Stuttgart/Rhein-Neckar, 10. April 2016. (red/pro/Symbolfoto) In Stuttgart herrschen um den Schillerplatz zur Zeit chaotische Zustände. Rund 500 nationalistische Türken hatten eine Kundgebung angemeldet, die eigentlich um 18:00 Uhr vorbei sein sollte. Dagegen demonstrierten etwa genau so viele Kurden und Deutsche aus der linken Szene. Insbesondere von der Gegendemo ginge ein hohes Aggressionspotenzial aus, teilte die Polizei auf Anfrage mit.
Insgesamt sollen fünf Polizeibeamte bislang verletzt worden sein, einer musste ins Krankenhaus, teilte Polizeisprecher Stefan Keilbach auf Anfrage mit. Die Teilnehmer der Gegenkundgebung zeigten sich besonders aggressiv und attackierten die Polizei durch Stein- und Flaschenwürfe sowie durch Böller.
Die türkischen Nationalisten hatten sich gegen 16:00 Uhr in der Lautenschlagerstraße versammelt, um über die Konrad-Adenauer-Straße bis zum Schillerplatz zu laufen. Die angemeldete Veranstaltung konnte noch nicht aufgelöst werden, weil der Schillerplatz quasi von den Gegendemonstranten umstellt sei.
Die Polizei ist nach wie vor mit einem Großaufgebot vor Ort – im Einsatz sind auch Polizeireiter. Nach Einschätzung der Polizei ist die Lage auch wegen der zunehmenden Spannungen in der Türkei sehr aufgeheizt.
Wie wir bereits mehrfach berichtet haben, befürchten wir auch für Mannheim ähnliche „Straßenschlachten“ – seit Wochen demonstrieren insbesondere Kurden in Mannheim gegen die Politik der türkischen Regierung. Vor einiger Zeit kam es dann zu einem Aufmarsch türkischer Nationalisten, die dabei in großer Zahl das „Wolfszeichen“ zeigten – ein Symbol für die rechtsradikale Gruppe der „Grauen Wölfe“.