Rhein-Neckar/Ladenburg, 11. Juni 2015. (red/pro) Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt wegen des Verdachts der “Beitragsvorenthaltung” von Sozialabgaben und Steuern in Millionenhöhe gegen einen Großbetrieb im Obst- und Gemüsebau in Ladenburg.
Rund 50 Mitarbeiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Heidelberg durchsuchten für das Hauptzollamt Karlsruhe vergangene Woche Betriebsstätten und Privaträume der zwei Inhaber, gegen die sich der Verdacht richtet.
Nach Auskunft des Ersten Staatsanwalts Peter Lintz sind die Ermittlungen durch konkrete Verdachtsmomente Anfang 2015 ausgelöst worden: Der Lohn an Beschäftigte soll teils als Schwarzgeld ausbezahlt worden sein. Das Unternehmen, gegen das sich der Verdacht richtet, beschäftigt bis zu 700 Mitarbeiter, davon viele Saisonkräfte aus dem Ausland und verkauft Obst und Gemüse im Direktvertrieb und über Versorgermärkte.
Der Verdacht bestehe mindestens ab dem Jahr 2012, erklärte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. Herr Lintz sagte:
Wir stehen am Anfang der Ermittlungen, haben erste Zeugenvernehmungen bereits durchgeführt, aber es wird einige Zeit dauern, um die Ermittlungen abzuschließen.
Um welchen Betrieb es sich handelt, wollte der Staatsanwalt nicht mitteilen – nur, dass er im Rhein-Neckar-Raum sei – tatsächlich muss er im Zuständigkeitsgebiet der Mannheimer Staatsanwaltschaft liegen. Gegenüber uns wollte der Betrieb keine Auskünfte geben.
Wie hoch die Schadenshöhe tatsächlich liegt, kann heute noch nicht abgesehen werden: “Wir müssen dann auf Berechnungen beispielsweise der Rententräger warten”, sagte Herr Lintz.
Die Rhein-Neckar-Zeitung hatte nach deren Informationen exklusiv einen Großbetrieb in Ladenburg identifiziert.
Nach Darstellung des SWR gehe der Betrieb aktuell “normal” weiter. Einschränkungen dürfte es aber geben, da die Behörden zahlreiche Akten und Computer beschlagnahmt haben.
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