Schwetzingen, 10. März 2016. (red/pm) Wenn eine Erkrankung nicht mehr geheilt werden kann und sich das Leben dem Ende zuneigt, ist die palliativmedizinische Behandlung eine wichtige Hilfe. Die palliativmedizinische Versorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen wurde ausgebaut. Mit Gertrud Kokott wurde eine neue Oberärztin mit entsprechender Qualifikation eingestellt. Und sie bringt viel Erfahrung mit.
Information der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH:
“Ist die Heilung einer schweren Erkrankung nicht mehr möglich und die verbliebene Lebenszeit begrenzt, kann die palliativmedizinische Behandlung eine wichtige Hilfe sein. Beschwerden zu lindern und dem schwerkranken Patienten zu soviel Lebensqualität wie möglich zu verhelfen, ist dann das oberste Ziel.
Seit Anfang des Jahres gibt es in der GRN-Klinik Schwetzingen erstmals eine eigens mit palliativmedizinischen Aufgaben betraute Oberärztin: Gertrud Kokott ist Anästhesistin mit Weiterbildung in spezieller Schmerztherapie und Palliativmedizin. Als Oberärztin gehört sie der Abteilung Altersmedizin unter Leitung von Chefarzt Dr. Florian von Pein an.
Kreative Pflege und Begleitung
„Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Dieses Ziel formulierte die englische Ärztin Cicely Saunders (1918 bis 2005), Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin. Gemeint ist damit eine aktive, ganzheitliche Behandlung und Pflege von Patienten mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen und sich kontinuierlich verschlimmernden Erkrankung.
Dazu gehört nicht nur eine gute Schmerzbehandlung sowie die Linderung der oft sehr belastenden körperlichen Beschwerden, sondern auch eine kreative Pflege und Begleitung, welche die seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse sowohl der Patienten als auch ihrer Angehörigen berücksichtigt. Um das zu leisten, kümmert sich an der GRN-Klinik Schwetzingen ein spezialisiertes Team aus verschiedenen Berufsgruppen um die Patienten: Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeiterinnen aus den Bereichen Sozialarbeit, Physiotherapie und Seelsorge.
„Wir wollen die Schwerkranken und ihre Angehörigen in dieser schwierigen Lebensphase, die viele existenzielle Fragen mit sich bringt, bestmöglich unterstützen“, sagt Gertrud Kokott. „Mit einer palliativmedizinischen Behandlung geben wir den Patienten die Möglichkeit, die ihnen verbleibende Zeit mit Leben zu füllen und ‚letzte Dinge‘ für sich zu regeln. Dabei geht es uns vor allem darum, die Selbstbestimmung und Würde der Patienten zu erhalten.“
Bereits viel Erfahrung gesammelt
Der Schwerpunkt liegt auf dem Leben; das Sterben wird als Vorgang betrachtet, der zum Leben gehört. Der Tod wird weder beschleunigt noch durch belastende Therapien verzögert, wenn der Patient dies nicht wünscht. Eine palliative Behandlung im Krankenhaus ist dann notwendig und sinnvoll, wenn die Beschwerden sich ambulant nicht ausreichend behandeln und lindern lassen. Die Kosten für die palliative Versorgung im Krankenhaus übernehmen die Krankenkassen.
Gertrud Kokott war bereits von 1992 bis 2002 als Anästhesistin in der GRN-Klinik Schwetzingen tätig gewesen, wechselte anschließend an die GRN-Klinik Sinsheim und ist im Januar 2016 nach Schwetzingen zurückgekehrt. Ihr Engagement gilt schon lange der Begleitung Schwerkranker, Sterbender und deren Angehörigen; sie verfügt über große Erfahrung in der palliativmedizinischen Behandlung.
1996 war sie Gründungsmitglied der Schwetzinger Hospizgruppe „Wegbegleitung“. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in der Aus- und Weiterbildung in Palliativmedizin und Hospizarbeit für professionelle und ehrenamtliche Begleiter und hält Vorträge für interessierte Laien. „Es ist mir wichtig, das Wissen über die Besonderheiten und therapeutischen Möglichkeiten in der letzten Lebensphase weiter zu verbreiten“, sagt sie, „damit möglichst viele Schwerkranke und Sterbende davon profitieren können.“”