Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 10. April 2014. (red/pm) Der Stiftungsrat der Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum hat beschlossen, die zweite Zukunftsrede an Sascha Lobo zu vergeben. “Die Zukunftsrede” soll am UNESCO-Welttag der Philosophie am Freitag, 21. November 2014, um 17:00 Uhr im Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, gehalten werden.
Information der Stadt Ludwigshafen:
“Die Zukunftsrede wurde zum ersten Mal im Jahr 2010 gehalten, damals von dem Schriftsteller und Büchner-Preisträger Volker Braun. Zum zehnjährigen Bestehen des Ernst-Bloch-Zentrums und zum 125. Geburtstag des Ludwigshafener Philosophen wurde sie als Ergänzung zum bereits etablierten Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen ins Leben gerufen.
Mit ihr verbindet die Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum den Versuch, mutige Blicke in eine gute Zukunft zu wagen. Sie wird einer bekannten Persönlichkeit des öffentlichen Lebens aus Politik, Philosophie, Literatur oder Wissenschaft anvertraut, deren Denken und Handeln für langfristige Visionen bzw. Utopien steht. Die Rede ist ein utopisches Statement an die Gesellschaft.
Analytiker der digitalen Welt
Die Wahl fiel auf Sascha Lobo, einen der wichtigsten Fürsprecher und Analytiker der digitalen Welt, auf Vorschlag der Juroren Professor Axel Honneth (Universität Frankfurt am Main), Professor Burghart Schmidt (Wien), Professor Bernd Stiegler (Universität Konstanz) und Dr. Klaus Kufeld (Ernst-Bloch-Zentrum). Vor dem Hintergrund der aktuellen Abhörskandale scheint die Frage nach der digitalen Freiheit derzeit eines der meist diskutierten Themen zu sein.
Das Internet galt lange Zeit als der Ort der Freiheit und der Utopie und wird bis heute als solcher verteidigt. Die aktuellen Überwachungsskandale scheinen jedoch zu einer Desillusionierung zu führen.
Selbst der “Interneteuphoriker” Sascha Lobo verkündete in seinem vieldiskutierten Artikel “Abschied von der Utopie. Die digitale Kränkung des Menschen” (FAZ vom 12. Januar), sich in Bezug auf das Internet getäuscht zu haben und spricht – bezugnehmend auf Freud – von der vierten Kränkung der Menschheit. Sascha Lobo, Jahrgang 1975, ist Autor, Strategieberater und hält Fach- und Publikumsvorträge.
Mensch-Maschine
Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Internets auf Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur. Auf Spiegel Online erscheint wöchentlich seine Kolumne “Mensch-Maschine” über die digitale Welt. Zuletzt erschien sein Buch “Internet – Segen oder Fluch”, geschrieben gemeinsam mit Kathrin Passig.
In der Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum engagieren sich die Stiftungsinstitutionen und Kräfte aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft für das kulturelle Erbe von Ernst Bloch und die Fortentwicklung der Zukunftsthemen, die auch andere kultur- und sozialwissenschaftliche Strömungen einschließen.
Der Stiftungsrat besteht aus OB Dr. Eva Lohse (Vorsitzende), Dr. Rüdiger Linnebank (Stellvertretender Vorsitzender, Vorstand der Sparkasse Vorderpfalz), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz), Edmund Elsen (Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur), Prof. Dr. Axel Honneth (Universität Frankfurt am Main), Dr. Mirjam Josephsohn (Bloch-Erbin), Prof. Dr. Burghart Schmidt (Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main/Wien), Anne Monika Sommer-Bloch (Bloch-Erbin), Prof. Dr. Bernd Stiegler (Universität Konstanz) und Peter Hähner (Stiftung der Rheinland-Pfalz Bank) sowie Geschäftsführer Dr. Klaus Kufeld.
Die Zukunftsrede wird gesponsert von ICL.”