Heidelberg, 10. November 2015. (red/pm) Die Stadt Heidelberg investiert in den Jahren 2015/2016 über 31 Millionen Euro in die Entwicklung der Schulen. Mit dem Geld soll für eine Modernisierung und Erweiterung der Schulgebäude und ihrer Infrastruktur gesorgt werden.
Information der Stadt Heidelberg:
“Ob Mensa-Neubau, die Erweiterung von Fachklassen oder Ganztagesbetrieb: Die Stadt Heidelberg investiert viel Geld in die Entwicklung der Schulen. Allein von 2007 bis 2014 flossen rund 150 Millionen Euro in die Modernisierung und Erweiterung der Schulgebäude und ihrer Infrastruktur. Im aktuellen Doppelhaushalt 2015/2016 stehen weitere 31 Millionen Euro bereit. Über die aktuellen Bauprojekte zur Schulentwicklung informierten Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Erster Bürgermeister und Baudezernent Bernd Stadel am Montag, 09. November 2015, bei einem Pressegespräch im Heidelberger Rathaus.
“Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Deshalb wollen wir die bestmöglichen Rahmenbedingungen für sie schaffen – auch in baulicher Hinsicht”, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: “Mit der Entwicklung unserer Schulen sorgen wir dafür, dass die Schülerinnen und Schüler eine moderne und ansprechende Lernumgebung vorfinden. Das ist ein wichtiger Beitrag für den Lernerfolg.” Das größte Projekt der letzten Jahre ist die Sanierung der Internationalen Gesamtschule: Für rund 39,6 Millionen Euro hat die Stadt mit der Bau- und Servicegesellschaft BSG unter anderem die Klassentrakte erneuert, einen neuen naturwissenschaftlichen Bereich gebaut und die Mensa erweitert. Am 16. November kann die “neue IGH” offiziell eingeweiht werden.
Heidelberger Schulen fit für die Zukunft
Erster Bürgermeister Bernd Stadel: “Wir haben in den vergangenen Jahren viele Anstrengungen unternommen, um die Heidelberger Schulen fit für die Zukunft zu machen. Das fängt an bei Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen und umfasst auch Modernisierungen im Bestand. Am Bunsen-Gymnasium zum Beispiel erweitern wir derzeit für rund 8 Millionen Euro die naturwissenschaftlichen Fachklassen, in der Bahnstadt entsteht das neue Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³, eines unserer aktuellen Großprojekte. Aber auch die Verbesserung des Brandschutzes und die energetische Ertüchtigung der Schulgebäude gehen wir konsequent an – zum Beispiel bei der Sanierung der Mark-Twain-Schule, die im Februar 2016 startet.”
Sanierung der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) abgeschlossen
Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit ist das größte Heidelberger Schulentwicklungsprojekt der letzten Jahre abgeschlossen: die Sanierung der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH). Seit Mai 2012 wurde die Sekundarstufe der IGH im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) zwischen der Stadt Heidelberg und der Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) umfassend erneuert.
Insgesamt wurden mehr als 20.000 Quadratmeter Schulfläche saniert. Die Gesamtkosten betragen rund 39,6 Millionen Euro. Am Montag, 16. November 2015, wird die “neue IGH” mit einem Festakt offiziell wiedereröffnet.
Neubau des Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhauses B³ in der Bahnstadt
Ende August 2015 haben die Bauarbeiten für ein Großprojekt in der Bahnstadt begonnen: Im Herzen des neuen Stadtteils entsteht am Gadamerplatz das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³. Der Gebäudekomplex vereint eine dreizügige, inklusive Grundschule mit Sporthalle, eine Kindertagesseinrichtung mit vier Gruppen sowie ein Bürgerzentrum mit öffentlichem Café, Mehrzweckräumen und Bürgersaal.
