Mannheim, 09. Juni 2016. (red) Unser Bericht zum Kampf um die Neuausrichtung beim SV Waldhof provoziert. Unter anderem den Verein „Doppelpass – SV-Waldhof Fans gegen Gewalt und Rassismus e. V.“. Wir dokumentieren einen kurzen email-Austausch und ergänzen durch einen redaktionellen Anhang, der eigentlich ein eigener Beitrag werden sollte, bislang aber aus Kapazitätsgründen nicht veröffentlicht worden ist.
Am 07. Juni haben wir an der Verein „Doppelpass“ geschrieben:
Sehr geehrter Herr Rachti,
wir würden gerne wissen, ob das „übliche“ Fragen des Vereins sind, einer Redaktion zu unterstellen, sie würde irgendwelches Zeugs rauchen?
https://twitter.com/DoppelPass_SVW/status/740140588092264448
Mit freundlichen Grüßen
Hardy prothmann
Am selben Tag erhalten wir die Antwort:
Hallo Herr Prothmann,
das war, wie sie selbst schon feststellten, keine Unterstellung, sondern eine Frage. Dass dies auch in der Frageform zudem ein Sprachbild und nicht wörtlich gemeint war, sollte Ihnen, der täglich mit Sprache umgeht, zudem eigentlich klar sein. Sollte dennoch irgendjemand in ihrer Redaktion tatsächlich davon ausgegangen sein, dass wir ihm so etwas unterstellen, kann ich Ihnen versichern, dass dies niemals in unserer Absicht lag.
mit freundlichen Grüßen,
Ivica-Kristian Jurlina
Die Redaktion nimmt dazu Stellung:
Von unseren zehn Mitarbeitern rauchen sieben nicht. Drei rauchen Zigaretten. Zwei überwiegend Filterzigaretten, eine Person dreht sich die Zigaretten selbst. Damit ist die reale Frage hoffentlich beantwortet.
Was „gegen Gewalt“ angeht, stellen wir fest:
Der Einsatzleiter Frank Hartmannsgruber hat uns plausibel berichtet, dass beim Relegationsspiel in Mannheim eine massiv aggressive Atmosphäre geherrscht hat und zwar durch Hooligans des SV Waldhof. Damit war der Sicherheitsdienst im Stadion überfordert, sodass die Polizei auf dem Privatgelände für Ordnung sorgen musste, um Schaden für Leib und Leben abzuwehren.
Herr Hartmannsgruber hat uns berichtet, dass nur durch eine entschlossene und massive Polizeikette rund 30-40 gewaltbereite Fans nach dem Spiel gegen SF Lotte davon abgebracht werden konnten, gegen andere Fans gewalttätig vorzugehen. Herr Hartmannsgruber im Wortlaut:
Die haben schnell kapiert, dass wir nicht spielen wollen, sondern bereit waren, jeden Verstoß ernsthaft zu bestrafen. Das war für die auch besser so, dass die das verstanden haben.
Üblicherweise rauchen weder Herr Hartmannsgruber noch wir „irgendwas“ im Austausch von Informationen. Wir zünden auch keine Kracher und Bengalos.
Wir kennen Herrn Hartmannsgruber seit vielen Jahren als verantwortungsvollen und äußerst konzentrierten Polizeibeamten, der auf Deeskalation und Vernunft setzt, wie insgesamt beim Polizeipräsidium Mannheim.
Wenn Herr Hartmannsgruber uns plausibel schildert, dass nur ein absolut entschlossenes und unmissverständliches Auftreten der Polizei geeignet war, eine Eskalation zu verhindern, dann vertrauen wir auf der Basis vielfältiger, eigener Erfahrungen darauf, dass Herr Hartmannsgruber die Lage absolut zutreffend beschrieben hat. Und wir sprechen Herrn Hartmannsgruber und allen beteiligten Beamten gerne unser Lob aus, dass deren Einsatz „gegen Gewalt“ eben diese drohende Gewalt mit rechtsstaatlichen Mitteln verhindert hat.
Weiter stellen wir fest, dass wir täglich mit Sprache umgehen und das derart, wie sich „Doppelpass“-Spieler das auch nicht ansatzweise vorstellen können: Wir sind nicht davon ausgegangen, dass uns etwas unterstellt worden ist, sondern wir gehen davon aus, dass der Verein Doppelpass gut beraten wäre, an seiner öffentlichen Selbstdarstellung intensiver zu arbeiten.
Denn ein Verein, der sich öffentlich verächtlich gegenüber Journalisten äußert, ist weder vorbildlich noch verantwortungsvoll, sondern eine „komische Bude“, die nicht lustig ist.
Wir beraten den Verein gerne zum Thema seriösem Auftreten in der Öffentlichkeit, falls Interesse besteht, denn die von Doppelpass gewählte „Kommunikation“ führt am Ende in dieser Form nur zu einer roten Karte.