Mannheim, 09. Dezember 2014. (red/pm) Für Heizölkunden war 2014 ein günstiges Jahr. Seit Juni sanken die Preise kontinuierlich. Über 900.000 baden-württembergische, 490.000 hessische und knapp 390.000 rheinland-pfälzische Ölheizungsbesitzer können sich jetzt im Dezember über ein Vier-Jahres-Tief freuen.
Information des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte e. V.:
„Seit Beginn der Heizperiode und dem Wintereinbruch in einigen Regionen Süddeutschlands nehmen die Bestellungen zu. Dennoch bleiben zum Jahresende die Heizölpreise stabil und damit sehr günstig. Aktuell zahlen Verbraucher im Bundesdurchschnitt rund 67 bis 69 Cent pro Liter (bei Abnahme von 3.000 Litern).
„Derzeit ist eine gute Gelegenheit, sich zu bevorraten“, empfiehlt Dr. Jörg Lenk, Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH). Die Preise für Heizöl liegen gut 24 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Wer jetzt 3.000 Liter ordert, spart gegenüber 2013 mehr als 500 Euro. Heizöl ist demnach im Verbandsgebiet seit 2010 erstmals wieder flächendeckend günstiger als Erdgas.
Kalter Winter könnte Nachfrage weiter ankurbeln
„Dennoch sollten Verbraucher nicht weiter auf fallende Preise spekulieren“, so Dr. Lenk. „Ein kalter Winter kann hierzulande für eine schnell steigende Nachfrage sorgen.“ Diese regionalen Effekte würden die internationalen Faktoren zumindest ausgleichen. Lenk rät Heizölkunden, sich mit ihrem Händler zu beraten, wann ein günstiger Zeitpunkt zum Tanken sei.
Der Verband rechnet auch kurzfristig nicht mit einem stärkeren Preisanstieg, da das internationale Rohölangebot sehr üppig ist und die weltweite Nachfrage aufgrund schwacher Konjunktur deutlich nachlässt.
Neues EWärmeG ab 2015
Unabhängig von der Preisentwicklung sollten Hausbesitzer an die energetische Sanierung ihres Heimes denken, empfiehlt der Verband. Im neuen Jahr treten dafür wesentliche gesetzliche Änderungen in Kraft, so in Baden-Württemberg das EWärmeG. Statt der bisher vorgesehenen zehn Prozent Wärmeenergie aus Erneuerbaren Quellen bei Haussanierungen werden dann 15 Prozent verlangt. „Es gibt jedoch mehrere Optionen zur Erfüllung“, so VEH-Geschäftsführer Hans-Jürgen Funke.
„Zum einen können Ölheizer nach wie vor zehn Prozent Bioheizöl einsetzen. Die restlichen fünf Prozent können etwa mit einem Sanierungsfahrplan abgegolten werden, wenn ein zugelassener Energieberater diesen erstellt.“ Weitere Möglichkeiten sind die Kombination der Ölheizung mit einer erneuerbaren Wärmequelle wie Solarthermie oder einem Holzkaminofen. Gerade für die Anerkennung der letztgenannten Möglichkeit sowie für die Anrechenbarkeit von Bioheizöl hat sich der VEH beim Entwurf des Gesetzes stark gemacht.
Steuerliche Förderung bei energetischer Sanierung
Passend zum EWärmeG können Eigentümer Maßnahmen, die ihr Haus energetisch auf Vordermann bringen, ab 2015 steuerlich absetzen. Entsprechende Pläne hat die Bundesregierung am 03. Dezember 2014 mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) verkündet. Demnach sind auch Einzelmaßnahmen wie der Austausch eines alten Heizkessels steuerlich absetzbar.
„In Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland Pfalz ist dies besonders nötig“, so Funke, „weil hier über 46 Prozent der Ölheizkessel älter als 20 Jahre und damit ineffizient sind.“ Über die Höhe der Abschreibungsmöglichkeit muss der Bund allerdings noch Einigkeit mit den Ländern erzielen. Fest steht nur, dass die Abschreibung zehn Jahre lang laufen soll und der Bund dafür jedes Jahr eine Milliarde Euro einplant.
Zwänge passen nicht zu Energiewende
„Die steuerliche Absetzbarkeit im NAPE wird für alle Energieträger gelten. Diesen Ansatz begrüßen wir außerordentlich“, so Funke. „Schließlich weiß jeder Haussanierer am besten, welche Heizung und welche anderen Sanierungsmaßnahmen am besten zu seinem Haus und zu seinem Geldbeutel passen.“ Deswegen sei es nicht zu verstehen, dass auch in Baden-Württemberg immer mehr Anschlusszwänge und Verbrennungsverbote auf kommunaler Ebene erlassen würden. „Diese dienen keineswegs der vom NAPE geforderten und geförderten Energieeffizienz, sondern meist nur den Kommunen selbst, die damit ihre ineffizienten Nah- und Fernwärmenetze auslasten wollen“, erläutert Lenk.“