Zum Schuljahr 2017/2018 soll B³ in Betrieb genommen werden. Bereits seit über einem Jahr läuft der Unterricht für die Bahnstadt-Kinder in der Ganztagsgrundschule Bahnstadt, die bis zur Fertigstellung von B³ an der Graf-von-Galen-Schule zu Gast ist. Die Stadt hat sich mit dem vielseitigen Projekt erfolgreich bei der Internationalen Bauausstellung Heidelberg “Wissen schafft Stadt” beworben. Das über eine Koexistenz von Kindertagesstätte, Schule, Sporthalle und Bürgerzentrum hinausgehende Haus soll das generationenübergreifende Lernen fördern.
Sanierung der Mark-Twain-Schule ab Februar 2016
Im Februar 2016 soll auch die Sanierung der ehemaligen Mark-Twain-Schule auf der Konversionsfläche in der Südstadt beginnen. Sie soll künftig von der Julius-Springer-Schule genutzt werden. Hierfür werden die ehemalige High School und die ehemalige Elementary School renoviert und barrierefrei gestaltet.
Unter anderem werden das Flachdach der Elementary School gedämmt, die Toiletten, Wasserleitungen und Elektroinstallation vollständig erneuert, eine Cafeteria eingerichtet und die Ausstattung der Schule mit Tischen, Stühlen, Tafeln sowie die Fachklassenausstattung komplett neu angeschafft. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Juli 2017 abgeschlossen werden, der Umzug der Julius-Springer-Schule wäre dann in den Sommerferien 2017 möglich. Die Gesamtkosten für die Maßnahme liegen bei rund 13 Millionen Euro.
Weitere Schwerpunkte
Erweiterung der naturwissenschaftlichen Fachklassen am Bunsen-Gymnasium
Seit August 2014 werden die naturwissenschaftlichen Fachklassen am Bunsen-Gymnasium in Neuenheim erweitert. Auf vier Geschossen entstehen im Anbau über 2.000 Quadratmeter Fläche mit Unterrichts- und zugehörigen Nebenräumen. Sobald die neuen Räume in Betrieb gehen, können die bisherigen Fachklassen saniert und umgebaut werden, so dass sie anschließend für das Ganztagsangebot der Schule nutzbar sind. Am 22. Oktober konnte das Richtfest für die neuen Fachklassen gefeiert werden. Die Fertigstellung und der anschließende Umzug der Fachbereiche sind für Sommer 2016 geplant. Die Kosten betragen rund 8 Millionen Euro.
Zweiter Bauabschnitt an der Willy-Hellpach-Schule
Seit August 2015 läuft auch der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Willy-Hellpach-Schule. Nachdem im ersten Bauabschnitt 2013/2014 bereits das Dach des H-Baus saniert und der sogenannte Stelzenbau statisch ertüchtigt wurde, liegt der Schwerpunkt nun auf Barrierefreiheit und Brandschutzmaßnahmen: Hierfür werden eine neue Verbindungsbrücke und ein außenliegender Aufzug zwischen H-Bau und Stelzenbau sowie eine neue Fluchttreppe am Stelzenbau gebaut. Die Arbeiten können voraussichtlich im Frühjahr 2016 abgeschlossen werden. Die Kosten betragen rund 670.000 Euro.
Verbesserung der Essensversorgung
An der Steinbachschule in Ziegelhausen wird seit dem Schuljahr 2013/2014 eine Ganztagesbetreuung angeboten mit der Möglichkeit, auch das Mittagessen einzunehmen. Da entsprechende Räumlichkeiten bisher fehlen, wird in vorhandenen Räumen des Untergeschosses eine Mensa eingerichtet. Die Bauarbeiten haben im Mai begonnen und können voraussichtlich im Dezember 2015 abgeschlossen werden.
