Rhein-Neckar/Pulheim, 10. Oktober 2025. (red/pro) Ende August bis Anfang September 2024 postete der Pulheimer Lohnunternehmer und Influencer Markus Wipperfürth üble Nachrede gegen RNB-Redaktionsleiter Hardy Prothmann in einem seit Mai 2022 ausschließlich gegen die Person Prothmann und das Angebot des RNB auf Facebook geführten Hass-Gruppe. Am 04. Oktober 2024 erließ das Landgericht Köln eine Einstweilige Verfügung gegen Wipperfürth und verbot diesem die ehrabschneidenden Äußerungen. Doch der lässt nicht locker. Der Status des „Helferhelden“ ist längst dahin – Wipperfürth ist eher eine Art „Racheengel“ mit eigener Agenda, meint Hardy Prothmann.
In eigener Sache
Kommentar: Hardy Prothmann
Seit über einem Jahr beschäftigt mich die Abwehr übler Nachrede mit dem Ziel sozialer Ächtung und privater wie beruflicher Existenzvernichtung gegen mich durch den aus der Ahrtal-Hilfe bundesweit bekannt gewordenen Lohnunternehmer und Biogas-Anlagenbetreiber Markus Wipperfürth aus Pulheim bei Köln.
Von Ende August bis Anfang September 2024 postete Herr Wipperfürth in der Facebook-Gruppe „Hardy Prothmann – hier kommentieren die blockierte Nutzer“ mehrfach Vorwürfe gegen mich, die mir systematische Gewalt gegen andere Menschen vorwarfen.
Systematischer Versuch der Rufschädigung
Diese Vorwürfe sind absurd und entbehren jeder Grundlage. Es wurde versucht, mich als pathologisch gewalttätige Person zu diffamieren. Dies gipfelte in einer achtseitigen Strafanzeige durch den Wipperfürth-Anwalt Thomas Riedel (Bonn/Leipzig) gegen mich, der eingangs sogar anregte, prüfen zu lassen, ob ich nicht in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht werden müsse, da ich eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen würde.
Mit Hilfe der bekannten Kölner Kanzlei WBS.legal bin ich gegen diese Äußerungen von Herrn Wipperfürth umgehend vorgegangen und Herrn Wipperfürth wurden diese unwahren Tatsachenbehauptungen per Einstweiliger Verfügung verboten. Herr Wipperfürth legte Einspruch ein, es kam zu mündlichen Verhandlung und aus der Verfügung wurde ein Urteil. Auch dagegen ging Herr Wipperfürth mittels Berufung vor, die vom OLG Köln im Frühjahr 2025 vollumfänglich abgewiesen worden ist.
Gerüchteküche vom Hören-Sagen als Storytelling
Ist die Sache damit vom Tisch? Noch längst nicht. Im Zusammenhang mit diesen Verfahren wurde und wird erst nach und nach der komplette Umfang der Schmutzkampagne deutlich, in dessen Zentrum Herr Wipperfürth steht. Ich nenne das deshalb mittlerweile den „Wipperfürth-Komplex“.
Herr Wipperfürth bezog/bezieht sich bei seinen rufschädigenden Äußerungen auf Dritte vom „Hören-Sagen“. Dieses Phänomen kennt man mittlerweile bei dem als „Helferheld aus dem Ahrtal“ bekannt gewordenen Influencer, der mit über 500.000 Facebook-Followern über eine erhebliche Reichweite verfügt. Herr Wipperfürth reagiert auf Kritik oft mit vagen Andeutungen, die von seiner Community aufgegriffen werden. Man versteht ihn auch unkonkret „sehr genau“.
Herr Wipperfürth erzeugt Gerüchte und nutzt dafür Dritte. Ein Beispiel: Bis heute behauptet er wahrheitswidrig, dass im Ahrtal nach der Flut die Leichen zweier Kinder auf dem Rücksitz eines Autos geborgen worden seien. Sein Beleg? „Hören-Sagen“ einer Person, die angeblich diese Kinder geborgen haben soll. Nach meinen Recherchen leidet dieser Zeuge unter gesundheitlichen Problemen, die seine Aussagen beeinträchtigen könnten. Polizei, Staatsanwaltschaft und der Opferbeauftragte des Landes haben eindeutig belegt, dass es diese Kinderleichen nie gab – kein Grund für Herrn Wipperfürth, diese „Information“ in seinen Büchern zu korrigieren oder gar zu entfernen. Er verkauft sie weiter und verdient in die eigene Tasche.
