Weinheim/Rhein-Neckar, 09. Juni 2016. (red) Das schnelle Erlernen der deutschen Sprache ist entscheidend für die Integration von Flüchtlingen. Deshalb hat jetzt das Goethe-Institut Sprachlernspiele entwickelt, die den Flüchtlingen die deutsche Sprache spielend näherbringen soll. Finanziert wurde das Projekt von der Freudenberg-Hilfsinitiative.
Von Yannik Sulzbacher
Etwa 1,1 Millionen Asylsuchende reisten im Jahr 2015 nach Deutschland ein. Nachdem Unterbringung und Verpflegung gewährleistet sind, steht jetzt die nächste und wichtigste Hürde bevor, die Integration. Notwendig dafür ist, dass die Flüchtlinge möglichst schnell die deutsche Sprache beherrschen, um sich Alltagssituationen im gesellschaftlichen Leben stellen zu können.
Doch wie lernt man deutsch? Klassischerweise mit Sprachkursen. Doch gibt es viel zu wenige Fachkräfte, die Deutsch als Fremdsprache lehren können. Deshalb übernehmen oft Flüchtlingshelfer diese Aufgabe, die in Fortbildungen unter anderem vom Goethe-Institut geschult werden.
Nach Abschluss einer solchen Fortbildung steht ihnen der Zugriff auf eine Mediathek zu, aus der sie über 50 Sprachlernspiele ausleihen können. (Hier finden Sie einen Überblick und Beispiele).
Diese Sprachlernspiele hat das Goethe-Institut mit Unterstützung der Freudenberg Gruppe entwickelt. Sie simulieren Alltagssituationen und sollen Flüchtlingen helfen, möglichst schnell erste Gespräche auf deutsch führen zu können: Ob beim Einkauf oder anderen Alltagssituationen. Das spielerische Element soll dabei der Angst vor Fehlern vorbeugen, sowie Kreativität und Empathie fördern. Für die Arbeit des Goethe-Instituts spendete die Freudenberg-Hilfsinitiative eine Summe von 150.000 Euro, die in verschiedene Projekte floss.
1,6 Millionen Euro für Flüchtlingshilfe
Das Familienunternehmen Freudenberg & Co. KG mit Hauptsitz in Weinheim, hat bei einem Spendenaufruf weltweit 1,6 Millionen Euro für Flüchtlingshilfe gesammelt. Die Spendenaktion, die im September 2015 startete, richtete sich an Mitarbeiter, Pensionäre und Gesellschafter des Unternehmens. Die eigentlich eingenommene Summe von gut 500.000 Euro wurde vom Unternehmen auf 1,6 Millionen Euro verdreifacht. Bis mindestens 2019 will die Freudenberg-Hilfsinitiative weitere Projekte für Flüchtlinge fördern. Dafür stehen nochmals 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, die in ausgewählte Projekte fließen sollen.
Dabei macht die Sprachförderung besonders für junge Flüchtlinge den größten Anteil aus, aber auch Institutionen wie das Rote Kreuz oder andere Helfer direkt vor Ort, sei es Türkei, Griechenland oder in den Krisengebieten werden direkt unterstützt.
Spendenaufruf trifft auf Engagement der Mitarbeiter
Um eine Auswahl zu treffen, welche Projekte unterstützt werden sollen, hat die Freudenberg-Gruppe ein Spendenkommitee aus vier Mitarbeitern einberufen. Jeder Mitarbeiter hat dabei die Möglichkeit, einen Antrag für die Unterstützung eines bevorzugten Projekts zu beantragen.
Aus unserer Sicht ein vorbildliches Engagement der freien Wirtschaft in Sachen Integration.