Schauspielerin Ayten Soykök, Fatma Girik und Mustafa Baklan bei der Eröffnung des 21. TürkFilmFestivali im vergangenen Jahr.
Mannheim/Heidelberg, 10. Oktober 2013. (red/ld) Am Freitag wird das Türkfilmfestivali Mannheim zum 22. Mal eröffnet. 21 Filme werden in diesem Jahr gezeigt. Neben den langjährigen Spielstätten Cineplex, Atlantis- und Odeon-Kino nimmt in diesem Jahr erstmals das Karlstorkino in Heidelberg an dem Festival teil. Zahlreiche Regisseure und Schauspieler werden erwartet. Dazu bietet das Festival Konzerte, eine Lesung und eine feierliche Preisverleihung.
Von Lydia Dartsch
Die Filmstars, die ab morgen für zehn Tage in Mannheim und Heidelberg zu Gast sein und Auszeichnungen für ihre Filme empfangen werden, dürften sich relativ unerkannt durch die Innenstädte bewegen. Bekannt sind Erden Kiral, Kenan Isik und Asli Erdogan vor allem bei den Menschen der hier lebenden türkischen Gemeinschaft und in der Türkei.
Sehenswert sind die Filme allemal: „Ask Kirmizi/Liebe ist rot“ von Osman Sinav erzählt die Geschichte dreier Menschen, die sich lieben und darüber den Verstand verlieren. Denn neben der großen Liebe regieren in dieser Dreiecksbeziehung Selbstzweifel, Eifersucht und das schlechte Gewissen.
Im Rennen um den Oscar
Dass türkische Filme mit amerikanischen und westeuropäischen Kinoproduktionen locker mithalten können, zeigt auch der Eröffnungsfilm „Kelebegin Rüyasi/Der Traum des Schmetterlings“ von Yilmaz Erdogan, der gerade in das Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film geschickt wurde. Der Film erzählt in schönen Bildern die Geschichte der Dichter Muzaffer und Rüstu. Die beiden träumen von einer großen Zukunft als Schriftsteller. Eines Tages begegnen sie der schönen Suzan. Sie verfallen ihrem Zauber. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg über die Türkei herein und ihre Träume zerplatzen.
Am Freitagabend wird das Festival mit einer feierlichen Gala im Cineplex eröffnet. Erden Kiral wird dabei den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhalten und Kenan Isik wird als zweites mit dem Türkis-Kulturpreis ausgezeichnet. Ein Besuch, auf den sich Festivaldirektor Kanber Altintas sehr freut:
Es ist eine Bereicherung für uns, eine solche Persönlichkeit zu gewinnen.
Der Festivalsonntag am 13. Oktober widmet sich der Verbindung zwischen Literatur und Film. Zum islamischen Opferfest Bayram zeigt das Festival „Die Jungs vom Hügel“ in einem Bayram-Spezial. Seinen Abschluss findet das Festival am 19. Oktober mit der Preisverleihung und einer Closing-Party und die türkischstämmige Jazz-Newcomerin Karsu gibt ein Konzert im Mannheimer Musikpark.
Zum 22. Mal wird das Festival ausgerichtet: Im Jahr 1984 wurde es als Festival im Festival des Internationalen Films Mannheim-Heidelberg gegründet. Die Nachfrage nach den Filmen sei groß gewesen – der Platz für das Festival im Festival dagegen klein, sagte Kanber Altintas heute. Es wurde ein eigenständiges Festival ausgerichtet. Seit 2010 steht es unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Im selben Jahr konnte Mustafa Baklan, Gründer des in Mannheim ansässigen Baktat-Konzerns, als Hauptsponsor gewonnen werden. Kultur zu fördern sei für ihn ein besonderes Anliegen, sagte er heut auf der Pressekonferenz:
Kulturelle Veranstaltungen bringen Menschen zusammen und ermöglichen Austausch zwischen ihnen.