Seiner Autorin, Sandra Fischer, wurde von der Rhein-Zeitung als Mitarbeiterin gekündigt, als herauskam, dass diese Story, die sie der Rhein-Zeitung verkauft hatte und die veröffentlicht worden war, auch nicht ansatzweise journalistischen Ansprüchen genügte und Fake News war. Ebenfalls ein „Kollateralschaden“. Seither tritt Frau Fischer nicht mehr in Erscheinung.
Angriff aufs Privatleben
Um die Dimension in meinem „Fall“ deutlich zu machen: Bei seinen gegen mich gerichteten rufschädigenden Äußerungen geht es nicht im Ansatz um meine journalistische Kritik an seinem öffentlichen Auftreten als Influencer (die Privatperson interessiert nicht). Es geht um keine meiner journalistischen Arbeiten, keinen Post auf Facebook, es geht nicht ums Ahrtal oder andere Themen. Herr Wipperfürth zielt auf mein Privatleben und hat dies selbst im Verfahren so benannt, er wolle mir „ein Zeichen setzen“, dass ich aufzuhören habe, ihn zu kritisieren.
Wie intensiv Herr Wipperfürth dabei durch dritte Zuträger in mein Privatleben eingedrungen ist, konnte ich nicht wissen, nicht mal erahnen, es wird aber immer offensichtlicher. Zunächst versuchte er seine üble Nachrede mit Hilfe zweier Eidesstattlicher Versicherungen zu belegen, ein Mal durch Wolfgang Albin Ahlers, einem Rentner in Hamburg, der auch Admin der Hass-Gruppe ist und dann durch Christine M., mit der ich mal ein sehr kurzes „Techtelmechtel“ hatte. Diese wiederum referierten auf andere vermeintliche Zeugen, um mich als völlig aggressive, asoziale und gewaltbereite Person darzustellen.
Was Herrn Ahlers dazu bewegt, wer ihn antreibt, von Mai 2022 bis Juni 2025, also über drei Jahre hinweg über weitere Strecken teils mehrfach täglich illegal Screenshots meiner Veröffentlichungen anzufertigen, zu posten und der Meute in seiner Gruppe hinzuwerfen, die ausgiebig und völlig verderbt über mich abzog, weiß ich nicht. Was ich weiß, ist, dass Herr Ahlers sich mal der Gruppe präsentierte: Man sieht einen alten Mann, Ende 60, im Rollstuhl, mit abgetragener Kleidung und amputiertem linkem Bein. Sehr viele aktive Mitglieder dieser Gruppe sind auch aktive Follower von Herrn Wipperfürth und mit einigen präsentierte er sich auch auf Fotos bei Reisen zu Gerichtsterminen und einige davon reisten extra nach Köln zur mündlichen Verhandlung in der Unterlassungssache Prothmann/Wipperfürth.
Der Anwalt von Herrn Wipperfürth, Thomas Riedel, wiederum stellte im November 2024 am Tag der mündlichen Verhandlung Prothmann/Wipperfürth eine Strafanzeige gegen mich, nach deren Inhalt einem Angst und Bange vor meiner Person werden müsste – wäre denn irgendetwas davon wahr und nicht frei erfunden oder eben auf Basis von „Hören-Sagen“ übler Nachrede durch Dritte, was man zu einem Bild verdichtet, das mich letztlich als Psychopathen erscheinen lässt.
Hinterzimmer Whatsapp-Gruppen

Markus Wipperfürth 2021 in Ahrweiler. Seine üble Nachrede gegen Hardy Prothmann wurde ihm vom LG Köln verboten. Seine Berufung vor dem OLG Köln scheiterte.
