Heidelberg/Rhein-Neckar, 09. Januar 2013. (red/pm) Fünf Schleusen und sieben Wehre werden 2013 am Neckar repariert. Die Planungen für die Unterhaltung der Wasserstraße Neckar sind abgeschlossen, die Kosten werden auf rund vier Millionen Euro kalkuliert. Die öffentlichen Ausschreibungen werden vorbereitet.
Information des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg:
„Der Chefplaner des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jochen Bode, spricht von einem ambitionierten Programm für das Jahr 2013. An insgesamt 5 Wehren und 7 Schleusenkammern haben wir dieses Jahr Unterhaltungsmaßnahmen geplant. Derzeit sind die Ingenieure dabei, die Ausschreibung für die Wehrinstandsetzungsmaßnahmen zu erstellen und die Beschaffungen für die Schleusen vorzubereiten. Wir kalkulieren die Kosten auf rund 4 Millionen. Euro.
Stauanlagen sind Grundlage für Schifffahrt und Energiegewinnung
Das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg hat am unteren Neckar zwischen Mannheim und Heilbronn 12 große Stauanlagen mit insgesamt 25 großen Schleusenkammern und 40 Wehrverschlüssen zu unterhalten. Die Stauanlagen sind die Grundvoraussetzung für die Schifffahrt und Energiegewinnung durch Wasserkraftnutzung.
Die Anlagen haben ein Alter von rund 80 Jahren
erläutert Bode. „Dies ist zugleich auch unsere große Herausforderung. Durch unsere Unterhaltungsprogramme ist es jedoch gelungen, dass am unteren Neckar bislang auf Grund von Anlagenversagen noch keine längerfristige Schifffahrtssperre eingetreten ist. Dies hätte mit Sicherheit auch Auswirkungen auf die Attraktivität der Wasserstraße gehabt.“
Ein Schwerpunkt 2013 liegt auf Wehranlage in Ladenburg
Schwerpunkte 2013 liegen an den Wehranlagen in Ladenburg und Heilbronn, wo jeweils ein Wehrverschlusskörper einer Stahlbauinstandsetzung unterzogen wird. Im Rahmen des systematischen Wehrreparaturprogramms des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg wird jeder Wehrverschluss alle 15 bis 20 Jahre von Grund auf instandgesetzt. „Durch die Praxis bestätigt sich dieser Turnus“ erläutert Projektingenieur Siamak Akhvanpour:
Nach einem 20 jährigen Betrieb müssen bei einer Wehrwalze mit einem Gewicht von 100 Tonnen rund 10 Tonnen an tragendem Stahl ausgebaut und erneuert werden. Die Maßnahmen werden als Bauleistung öffentlich ausgeschrieben und vergeben. Dazu kommen noch kleinere Maßnahmen an den Wehren in Wieblingen und Neckargemünd.
Jochen Bode erläutert zum Schleusenreparaturprogramm:
Das Schleusenreparaturprogramm wird seit den 1970er Jahren jährlich auf Grundlage der gemeldeten Bauwerksmängel bei Bauwerksprüfung, Bauwerksüberwachung und Bauwerksbesichtigung erstellt. Dabei geht es neben der Beseitigung von Schäden an den Torkonstruktionen um den Austausch von Verschleißteilen an den Schleusentoren (Lager, Dichtungen), den Füll- und Entleerungsorganen (Lager, Dichtungen) sowie an den Antrieben.
Schwerpunkte 2013 in Heidelberg, Neckargemünd und Hirschhorn
Weitere Schwerpunkte liegen 2013 neben Heidelberg, Neckargemünd und Hirschhorn an den Schleusen Guttenbach, Neckarzimmern, Kochendorf und Heilbronn.
Am Neckar zeigt sich als Vorteil, dass jeweils zwei Schleusenkammern pro Anlage zur Verfügung stehen. Somit kann für die Zeit des Schleusenreparaturprogramms eine Kammer gesperrt werden, ohne dass die Schifffahrt zum Erliegen kommt. Für die Unterhaltung des WSA Heidelberg steht die Betriebssicherheit im Vordergrund. Deshalb wird bei länger geplanten Sperrungen immer im Vorfeld die nicht zu sperrende Kammer trocken gelegt und inspiziert. Erst wenn hier keine Mängel entdeckt wurden bzw. erkannte Schäden behoben wurden, wird die andere Kammer für einen längeren Zeitraum außer Betrieb genommen.“