Bruchsal/Rhein-Neckar, 11. September 2012. (red/pm) Italien in den späten sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Im Zentrum von Mailand explodiert eine Bombe, von Terroristen gelegt, tötet 17 Menschen und verletzt über 80. Es ist der blutige Auftakt zu einer Serie von über 150 Attentaten, die erst 1984 endet. Italien ist ein zerrissenes Land. Und ein Künstler antwortet darauf, reagiert auf seine Weise.
Information des Kunstvereins Damianstor:
„Aus massivem Beton, gespickt mit Metallspitzen und Winkeleisen, fertigt der aus Volterra bei Florenz gebürtige Mauro Staccioli eine Reihe von Skulpturen, in denen die Angst einer urbanen Gesellschaft durchscheint, die in langjährigem Belagerungszustand lebt, für die Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in den Straßen zum Teil des Alltags wird. Seine Arbeiten will der Künstler verstanden wissen als Warnungen, als Signale der Gefahr oder der Verteidigung. Er will mit ihnen eine Barriere schaffen zu den gewaltsamen gesellschaftlichen Umbrüchen, er will mit Skulpturen intervenieren.
Eine Auswahl von Werken Mauro Stacciolis insbesondere aus den Jahren 1968 bis 1982 ist noch bis einschließlich Sonntag, 7. Oktober im Bruchsaler Kunstverein „Damianstor“ (Schönbornstraße 11, beim ) zu sehen. Die Präsentation der Arbeiten in Beton und Stahl, ergänzt durch Zeichnungen und Skizzen, dokumentiert schwerpunktmäßig das frühe Schaffen des international bekannten italienischen Gegenwartskünstlers, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiern konnte.
Mit seinen Arbeiten war Staccioli mehrfach auf der Biennale in Venedig vertreten, weitere Ausstellungsprojekte führten ihn u. a. nach Taiwan und Korea, nach Israel, Puerto Rico und in die USA.
Zu sehen ist die Ausstellung jeweils samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Unterstützt wird das Ausstellungsprojekt durch den Freundeskreis Volterra und durch die Stadt Bruchsal, zu deren Partnerstädten der toskanische Heimatort von Mauro Staccioli zählt.“