In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass Herr Wipperfürth sich mit Menschen aus meiner privaten Vergangenheit über eine Whatsapp-Gruppe austauscht. In einer Nachricht aus dem Dezember 2024 teilte er den anderen Personen mit:
„Und ich glaube, wir sind jetzt auf dem richtigen Weg. Weil ich glaube, zusammen ist das wesentlich einfacher, als wenn einer alleine, weil dann hat man Angst und geht vielleicht nicht den Schritt oder den Weg. Und jetzt, wenn wir zusammen uns ein bisschen stärken, dann wird es wesentlich einfacher sein. Dafür nochmal vielen Dank an alle, die jetzt hier in der Gruppe sind. Und was X mir eben erzählt hat, wir haben, glaube ich, 40 Minuten miteinander gesprochen. Das war schon krass wieder alles. Aber zum Teil auch nichts Neues. Und ja, ich denke, wir sind hier wirklich auf einem guten Weg,“
Der „gute Weg“ scheint eine koordinierte Kampagne gegen mich zu sein, basierend auf unwahren Behauptungen. Ausgeheckt im Hinterzimmer von Whatsapp-Gruppen. Basierend auf zusammengekratzten Gerüchten und üblen Nachreden.
Wie gesagt – es geht um massive Vorwürfe von Gewalt gegen andere Menschen durch mich. Doch es gibt nichts, was das belegt. Keine ärztlichen Berichte, keine Strafanzeigen, keine Ermittlungsverfahren und demnach eben auch keinerlei Verurteilungen.
Riedel und Mutschke – die Advokaten des Wipperfürth tauchen immer wieder auf
Das stimmt nicht ganz. Es gibt mittlerweile Verurteilungen. Von Wipperfürth und Personen aus dieser Gruppe, gegen die ich nach und nach vorgehe und die üble Nachrede verbieten lasse. Beispielsweise gegen meine frühere Ehefrau Sabine P., der verboten worden ist zu behaupten, ich wäre gewalttätig gegenüber ihrem Sohn gewesen. Oder gegen meine frühere Nachbarin Andrea K., die unter anderem behauptete, ich hätte Foto- und Videoaufnahmen von ihr und ihrem Sohn an das Jugendamt der Stadt Mannheim gesendet, um sie zu schädigen. Die Beweisführung war einfach – das Jugendamt der Stadt Mannheim bestätigte schriftlich, dass ich niemals irgendwelche Aufnahmen an das Amt geschickt hatte.
Der Anwalt meiner Ex-Frau heißt Thomas Riedel. Weil ich in der Sache nur gegen den Gewaltvorwurf erfolgreich war, habe ich Berufung wegen zwei weitere, bislang noch nicht untersagte Äußerungen beim OLG Karlsruhe eingelegt. Herr Riedel gab das Mandat ab. Es meldete sich als neuer Rechtsbeistand die Kanzlei Mutschke, bekannt aus dem Privatfernsehen, mit Sitz in Bielefeld und Düsseldorf – ebenfalls eine Kanzlei, die für Herrn Wipperfürth tätig ist.
Als Rechtsbeistand meiner Klage gegen die frühere Nachbarin bestellte sich ebenfalls die Kanzlei Mutschke. Ein Anwalt der Kanzlei reiste extra zur Verhandlung nach Mannheim an – das erzeugt enorme Kosten. Ob meine frühere Nachbarin das bezahlt oder jemand anders, weiß ich nicht. Gegen die Nachbarin hatte ich zudem Strafanzeige erstattet, laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde durch das Amtsgericht Mannheim mittlerweile eine Geldstrafe gegen sie verhängt.
Im November wird eine weitere von mir eingereichte Klage gegen eine weitere Person verhandelt – Anwalt ist Thomas Riedel. Auch hier stehen wieder Gewaltvorwürfe, Nachstellung, Stalking im Raum – alles ohne jeden Beweis. Wie viele weitere Verfahren sich daraus entwickeln werden, weiß ich noch nicht, aber ich vermute, dass es einige werden. Herr Wipperfürth und Herr Ahlers sind hier als Zeugen geladen.
Klar ist, dass ich gegen den Sohn meiner früheren Ehefrau ebenfalls vorgehe, auch der hatte eine Eidesstattliche Versicherung mit wahrheitswidrigen Behauptungen abgegeben. Gegen die frühere Nachbarin wird gerade eine weitere Abmahnung vorbereitet und Herr Ahlers bekommt dieses Jahr auch noch Post von meinem Anwalt. Dito Christine M., die übrigens bei beiden Verhandlungen gegen meine Ex-Frau und die frühere Nachbarin im Gerichtssaal im Zuschauerraum anwesend war und dies in der Whatsapp-Gruppe später als „spannender als bei Barbara Salesch“ bezeichnete und „die Performance“ der Beklagten lobte. Nunja, die Performance war erfolglos. War für ein bedauerliches Niveau.
