Weinheim, 09. AUgust 2016. (red/pm) Am 07. August fand im Weinheimer Schlosshof eine spektakuläre Veranstaltung statt: Das 1. Kultur- und Musikfestival „Inclusives 2016“. Das besondere daran: Erstmals in der Region treten Menschen mit Handicaps bei einem Kulturfestival auf. Die Acts sendeten eine klare Botschaft: Wir gehören zusammen.
Information der Stadt Weinheim:
„Es war ein großer Tag für den Kulturstandort Weinheim mit großen Momenten und Emotionen – wobei der Kulturbegriff durchaus weitsichtig gefasst war: Im Sinne einer Kultur des Zusammenlebens von verschiedenen Menschen in einer Stadt.
An die 1000 Besucher kamen den Tag über zum ersten erstes Inklusiven Musikfestival „Inclusives 2016“ am Sonntag in die Weinheimer Schlosshöfe. Dort traten auf der Stadtwerke-Bühne mehr als ein halbes Dutzend Bands und Musikgruppen auf, bis in den Abend hinein. Zu den Akteuren zählten überwiegend Menschen mit einem Handicap.
Zur Eröffnung hatte Weinheims Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner die Gäste und die Teilnehmer begrüßt und versichert, dass in Weinheim, wo es sehr viele Behinderteneinrichtungen gibt, die sich um Menschen mit Behinderung bemühen, die Inklusion gelebt wird. Pressesprecher Roland Kern ergänzte später: „Es ist wichtig für eine Stadtgesellschaft, die Diversität zu üben und zu leben, denn mit Sicherheit werden die Menschen künftig verschiedener sein, nicht nur, was Handicaps angeht sondern auch ihre kulturelle und religiöse Herkunft.“
Das Besondere eines Menschen
Das Inklusive Musikfestival sei auf diesem Weg ein „ganz wichtiger Schritt“. Denn dabei gehe es nicht darum, wo die Defizite eines Menschen mit Handicap liegen – sondern darum, was er Besonderes kann.
In diesem Sinne präsentierten sich Bands und Gruppen mit jeweils einem oder mehreren Menschen mit Behinderung auf der Kulturbühne im Schlosshof – angefangen von der „FUB-Combo“ des Förder- und Betreuungszentrum der Diakoniewerkstätten bis hin zu „Catz“, deren Sängerin Sylvia Katzenmayer nach einem Unfall unter Cluster-Kopfschmerz leidet. Sylvia Katzenmayer gehörte auch zum Team der Organisatoren.
Jam-Session mit blindem Pianisten
Die Mannheimer Profi-Band „Shebeen“ präsentierte in einer Jam-Session jeweils Künstler mit Handicap wie zum Beispiel den blinden Sänger Tarik Sarzep, die Sängerin Johanna Huttner, die im Rollstuhl sitzt und den blinden Pianisten Robby Hildmann. Die Hardrock-Band „Gelbsucht“ schloss den Abend ab.
Die aus Funk und Fernsehen bekannte holländische Moderatorin Marijke Amado gestaltete das Bühnenprogramm auch mit informativen Interviews zum Beispiel mit Chef-Organisator Eckard Kirsch, der berichtete, dass „Inclusives 2016“ erst der Beginn einer Veranstaltungsreihe sei. Auch mit dem querschnittsgelähmten Österreicher Paulus Ploier, der mit dem Mund Bilder malt, führte sie ein Gespräch über seine Arbeit und sein Leben mit Behinderung. Darin sagte er: „Ich möchte mein Leben mit niemandem tauschen.“