Schwetzingen/Rhein-Neckar, 11. Juli 2019. (red/pol) Am Dienstagmittag, gegen 14.30 Uhr wurde in der Comenius-Schule in Schwetzingen Amok-Alarm ausgelöst – Ursache waren offenbar Bauarbeiten im Keller. Ein Arbeiter soll den Alarm versehentlich ausgelöst haben. Die Polizei war mit 140 Beamten im Einsatz.
Ein Amokalarm ist ein Amokalarm und löst immer einen entsprechenden Einsatz aus, teilt Polizeisprecher Dieter Klumpp auf Anfrage mit: “Es stellt sich zunächst keine Frage nach den Kosten, wenn Menschenleben in Gefahr sein könnten.” Zwar handle es sich in den meisten Fällen um Fehlalarme, worüber man froh sein könne – im Ernstfall zählt jede Sekunde und je mehr Einsatzkräfte Leben schützen können, umso besser.
“In der Schule hatten sich etwa 40 Schüler und Lehrer in den Klassenzimmern eingeschlossen. Nach Abschluss der Durchsuchung des gesamten Gebäudes durch das Spezialeinsatzkommando der Polizei Baden-Württemberg und Interventionsteam des Polizeipräsidiums Mannheim um 16.12 Uhr war Entwarnung gegeben worden.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei wurde der Alarm bei Bauarbeiten im Keller des Schulgebäudes durch einen Arbeiter versehentlich ausgelöst. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrer waren zunächst in einer benachbarten Sporthalle betreut und die Schüler anschließend in die Obhut ihrer Eltern übergeben worden. Insgesamt waren bei dem Alarm 140 Polizeibeamte im Einsatz.
Nach Informationen des RNB hatte der Arbeiter den Amok-Knopf aus Unkenntnis gedrückt und dadurch den Alarm ausgelöst. Tatsächlich wollte der Mann eine Tür öffnen und kannte sich offenbar nicht aus: “Der war erschüttert über das, was er ausgelöst hat”, sagt Herr Klumpp. Als Lehre kann man aus dem Vorgang ziehen, dass fremde Arbeitskräfte besser eingewiesen werden müssten. Die Kosten für den Einsatz übernimmt der Steuerzahler, da keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann.
Für die Schulleitung hat Herr Klumpp nur lobende Worte: “Die Schulleiterin und alle anderen Beteiligten haben kühlen Kopf bewahrt und alles richtig gemacht. So wurden beispielsweise Lehrkräfte mit Klassen, die auf Exkursion waren, umgehend angerufen, damit diese nicht zur Schule zurückfahren, ebenso alle anderen Personen, die nicht in der Schule, aber möglicherweise auf dem Weg dorthin waren. Das war eine sehr, sehr gute Leistung. Hut ab!”
Auch die Beamten haben offenbar alles richtig gemacht: “Die sehen in ihrer Kampfausrüstung ja schon martialisch aus, haben sich aber nach dem Eindringen in die Räume sehr gut um die Kinder gekümmert, sodass diese sich schnell beruhigen konnten.”