Insgesamt werden nach und nach Umfang und Verbindungen in diesem Wipperfürth-Komplex deutlich. Herr Wipperfürth mobilisiert für seine eigenen Ziele „Unterstützer“. Mir ist egal, warum diese Personen sich derart instrumentalisieren lassen. Mir sind deren charakterlichen Defizite und Motive egal. Ich empfinde weder Ärger noch Mitleid mit ihnen. Das einzige, was mich interessiert, sind meine Rechte. Und die setzte ich durch. Erfolgreich.
Absurditäten gibt es jede Menge
Wie absurd dieser Wipperfürth-Komplex ist, zeigt sich an Äußerungen wie meiner früheren Nachbarin in der Verhandlung. Diese argumentierte doch tatsächlich, sie wolle keine Zeugen benennen, weil diese dann auch von mir „verfolgt“ würden, denn vor mir sei niemand sicher. Die Wahrheit ist: Ich wehre mich also als Opfer übler Nachrede mit juristischen Mitteln und werde vom Opfer zum Täter stilisiert, der Menschen verfolgt.
Immer wieder werde ich als eine Art „Krimineller“ hingestellt, der „Vorbestrafte“. Richtig ist, dass ich 2018 vor dem Amtsgericht Mannheim zu 120 Tagessätzen Geldstrafe verurteilt worden bin, nachdem ich einen Strafbefehl über 90 Tagessätze nicht akzeptiert hatte (am angeblichen Tatbestand hatte sich nichts geändert, es ging um ein Exempel „Du akzeptierst die Strafe nicht? Dann machen wir die höher“). Mein „Verbrechen“: Ich hatte in einem fiktionalen Text einen Terrorangriff auf dem Markplatz in Mannheim geschildert und im weiteren Text angemahnt, dass die Gesellschaft sich auf Terror einstellen sollte und eine Resilienz entwickeln müsse. Fünf Jahre später wurde auf eben diesem Marktplatz der Polizist Rouven Laur durch einen afghanischen, islamistisch radikalisierten Mann mit einem Kampfmesser ermordet, fünf weitere Menschen wurden schwer verletzt, darunter Michael Stürzenberger, dem der Angriff galt. Einen Zusammenhang zwischen meinem Text und der Tat gibt es nicht. Wer das Urteil nachlesen möchte – es ist über das Internet erreichbar und die Begründung ist absurd. Meine Verfassungsbeschwerde dagegen wurde abgewiesen.
Möglicherweise dämmert es diesem Umfeld, das Herr Wipperfürth zunächst für sich, wie auch immer ihm das vielfältig gelingt, einspannen konnte, dass es kein „wir“ gibt, dass der Weg weder „einfach“ noch „richtig“ ist und die einzige „Angst“ sein muss, auf erheblichen Kosten zu sitzen, samt Urteilen, die Titel sind und bei jedem Verstoß Geld- und sogar Haftstrafen für die Verurteilten drohen. Und dass das alles öffentlich wird – das Ziel der üblen Nachrede aber nicht erreicht wird, sondern sich gegen die üblen Nachredner richtet. Denn alle im Umfeld dieser Personen können sich selbst denken, dass auch sie Opfer übler Nachrede werden könnten. Und Solidarität zeigt Herr Wipperfürth keine: Weder gegen meine Ex-Frau noch gegen die Nachbarin zeigte er Präsens, obwohl beide Verfahren ohne sein Zutun niemals stattgefunden hätten.
Täter-Opfer-Umkehr
Die „Opfer“-Erzählung der Nachbarin ist ähnlich verrückt wie die Wipperfürth-Erzählung, es habe eine Kampagne der rheinland-pfälzischen Landesregierung gegeben, um ihn und seinen Kumpel Wilhelm Hartmann aus Fulda aus dem Ahrtal zu „vertreiben“. Sein Busenfreund Anthony Lee, verstieg sich erst kürzlich auf seinem youtube-Kanal sogar zu der Aussage, diese Kampagne sei „bewiesen“. Nichts ist bewiesen. Es gibt keine Ermittlungen, keine Urteile. Keine Verschwörung. Keine Kampagne. Was es gibt sind ausschließlich Mutmaßungen, Geraune und Gerüchte, um die Communities und deren Zorn zu formen. Im Zentrum dieser Vorwürfe steht die Autorin Roswitha K., die Wipperfürth mit einer Klage überzog, die er ganz überwiegend verloren hat. Was er gewonnen hat: Frau K. darf ihn nicht mehr „Hanswurst“ nennen. Trotzdem macht Wipperfürth weiter und hat wegen angeblicher Verstöße gegen das Urteil ein Ordnungsgeld beantragt – ohne Erfolg, wie Frau K. vor einigen Tagen auf ihrer Facebook-Seite schilderte.
