Rhein-Neckar, 11. März 2016. (red/pro) Wir haben bekanntlich ein gutes Verhältnis zur Polizei – weil wir deren Arbeit wertschätzen, kontinuierlich und mit hohem Aufwand begleiten und sachkundig berichten. Doch jetzt kommt Sand ins Getriebe – nicht zwischen der Polizei und uns, sondern weil wir unangenehme Fragen stellen, die „politisch“ werden. Und offenbar gibt es dafür einen Maulkorb. Das ist nicht akzeptabel.
Von Hardy Prothmann
„Aus Rücksicht auf die Landtagswahl…“, ist ein Satz, den wir schon öfter gehört haben. Aus Rücksicht kann also nicht die aktuelle Kriminalstatistik veröffentlicht werden. Aus Rücksicht auf wen bitte?
Auf die Opposition? Damit die sich nicht zu sehr aufregt? Oder auf die Landesregierung, damit die nicht zu schlecht weg kommt? Oder aus Rücksicht auf die Polizei, auf die Opfer, auf sonst wen?
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, ist so ein Spruch. Aber die grün-rote Landesregierung traut noch nichtmal dieser „Weisheit“, sondern hält so gut es geht, bis nach der Wahl alle Zahlen unter Verschluss.
Mehr Intransparenz geht nicht – mehr Misstrauen gegenüber den Bürgern auch nicht und das Misstrauen wächst. Was hält man uns vor? Das fragen viele.
Denn eins ist klar – die Kriminalität, wenn auch oft nur die „kleine“, ist satt gestiegen. Es gibt aber keine soliden Informationen, wie man das einordnen kann und soll.
Das ist verantwortungslos von der Landesregierung, weil sie mit diesem Informationsdefizit sich Fragen verweigert.
Das ist unsouverän, weil man den Eindruck haben muss, dass den Bürgern Informationen vorenthalten werden und man ja der AfD keinen Zunder geben will.
Und es ist schädlich – weil die Bürger immer mehr der Polizei misstrauen, weil unser Verhältnis zur weisungsgebundenen Polizei beschädigt wird und man sich nicht mehr trauen kann.
Die Landesregierung sät vielfach Zwietracht und Unsicherheit – aus Angst vor Verantwortung.
Wenn die Wahlen rum sind, kommen die bösen Geister aus dem Sack. Das weiß jeder.
Wir fragen uns, wie verantwortlich das ist?
Und wieder wird die Polizei zur Beute von politischen Ränkespielen.