissen, außer Betrieb genommen.