Ähnlich wie bei mir gab es plötzlich nachbarschaftliche „Streitigkeiten“. Frau K. wurde wegen Störung des Hausfriedens gekündigt. Es gab Polizeieinsätze. Das wurde auch bei mir versucht. Es gab ebenfalls mehrere Polizeieinsätze wegen angeblicher Ruhestörungen, die es nie gab. Es wurde versucht, auf meine damalige Vermieterin einzuwirken, mit dem Ziel, mir die Wohnung zu kündigen. Das schlug fehl – weil ich mich an den Erfahrungen von Frau K. orientieren konnte, ahnte, was im Busch ist und Gegenmaßnahmen ergreifen konnte. Dass es eine enge Verbindung zu Wipperfürth bereits 2023 gab, konnte ich nur erahnen.
Auch über Frau K. wurden private Informationen gesammelt, neu zusammengesetzt und in einem Buch als vermeintliche Belege für eben eine Verschwörung und Verfolgung des „Ahrtalhelden“ veröffentlicht. Ein Prangerbuch mit einem Ziel – Geld verdienen und nebenbei noch Frau K. vernichten.
Vor meiner alten Wohnung tauchten wildfremde Menschen auf, die mich beobachteten (auch Frau K. bekam „Besuche“, unter anderem von Maik Menke, ebenfalls einer Figur aus dieser speziellen Ahrtal-Helferszene. Wie auch bei Frau K. wurden meine Fahrzeuge fotografiert, man lauerte darauf, ob der TÜV abläuft. Es gab Eingaben an Ämter, um mich zu belasten – alles anonym aus einer Gruppe, deren Zahl man nur schätzen kann. Einige Dutzend? Dreistellig? Willfährige Erfüllungsgehilfen, die verstanden hatten, was geraunt wurde – Frau K. und der Prothmann sind zum Abschuss freigegeben. Freiwild.
Als Journalist habe ich schon einige Rufmordkampagnen gegenüber anderen Personen beruflich bearbeitet, der größte Fall war die Causa Kachelmann, die in Mannheim verhandelt worden war. Ich war vermutlich der einzige Journalist, der immer klar gemacht hat, „in dubio pro reo“ – anders als Bild, Spiegel und sehr sehr viele anderen Medien in Deutschland. Herr Kachelmann wurde frei gesprochen und musste jahrelang darum kämpfen, seinen massiv beschädigten Ruf wiederherzustellen. Mir war klar, dass solche Kampagnen belastend sind. Heute weiß ich, dass die Realität die Ahnung erheblich übertrifft.
Nichts ist absurd genug
Alle, wirklich alle meine Profile im digitalen Raum, neben meinen Blogs, zum Beispiel meine Facebook- und Twitterseiten, Linkedin oder sogar die private Freizeitapp Meet5, über die ich kostenlose Qi-Gong-Gymnastik für andere in meiner Freizeit anbiete, wurden durchforstet. Einige Male trugen sich bei diesen Kursen Leute ein, die sich bei Nachfragen dann schnell wieder abmeldeten – warum auch immer…
Ich wurde beobachtet, verfolgt, denunziert – analog und digital. Die Monate ab September 2024 hatte ich fast einen Vollzeitjob neben meiner eigentlichen Arbeit, um Licht ins Dunkel der üblen Nachreden zu bringen, Beweise zu sammeln, mit den Kanzleien Schriftsätze zu entwickeln, den Müll von Traktaten des RA Riedel zu verarbeiten, dessen Ausführungen teils nicht minder fabuliert sind als die Verschwörungserzählungen seines Mandanten. Ein Beispiel für eine dieser absurden Argumentationsführungen: Weil Herr Wipperfürth mich nicht namentlich genannt habe bei den üblen Beschuldigungen sei der Beweis, dass diese wahr seien, erbracht, weil ich mich darin erkannt habe und schließlich wisse nur der „Täter“, was diesem vorgeworfen werde und was er getan habe. Dass diese üble Nachrede in einer Gruppe platziert wurde, die nach meinem Namen benannt ist, in der es nur um meine Person geht, es also nicht besonders schwer, sondern zwingend naheliegend ist, wer „gemeint“ sein muss, lässt Herr Riedel dabei außen vor. Die Kammer am LG Köln nicht – die hatte auch keinen Zweifel, dass genau ich durch die üble Nachrede des Wipperfürth gemeint war und niemand sonst. Die Kammer machte Herrn Wipperfürth und seinem Advokaten deutlich, dass er sich noch nicht mal dann derart äußern dürfe, wenn irgendetwas davon wahr wäre. Er hat schlicht kein Recht dazu. Es folgten ellenlange Traktate des RA Riedel – weder das LG Köln noch das OLG Köln ließen sich auch nur ansatzweise davon beeindrucken.