Die Kosten betragen rund 730.000 Euro. Bereits im Februar wurde die neue Mensa der Kurpfalzschule in Kirchheim eröffnet: Sie wurde von April bis Dezember 2014 im Innenhof der Schule als eingeschossiger Anbau errichtet – natürlich im Passivhausstandard – und bietet 130 Sitzplätze für den Mittagstisch. Kosten: rund 900.000 Euro. Der Bau weiterer Mensen ist in Vorbereitung, ganz konkret für die Friedrich-Ebert-Grundschule, die Mönchhof-Grundschule und die Waldpark-Gemeinschaftsschule.
Verbesserung des Brandschutzes und der Rettungswege
Einen Schwerpunkt der Modernisierungsarbeiten bildet auch die laufende Verbesserung des Brandschutzes. Hierzu zählen etwa die Sanierung bestehender und der Bau zusätzlicher Rettungswege, der Einbau von Brandschutztüren oder von Brandschutzanlagen.
Im Jahr 2015/2016 werden solche Baumaßnahmen unter anderem an der Mönchhofschule, Neckarschule, Johannes-Kepler-Realschule, Theodor-Heuss-Realschule, Marie-Marcks-Schule, Stauffenbergschule und Johannes-Gutenberg-Schule Maßnahmen durchgeführt. Insgesamt investiert die Stadt Heidelberg 2015/2016 rund 5,2 Millionen Euro in die Verbesserung des Brandschutzes und der Rettungswege an Schulen.
Energetische Sanierung
Ökologische Aspekte spielen bei allen Schulentwicklungsmaßnahmen eine große Rolle. Neubaumaßnahmen wie die Fachklassen am Bunsen-Gymnasium oder die Mensa der Kurpfalzschule werden im Passivhausstandard ausgeführt. Auch bei Modernisierungsarbeiten stehen eine gute Wärmedämmung sowie effiziente Sanitär- und Beleuchtungskonzepte im Vordergrund. Beispiel: die Sporthallen der Albert-Schweitzer-Schule im Pfaffengrund.
Die neue Halle wurde im Passivhausstandard errichtet, die bestehende Halle entsprechend umgebaut. Sonnenkollektoren auf dem Dach des Neubaus unterstützen die Wärmeversorgung. Für beide Sporthallen und die Sanitär- und Umkleidebereiche wurde eine getrennt regelbare Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Um Wasser zu sparen, besitzen alle Waschbecken selbstschließende Armaturen. Das Duschwasser wird dezentral über Frischwasserstationen erwärmt, sodass der Energieverlust durch lange Leitungswege reduziert wird.
Die Beleuchtung ist tageslicht- und bedarfsabhängig steuerbar. Auch in der alten Turnhalle des Helmholtz-Gymnasiums wurde im Sommer 2015 für 85.000 Euro die Beleuchtung erneuert: Dank hochwertiger LED-Module und tageslichtabhängiger Steuerung spart die neue Anlage 60 Prozent Energiekosten, der jährliche CO2-Verbrauch wurde von 16 Tonnen auf 4,8 Tonnen reduziert.
Rollierende Schulsanierung
Im Rahmen der rollierenden Schulsanierung investiert die Stadt Heidelberg jährlich 1,5 Millionen Euro in die laufende Unterhaltung der Schulgebäude. Dabei werden während der Ferienzeiten die Böden in den Klassenräumen ausgetauscht, Akustikdecken mit zeitgemäßer Beleuchtung eingebaut, Wände gestrichen oder Schultoiletten saniert.
In diesem Jahr werden im Hölderlin-Gymnasium, im Helmholtz-Gymnasium sowie in der Friedrich-Ebert-Schule Toiletten saniert und im Kurfürst-Friedrich-Gymnasium drei Klassenzimmer renoviert. Die Arbeiten dauern noch an und werden bis Januar 2016 abgeschlossen sein. In den Sommerferien 2016 stehen Arbeiten in der Theodor-Heuss-Realschule, dem Kurfürst-Friedrich-Gymnasium und dem Helmholtz-Gymnasium auf dem Programm.”