Stuttgart, 11. September 2015. (red/pm) Wolfgang Raufelder, Landtagsabgeordneter der Grünen, fordert das Versprechen der Bundesregierung über eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge ein. Damit könnten Flüchtlinge unkompliziert bei Bedarf zum Arzt gehen. Momentan sind langwierige und bürokratische Beantragungen nötig.
Information des Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder (Grüne):
„Wir brauchen mehr Menschlichkeit und weniger Bürokratie im Krankheitsfall“
“Bislang müssen Flüchtlinge in den ersten Monaten ihres Aufenthalts (in der Regel bis 15 Monate) erst einen Behandlungsschein bei der Kommune holen, wenn sie krank sind und zum Arzt müssen. Zudem müssen Mitarbeiter/innen ohne medizinische Ausbildung entscheiden, ob eine akute Erkrankung vorliegt und ein Arztbesuch erforderlich ist. Mit der Gesundheitskarte können Flüchtlinge zum Arzt gehen, wenn sie akut erkrankt sind. Der Arzt entscheidet dann, ob und wie behandelt werden muss.
“Unnötige Bürokratie”
„Mit der Gesundheitskarte für Flüchtlinge können wir den Stadtkreis Mannheim erheblich von unnötiger Bürokratie entlasten“, erklärt der Landtagsabgeordnete Wolfgang Raufelder (Grüne). Derzeit müssen Flüchtlinge vor jedem Arztbesuch beim Landratsamt oder beim Sozialamt einen Behandlungsschein beantragen, wenn sie zum Arzt müssen. „Diesen Aufwand können wir uns sparen. Deshalb brauchen wir in Baden-Württemberg eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge. Wer krank ist, soll zum Arzt gehen können“, so Wolfgang Raufelder.
Der Mannheimer Angeordnete fordert die Bundesregierung auf, endlich ihre Zusage zur Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge einzulösen. „Wir wollen einfach nicht, dass jemand mit Schmerzen zunächst aufs Amt muss, um einen Behandlungsschein zu beantragen“, so Wolfgang Raufelder. Dass die Gesundheitskarte auch ökonomisch sinnvoll ist, hat jüngst eine Studie von Wissenschaftlern der Universitätsklinik Heidelberg und der Universität Bielefeld ergeben.
Die Gesundheitskarte war eine Zusage der CDU-geführten Bundesregierung im Asylkompromiss vom Herbst 2014. „Jetzt ist es dringend an der Zeit, das Projekt umzusetzen – ganz im Sinne einer humanitären Flüchtlingspolitik. Auch die CDU in Baden-Württemberg sollte bei der Einführung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge konstruktiv mitwirken“, so Wolfgang Raufelder abschließend.”