Schaden trotz Erfolgen
Neben der zeitlichen und psychologischen Belastung bringt eine solche Rufmordkampagne auch konkrete und erhebliche finanzielle Belastungen mit sich. Denn obwohl ich bislang alle Verfahren vollumfänglich oder in den wesentlichen Punkten erfolgreich gewonnen habe, zahle ich erheblich drauf. Wie das kommt? Ganz einfach. Abgerechnet werden die Anwaltskosten über die Gebührenverordnung für Rechtsanwälte, die sich nach dem Streitwert richtet. Auf Persönlichkeits- und Äußerungsrecht spezialisierte Anwälte arbeiten auf nicht für diese Gebührensätze, sondern für ein erhebliches höheres Stundenhonorar. Die Differenz lässt sich nicht geltend machen. Ich gewinne, aber habe trotzdem einen finanziellen Schaden – über den ganzen persönlichen Aufwand hinaus. Möglicherweise ist das auch ein Ziel der Kampagne – Unruhe und finanziellen Schaden stiften.
Ein rechtliches Vorgehen gegen die Facebook-Gruppe war lange Zeit wegen der Anonymität nicht möglich und wer wissen will, wie schwierig es ist, gegen Facebook vorzugehen, muss nur das Buch des Erfolgsautors Joachim Steinhöfel lesen – selbst wenn Facebook juristisch verliert, heißt das nicht, dass hier irgendeine Verhaltensänderung bemerkbar wäre. So auch bei mir: Erst nach einer massiven Abmahnung mit erheblicher Klageandrohung wurden tausende von Postings in der Hass-Gruppe gelöscht und dann auch der Account von Wolfgang Ahlers. Die Gruppe selbst nicht und Herr Ahlers machte mit dem Fake-Account „Patrick Freytag“ weiter. Seit Anfang Juni 2025 ist Ruhe – warum, weiß ich nicht.
Als wäre das nicht genug, wurde auch versucht, mich bei meinen Geschäftspartnern zu diskreditieren. Einer meiner Hauptkunden, die ich kommunikativ berate, wurde immer wieder namentlich benannt, verbunden mit der Frage, ob das Unternehmen es sich leisten könne, eine zwielichtige Gestalt wie mich zu beauftragen? Und natürlich wurde versucht ein Signal zu setzen: Jeder, der mit Prothmann zu tun hat, lässt sich auf einen Psychopathen ein und muss dann selbst um seinen guten Ruf bangen. Hier sei all meinen Kontakten gedankt, die sich nicht verunsichern und beirren ließen. Selbstverständlich habe ich professionell von mir aus darüber und über die Hintergründe informiert. Die Reaktion: Fassungsloses Entsetzen über so viel Niedertracht.
Kurzum: Es hat beruflich direkt nicht verfangen, aber es wurde versucht. Tatsächlich habe ich aber als Journalist im Umgang mit gewissen Behörden ein deutliches Misstrauen feststellen müssen, das es vorher nicht gab. Hier wurde also auch Schaden angerichtet, der sich aber nur äußerst schwer belegen lässt. Motto: Irgendwas muss doch da faul sein, würde man sonst jemanden derart beschuldigen? Das ist das Perfide am Rufmord – er verbreitet sich wie ein Gift. Und er ist nur schwer wieder einzufangen.
Und es gab weitere Folgen: Eine Kündigung meiner Wohnung schlug fehl – ich habe aber selbst gekündigt, da wohl auch weitere Personen in der Nachbarschaft in die Kampagne mit eingebunden waren. Ich bin also umgezogen, halte meine neue Wohnadresse so gut das möglich ist, geheim und habe auch den Bürostandort gewechselt. Auch das kostete viel Aufwand und Geld. Mein Privatleben ist tabu.
