Mannheim, 09. April 2014. (red/ld) Noch ein Jahr, dann soll entschieden werden, wie das Gelände der Bundesgartenschau gestaltet wird. Im Mai und Juni entscheidet der Gemeinderat über den Einfluss der Eckpunkte der Planungsgruppen in die Planung und über die Auslobung eines zweistufigen Wettbewerbs. Dann gehen die Architekten ans Werk – unter Einbeziehung der Bürgerschaft.
Von Lydia Dartsch
Nach der Vorstellung der Eckpunkte zur BUGA-Planung geht es nun um die konkrete Planung, in der diese aufgenommen werden. Dafür soll in den kommenden Monaten ein zweistufiger Landschaftswettbewerb durchgeführt werden. Im April 2015 soll der Siegerentwurf feststehen.
Zwischen 40 und 50 verschiedene Entwürfe des BUGA-Geländes erhofft sich die Stadtverwaltung von der Ausschreibung – allesamt ohne die Straße „Am Aubuckel“, deren Verlegung und Abriss umstritten sind. „Wir empfehlen den Planungsbüros, mit Verkehrsplanern zusammenzuarbeiten“, sagte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei der Vorstellung der Eckpunkte am Samstag.
Tunnel oder Trog? Gemeinderat entscheidet über „Am Aubuckel“
Beschlossen sei die Verlegung der Straße damit aber nicht, sagte Dr. Kurz. Vielmehr sollten die Planer ihre Entwürfe mit den Alternativen Tunnel und Trog erarbeiten. Diese sind zwei Lösungsvarianten einer Untersuchung zur Straße „Am Aubuckel“, die im März vorgestellt wurden und sollen 14,5 Millionen Euro (Trog) beziehungsweise 21,5 Millionen Euro (Tunnel) kosten. Nach der Untersuchung ist auch eine Verkehrsführung über die Dudenstraße (25 Millionen Euro) und eine Verkehrsführung parallel zur Riedbahntrasse (11,5 Millionen Euro) möglich.
Wie genau die Eckpunkte in die Auslobung des Landsachaftswettbewerbs einfließen, darüber muss der Gemeinderat am 13. Mai entscheiden. Am 03. Juni soll das Gremium dann die Auslobung des Wettbewerbs beschließen. Der Durchführungsvertrag zur Bundesgartenschau 2023 geschlossen werden. Der Gemeinderat hat die Gründung der Bundesgartenschaugesellschaft am 01. April mehrheitlich beschlossen.
Der nun folgende Wettbewerb soll im Juli mit einem öffentlichen Kolloquium in die erste Runde gehen. Darin sollen sich die Teilnehmer des Wettbewerbs mit dem Preisgericht und den Auslobern treffen, sagt Stadtplaner Klaus Elliger. Zu dieser Veranstaltung sollen auch Bürger/innen geladen werden, sagt er: „Dann bekommen die Architekten die Atmosphäre mit und werden sehen, wo die Schwierigkeiten und Streitpunkte liegen.“
„Für das Preisgericht nehmen wir uns viel Zeit“
Im Oktober soll dann das Preisgericht eine erste Auswahl treffen. Etwa ein Dutzend soll übrig bleiben. Als Vertreter der Bürgerschaft werde je ein Vertreter der Planungsgruppen an der Auswahl teilnehmen. Diese erfolge in mehreren Rundgängen, sagt Klaus Elliger: „Da nehmen wir uns viel Zeit“. Zunächst würden fehlerhafte Entwürfe ausgeschlossen. Dies müsse einstimmig passieren. In „zweiten und dritten Rundgängen“ um die Entwürfe würde dann mit mehrheitlichem Beschluss ausgesiebt. Diese Stufe werde anonym sein. Zu den Entwürfen werde also nicht der Name des Architekten genannt, sagt Elliger. Das passiere erst bei den Siegern der ersten Runde, sagt er.
Die Architekten der acht bis zwölf übrigen Entwürfe sollen dann in der zweiten Stufe Gelegenheit bekommen, die Konzepte detaillierter auszuarbeiten, sagt der Stadtplaner. Ihre Arbeiten könnten sie dann auf die schriftlichen Rückmeldungen zu ihren Entwürfen aus der ersten Runde stützen. Außerdem werde es dazu ein zweites öffentliches Kolloquium geben, das im November stattfinden soll: „Möglicherweise teilen wir das Verfahren dann auch in die Bereiche Hochbau für die Bebauung des Geländes und den Bereich Garten- und Landschaftsbau“, sagt Stadtplaner Elliger. Der endgültige Siegerentwurf soll dann Mitte April 2015 in einem zweiten Preisgericht bestimmt werden, so der Plan.