Ludwigshafen/Mannheim/Rhein-Neckar, 10. Februar 2015. (red/pro) Aktualisiert. Auf der „friedlichen“ Kundgebung vom Sonntag in Ludwigshafen, sind Ludwigshafener AfD-Stadträte bedrängt worden und einer wurde sogar tätlich von einem Autonomen angegriffen. Drum herum standen Mannheimer SPD-Mitglieder. Petar Drakul, SPD-Stadtrat und Mitinitiator von „Mannheim sagt Ja“ rechtfertigte den Angriff sogar in einem Facebook-Kommentar.
Von Hardy Prothmann
Rund 2.000 Menschen haben sich auf dem Theaterplatz vor dem Pfalzbau versammelt. Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse (CDU) spricht, ebenso die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und andere – der Appell ist, für ein friedliches Miteinander einzustehen. Dafür gibt es Applaus.
Unter den Teilnehmern sind vier der fünf Ludwigshafener AfD-Stadträte: Fraktionschef Jörg Matzat, Norbert Grimmer, Andreas Hofmeister und Oliver Sieh, der früher FDP-Mitglied war.
Angriff eines Autonomen unter den Augen von SPD-Vertretern

Von hinten ins Knie gesprungen – Oliver Sieh dokumentiert die Verletzung nach dem Angriff durch einen Linksradikalen. Foto: privat
Die vier Stadträte werden plötzlich umringt und man versucht, ihnen die Fahnen wegzunehmen oder mit anderen Fahnen zu überdecken. Drum herum stehen SPD-Mitglieder, der Stadtrat Petar Drakul und die Vorsitzende des größten Mannheimer SPD-Ortsvereins Innenstadt/Jungbusch sowie Landesvize der Jusos, Isabel Cademartori, die die AfD-Stadträte mit dem „A-Wort“ beschimpft.
Cademartori rechtfertigt Angriff
Bei Facebook rechtfertigt Isabel Cademartori später die Aggressionen gegenüber den Ludwigshafener Stadträten, die hätten damit rechnen müssen, dass man ihnen die Fahnen „unsanft entreißt“.
Oliver Sieh, ein Hühe mit 140 Kilo, wird plötzlich von hinten mit einem „Sprungtritt“ in die Kniekehle attackiert:
Der wollte mich wohl zu Boden bringen. Der Typ war schwarz gekleidet und machte sich sofort aus dem Staub. Unter denen, die uns die Fahnen entreißen wollten, war auch einer mit einer Ordnerbinde.
Drakul gibt dem Opfer die Schuld
SPD-Stadtrat Petar Drakul geht sogar noch weiter und kommentiert den Vorfall:
(…) Sie wollten bedrängt werden und sich als Opfer „linker Gewalt“ inszenieren. M.E. haben sie es darauf angelegt. (…)
Zurück bleiben Hämatome. Und die Erfahrung, auf einer Kundgebung für ein friedliches Miteinander aggressiv angegangen worden zu sein.
Jörg Matzat, Fraktionschef der AfD in Ludwigshafen, schreibt uns:
Es geht nicht darum, ob man politisch einer Meinung ist, sondern ob man diesen freiheitlichen Rechtsstaat und das Recht auf freie Meinungsäußerung wirklich ernst nimmt und die Abgrenzung zu Extremisten jegliche Richtung glaubhaft betreibt. Wir wollten uns als AfD-Ludwigshafen glaubhaft und aus voller Überzeugung abgrenzen, auch von Teilen, die es in unserer Partei durchaus gibt. Die Erfahrung die wir auf dem Bürgerfest dann machen mussten, war mehr als ernüchternd. Nicht aus Ludwigshafener Kreisen, sondern gerade aus Kreisen der Mannheimer Stadt SPD, was ich persönlich besonders bedauerlich finde, da ich dieser SPD jahrelang sehr nahe stand!

SPD-Stadtrat Petar Drakul – kein Wort der Entschuldigung für Schmähungen und Angriffe durch Dritte gegenüber AfD-Stadträten, sondern eine Schuldzuweisung gegenüber dem Opfer: „Sie haben das provoziert.“
Dokumentation des kompletten Kommentars von Herrn Drakul:
Aktualisierung, 21:43 Uhr.
Die AfD wird Strafanzeige erstatten, wurde uns heute Abend per email mitgeteilt. Offenbar ist auch der Stadtrat Andreas Hofmeister tätlich angegriffen worden:
Die am Sonntag bei der Veranstaltung „Bunt statt Braun“ (Bürgerfest) geschädigten Stadträte Andreas Hofmeister und Oliver Sieh werden am morgigen Mittwoch Anzeige wegen Körperverletzung u.a. bei der Polizei erstatten. Aufgrund der gestrigen Stadtratssitzung und beruflichen Verpflichtungen kann dies erst zu diesem Zeitpunkt geschehen. Ein Stadtrat der Piraten, der Teile der Angriffe mitbekam, hat sich dankenswerter Weise bei der gestrigen Stadtratssitzung sofort an Andreas Hofmeister gewandt und wird sich als Zeuge zur Verfügung stellen. Ebenso haben die FDP, FWG und der Grüne Ortbeirat Raik Dreher ihr Bedauern über die Vorfälle zum Ausdruck gebracht.
Aus Sicht der AfD-Stadtratsfraktion sind diese Vorfälle, unabhängig davon wer geschädigt wurde, ein Anlass für alle demokratischen Kräfte in Ludwigshafen diese zu verurteilen. Dies ist bisher jedoch leider nicht geschehen. Wenn auf einer Veranstaltung gewählte Stadträte in ihrer Stadt angegriffen werden, ist dies ein Sachverhalt der jeden Demokraten aufrütteln muss.