Der Mob scheute keine Niedertracht
Eine Garantie habe ich nicht, dass man nicht doch versucht ist, mich „aufzuspüren“ und mir erneut nachzustellen – ich bin gespannt, ob sich das jemand traut, denn die Bedingungen sind längst andere und die juristischen Folgen zeigt selbst dem einfältigsten Follower auf, das „Schluss mit lustig“ ist. Im ersten Anlauf traf mich die Ausspionierung meines Privatlebens unvorbereitet. Ich konnte mir so viel Niedertracht und teils sogar kriminelle Energie nicht vorstellen, insbesondere, weil ich mich fragte: „cui bono“? Wem nützt es? Anders als in klassischen Fällen, wo es um Geld geht (Schmerzensgeld, Scheidung, Erbe, Abfindungen etc.) hat so gut wie kein Beteiligter zunächst irgendeinen Vorteil. Außer: Teil des Mobs zu sein, Anerkennung in der Gruppe zu finden, vielleicht auch wohlwollende Zuneigung von „ihm“.
Herr Wipperfürth und enge „Mitstreiter“ haben sogar meine Bezeichnung „Mob“ übernommen und präsentieren sich stolz als solcher – selbst Herr Wipperfürth „spielt“ damit und man amüsiert sich darüber.
Die zumindest zählerische Reichweite von Herrn Wipperfürth erweist sich seit langem als völlig bedeutungslos, was tatsächlichen Einfluss auf Politik und Gesellschaft angeht – schon im Ahrtal wurde er, wie T-Online berichtete, schnell als „Besatzer“, also jemand, der anderen seinen Willen aufzwingen will, wahrgenommen. Für die Hilfe über Aufrufe im Zuge der Ahrtal-Katastrophe mag seine „Reichweite“ (die sich erst durch die Katastrophe derart entwickelt hatte) wichtig gewesen sein. Heute ist sie völlig ohne jede Relevanz – außer für die tägliche Dosis „wir“, an der sich seine aktiven Follower nähren und durch den Tag bringen. Ein echtes „wir“ gibt es nicht, es reicht, wenn die Gefolgschaft irgendwo in Deutschland auf der Couch sitzt und das Gefühl hat, dabei zu sein und wahrgenommen zu werden. Intellektuell sind die Kommentarspalten überwiegend nur als „einfach gestrickt“ zu bezeichnen. Teils geht es dort aber so radikal zu, das den Admins nur bleibt, die Kommentare zu schließen – aus Sorge, rechtlich belangt zu werden, da immer wieder durch Follower Gewaltfantasien postuliert werden.
Viel heiße Luft – keine Aufklärung, keine Wirkung
Mit Agrar-Themen haben die wenigsten Beiträge auf der Seite von Herrn Wipperfürth zu tun, der sich gerne als „Bauer“ verkauft, im Haupterwerb aber Gewerbetreibender und Influencer ist: Im Kern geht es um ihn selbst, wie erfolgreich und fleißig er ist. Seine Protzerei ummantelt er mit scheinbarer Bescheidenheit. Verlinkt wird, was Emotionen rührt, gerne Gewaltverbrechen irgendwo in Deutschland oder sonstwo. Katastrophen im Ausland werden auch gerne genommen. An den Kommentaren ist dann leicht zu erkennen, dass er eine angstgetriebene Community gezüchtet hat, die sich klar erkennbar als AfD-affin einordnen lässt.
Immer wieder verspricht Herr Wipperfürth Aufklärung, irgendwelche „Aufdeckungen“ und dass sich große Medien für seine „Themen“ interessieren – das ist alles heiße Luft. Herr Wipperfürth und seine Truppe haben bislang nichts aufgedeckt, nichts bewiesen, sondern bewegen sich in einer völligen Echo-Kammer einer kruden Selbstwahrnehmung, in der es den guten Kreis der Zugehörigen gegen eine böse äußere Welt gibt. Auch das gehört zum „Komplex“ der Wipperfürthschen Welt.
Mit ehrenamtlicher Katastrophenhilfe, gar mit Wiederaufbau im Ahrtal hat das alles schon lange nichts mehr zu tun. Tatsächlich journalistische Medien interessieren sich seit langem kein Bisschen mehr für Herrn Wipperfürth.
