Weinheim, 11. Juni 2018. (red/Glosse) Gestern wurde er überzeugend gewählt und zeigte sich als fairer Gewinner, heute schon senkt Manuel Just sein Niveau auf die herrschenden Verhältnisse ab, was ihn zu einem würdevollen Nachfolger zum noch amtierenden Herrscher macht. Auf Facebook teilt er einen Post der Rhein-Neckar-Zeitung, auf dem zu sehen ist, dass der Parkplatz des scheidenden Heiner Bernhard bereits ihm gehört. Vielleicht findet Herr Just das witzig – das Lachen wird ihm noch vergehen, wenn er sich auf diese Woinemer Verhältnisse einlässt.
Ein wenig Sticheln und Triezen gibt es überall. Aber die Hauptstadt der Intrigen, der schlechten Nachreden und der üblen Gerüchte an der Bergstraße ist wohl Weinheim. Hier blühen nicht nur schöne Blüten, sondern auch die fiesesten Hinterhältigkeiten.
Angeblich hat „jemand“ das Schild mit dem Kennzeichen des OB-Wagens mit „Jetzt Just“ überklebt. Herausgefunden haben will das die weltweit für investigative Hardcore-Reportagen bekannte RNZ, die das Fundstück sofort fotografisch für die Nachwelt sicherte. Eine andere Version geht so: Die RNZ hat das Schild selbst überklebt, Foddo gemacht, Schdorrie vum Karschden. Man waas es nedd, was schdimmd.
Darum gehts auch nicht. Wichtig ist nur, was die Leute erzählen.
Nur schade, dass der bisher als fair wahrgenommene künftige OB Manuel Just so einen minderwertigen Quatsch sogleich kommentarlos auf seiner Facebook-Seite teilt. Findet er das lustig? Findet er das richtig? Entspricht das seinem Niveau oder versteht er das eher als Eintrittskarte in ein neues Leben in Weinheim, das möglicherweise aus mehr Hinterfotzigkeit besteht, als sich der aktuell noch vor Wahlglück beseelte Herr Just vorstellen kann? Möglicherweise hängt es aber auch an einer sehr engen Verbundenheit zur RNZ, wo eine liebreizende Reporterin gerne auch für Homestories in der Just’chen Glückseligkeit eingeladen wird.
Nun ist die RNZ nicht die Bild, aber auch hier gilt: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet“ oder „Wer mit der Bild im Fahrstuhl nach oben fährt, fährt auch wieder mit ihr hinunter“. Viele Fahrstühle gibt es in Weinheim nicht, dafür aber viele Steigungen und Senkungen – und ständig rauf und runter kann selbst eine Jogger wie Just viel Puste kosten. Wulff selig Bundespräsident lässt grüßen. Die WNOZ-Reporter jedenfalls sehen nicht glücklich aus – das könnte Eiter werden.
Ok, das ist jetzt arg weit hergeholt, aber Weinheim ist so eine Art Gaza-Streifen oder Westjordanland der Bergstraße – man beschießt sich immer wieder gerne, auch mal kollateral untereinander, sammelt die Verwundeten ein, manchmal geht auch einer verloren und man ist fest entschlossen, lieb zu lächeln und hinterrücks die Messer zu wetzen und immer dem anderen die Schuld zu geben. Man denke nur an die CDU, die aus sowas wie Hamas und Al-Fatah besteht, nur streng christlich halt.
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Herr Just – das wissen wir genau – ist darüber bestens informiert. Immerhin war er elf Jahre lang sowas wie ein unabhängiger UN-Beobachter aus dem befriedeten Hirschberger Grenzgebiet, in dem es aber auch nicht immer gerade friedlich zugeht. Deshalb könnte es sein, dass ihm die kleine Attacke auf den Noch-Amtsinhaber Bernhard auch ein kleines Schmunzeln auf die Lippen zaubert. So wenig Aufwand, so große Entwürdigung – und natürlich mediale Aufmerksamkeit. Das ist schon irgendwie geil.
Herr Just lernt schneller als man denkt und ist in Woinem, so der Eindruck, virtuell schon längst vorm Amtsantritt angekommen.
Vermutlich wird er hervorragend beraten. Wer im Sumpf überleben will, muss auch mit Dreck werfen können oder zumindest Dienstleister finden und nutzen, die die Drecksarbeit übernehmen.
Vielleicht sollte er dem Hoiner aber den Parkplatz noch ein paar Wochen überlassen und sich mal auf ein Schörlsche mit ihm treffen – denn der Hoiner weiß nur zu gut, wie das mit den fiesen Spielchen geht und man dann mit einem Mal so viel Mist vor der Haustür abgeladen bekommt, dass man selbst mit hohen Gummistiefeln nicht mehr schadlos durchkommt und einem irgendwie so dermaßen alles zu stinken beginnt, dass man lieber in Rente geht, als sich den Scheiß nochmals zu geben.
So gesehen lacht sich Just eins ins unerfahrene Fäustchen und denkt, er hätte nen Aufschlag, während der Hoiner sich brüllend auf die Schenkel klopft, weil er die Pointe schon genau vor sich sieht: Der Just in einem Haufen…
Ok, das wird jetzt zu persönlich. Denken Sie doch so unanständig wie Sie wollen.