Heidelberg, 11. Dezember 2014. (red/pm) Die neue Südstadt nimmt weiter Konturen an. Die Stadt Heidelberg präsentiert bei einer Ausstellung in der ehemaligen Kommandeursvilla jetzt fünf städtebauliche Entwürfe für den Bereich Mark Twain Village Nord – also das Gebiet südlich der Feuerbach- und nördlich der Rheinstraße zu beiden Seiten der Römerstraße.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die Konzepte von Architektur- und Stadtplanungsbüros hatte die Stadt im Rahmen einer sogenannten Mehrfachbeauftragung erstellen lassen. Bis zum 14. Dezember können sich nun Interessierte die Arbeiten in der Kommandeursvilla auf der Konversionsfläche (Zugang über Rheinstraße/westlich der Römerstraße) täglich von 15:00 bis 19:00 Uhr anschauen. Am 11. Februar 2015 werden die Entwürfe dann in einem Bürgerforum vorgestellt.
Eine Fachjury hat die Entwürfe bereits begutachtet und eine Empfehlung für die Arbeit von Teleinternetcafe GbR (Berlin) und TH Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg) abgegeben. Dieses Konzept soll nun Grundlage für die weitere Bearbeitung sein. „Wir freuen uns sehr über die Qualität aller eingereichten Arbeiten, die viele durchdachte Ideen für die Quartiersentwicklung enthalten. Aber ein Konzept ragte aus unserer Sicht heraus“, sagt Erster Bürgermeister Bernd Stadel, der ein Mitglied der Fachjury war.
Erhalt von Bestandsgebäuden
Bei der empfohlenen Arbeit werden alle Bestandsgebäude westlich der Römerstraße erhalten und durch Neubauten so ergänzt, dass sich große grüne Innenhöfe ergeben. „Diese können zum Teil als wohnungsnahe Gärten oder als gemeinschaftliche grüne Mitte gestaltet werden. Außerdem ermöglichen die unterschiedlichen Wohnungstypen eine soziale Durchmischung“, erklärt Stadel.
Die geplanten Neubauten östlich der Römerstraße seien anspruchsvoll gestaltet und würden mit ihren unterschiedlichen Höhen zu einer Rhythmisierung des Straßenraums beitragen. Für die weitere Bearbeitung warf die Jury unter anderem die Frage auf, ob und wie der Erhalt des Baumbestands östlich und westlich der Römerstraße sowie entlang der Kirschgartenstraße sichergestellt werden kann.
Außerdem sollten speziell in die Ausarbeitung der Wohnbereiche westlich der Kirschgartenstraße die Ideen eines weiteren Entwurfs eingehen. Das Büro SSV Architekten Schröder, Stichs, Volkmann (Heidelberg) hatte hier eine aufgelockerte Baustruktur mit mehr Freiräumen zwischen den Gebäuden sowie vielfältige Durchgangsmöglichkeiten vorgeschlagen. Die Jury fand dies überzeugend.
Wie geht es nun weiter? Am 11. Februar werden alle fünf Arbeiten in einem Bürgerforum vorgestellt und mit der Bürgerschaft diskutiert. Das städtebauliche Konzept wird dann überarbeitet und dient wiederum als Grundlage für einen Bebauungsplanentwurf.
Die Ausstellung in der Kommandeursvilla
Die Ausstellung ist zwischen Samstag, 06. Dezember, und Sonntag, 14. Dezember, täglich von 15:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Öffentliche Führungen werden am Montag, 8. Dezember, und Donnerstag, 11. Dezember, jeweils um 18 Uhr angeboten. Der Zugang zur ehemaligen Kommandeursvilla erfolgt über den Eingang in der Rheinstraße westlich der Römerstraße. Der Eintritt ist frei.
Der Masterplan Südstadt definiert den Bereich zwischen Rhein- und Feuerbachstraße als Wohnfläche. Die Stadt hat ein wohnungspolitisches Konzept erarbeitet, wonach auf der Konversionsfläche Südstadt vor allem preiswerter Wohnraum entstehen soll.
Als Partner für diese Entwicklung hat die Stadt das Heidelberger Bündnis für Konversionsflächen gewonnen, in dem sich sechs genossenschaftliche Banken und Baugesellschaften zusammengeschlossen haben. Das Bündnis sollte über die Arbeiten der Mehrfachbeauftragung Mark Twain Village Nord städtebauliche Handlungsempfehlungen zur weiteren Vorgehensweise erhalten.“