Nur noch für die eigene Blase interessant
Die Ermittlungen gegen mich infolge der Strafanzeige des RA Riedel wurde wegen des Fehlens auch nur eines Anfangverdachts eingestellt – das dauerte zehn Monate, die Anzeige war ja auch sehr umfangreich. Kurz nach der Einstellung wurde aktuell das Verfahren wegen Einspruchs wieder aufgenommen, wie ich kürzlich erfahren habe. Der Zeuge Wipperfürth sei nicht gehört worden – ich freue mich schon drauf zu erfahren, was Herr Wipperfürth vorbringen wird, weshalb ich ihm angeblich nachststelle. Ich bin sicher, dass es ausschließlich substanzloses „Gelaber“ (Eigenbeschreibung, immer wieder meint er selbst: „Genug gelabert“) sein wird. In seiner verschobenen Rechtswahrnehmung scheint er zu meinen, dass öffentliche, journalistische Kritik an seinem Auftreten den Straftatbestand der Nachstellung erfülle. Das ist, ich sage mal, reichlich kurios.
Frau K. ist mittlerweile ebenfalls erfolgreich gegen Personen vorgegangen, die sich eindeutig dem Wipperfürth-Komplex zuordnen lassen und kündigt weitere Gerichtsprozesse an.
In den nächsten Wochen verklage ich Herrn Wipperfürth unabhängig davon erneut. Der Grund: Er hat nach seinen drei Niederlagen vor Kölner Gerichten keine „Abschlusserklärung“ abgegeben, mit der er sich rechtlich bindet, seine üble Nachrede gegen mich nicht zu wiederholen. Da der Wirkzeitraum einer Einstweiligen Verfügung begrenzt ist und die Abschlusserklärung fehlt, muss ich also eine Hauptsacheklage anstrengen und werde natürlich auch diese Klage wieder gewinnen. Wie geübt, wird Herr Wipperfürth, der vermeintliche Aufklärer, der Kämpfer für die Wahrheit, gegenüber seiner Followerschaft darüber voraussichtlich schweigen, wie über all seine verlorenen Prozesse. (Im Verfahren gegen T-Online wollte er übrigens auch drei Zitate des Rheinneckarblog verbieten lassen, die der Kollege Lars Wienand in seinen Text geschrieben hatte – Wipperfürth scheiterte vollumfänglich vor dem OLG Frankfurt.)
Rechnet man zusammen, was Herr Wipperfürth bereits an Geld für seine Klagen nur gegen T-Online, Frau K. und mich verheizt hat, so kommt man auf die stattliche Summe von weit über eine Viertelmillion Euro. Möglicherweise ist das eine Art Mischkalkulation. Er verliert auf seine Kosten Prozess um Prozess, worüber er seine Community nicht informiert, stellt sich aber immer wieder als verfolgtes Opfer und/oder mutigen Kämpfer dar, für was oder gegen was auch immer, was ihm wiederum ordentlich Geld über Werbeeinnahmen seiner Videos in die Kasse spült. Solange unterm Strich genug Geld übrig bleibt, hat er keinen Grund, diese sprudelnde Geldquelle mit immer neuen, belanglosen Geschichten nicht am Leben zu erhalten.
Dass Wipperfürth, der nach eigener Aussage einen Master in Marketing hat, mit seinen Themen politisch wie gesellschaftlich überhaupt keine Rolle spielt, ist egal, solange seine Community ihn für den größten Wahrheitsverkünder der Welt hält, seine Videos schaut und damit dafür sorgt, dass er viele Euros damit verdient. Sein zweites Buch, „Die Welle nach der Flut – gefangen im Netz aus Hass und Hetze“ soll sich vor einem Jahr als „Weihnachtsgeschenk“ gut verkauft haben. Seither ist es ruhig darum geworden. Keine Schule hat das Buch in seinen Lehrmittelbestand aufgenommen. Kein Medium hat darüber berichtet. Herr Wipperfürth wurde in keine Talk-Show eingeladen. Es wurden „Aktualisierungen“ und „Updates“ versprochen, abrufbar über zahlreiche QR-Codes. Es blieb beim Versprechen. Nichts wurde aktualisiert. Es gibt keine Updates.
Journalistische Arbeit kostet Geld.
