Heidelberg, 09. März 2019. (red/pm) Klaus Modick, Karen Duve, Thomas Meinecke und Margit Auer sind nur einige der Autorinnen und Autoren, die vom 15. bis 19. Mai 2019 zu Gast sein werden bei den 25. Heidelberger Literaturtagen im historischen Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz. Karten gibt es seit dem 02. März im Vorverkauf.
Information der Stadt Heidelberg:
“Die gute Nachricht im Jubiläumsjahr: Das traditionsreiche Festival und Herzstück der UNESCO-City of Literature ist gerettet. „Wir haben als Stadt Wort gehalten. Das Festival steht auf finanziell solider Basis und kann nun organisatorisch aus dem Interimsmanagement des Kulturamts zurück an die Literaturprofis gehen“, sagte Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner bei der Vorstellung des Programms am 28. Februar im Palais Graimberg. Das Festival 2019 eröffnet am 15. Mai mit Klaus Modick, der aus seinem viel beachteten Roman „Keyserlings Geheimnis“ liest. Heidelberg ist seit der Aufnahme ins Netzwerk der UNESCO-Kreativstädte 2014 die einzige deutschsprachige UNESCO-Literaturstadt.
Autoren im Austausch mit einem begeisterten Publikum
Seit ihrer Gründung 1994 haben sich die Heidelberger Literaturtage einen Namen gemacht: Autoren wie Jakob Arjouni, Monica Bleibtreu, Thea Dorn, John von Düffel, Péter Esterházy, Lars Gustafsson, Sten Nadolny, Jorge Semprún, Ilija Trojanow, Urs Widmer und Juli Zeh haben das Publikum im besonderen Ambiente des niederländischen „Danspalais-Zelts“ im Herzen der Altstadt begeistert.
Nach dem Rücktritt des langjährigen Festivalleiters Manfred Metzner 2016 und der Auflösung der Arbeitsgruppe Literaturtage war das Kulturamt als Interimsveranstalter eingesprungen. „Heidelberger Literaturtage im Aufbruch“ nannte sich das Festival fortan und erprobte eine Ausweitung des Programms in die Partnerstädte des UNESCO-Netzwerks und in den Bereich außerhalb des Literaturzelts – mit Erfolg! Literaturbegeisterte aller Altersklassen hielten dem Festival die Treue oder entdeckten es neu.
Für die Zukunft neu aufgestellt
Mit einem finanziellen Rückhalt von jährlich 130.000 Euro im Doppelhaushalt 2019/2020 der Stadt Heidelberg sowie dem Zuschuss des Landes und weiteren Förder- und Sponsorengeldern ist das Festival gut aufgestellt. Eine Arbeitsgruppe aus 40 Heidelberger Literaturakteurinnen und -akteuren hat unter Federführung des Kulturamts der Stadt Heidelberg eine Neukonzeption des Festivals erarbeitet: Wie bereits in diesem Jahr wird das Programm der Literaturtage auch künftig von einem alle zwei Jahre alternierenden künstlerischen Beirat gestaltet. Die wechselnden Akteurinnen und Akteure im Beirat sollen einen frischen Blick auf das Festival ermöglichen. Außerdem gibt es eine ganzjährige Produktionsleitung, die zur Professionalisierung des Festivals beitragen soll. Auch formaljuristisch soll das Festival in eine externe Trägerschaft überführt werden. Ob das in Form eines Vereins oder anderweitig geschieht, ist noch offen.
Literatur für alle
Für das Festival 2019 kündigte Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamts der Stadt Heidelberg und der UNESCO City of Literature-Aktivitäten, eine deutliche Öffnung des Programms an: Ein Drittel des Literaturtage-Programms wird kostenfrei für das Publikum sein, so etwa das Schulprogramm, die Lesungen auf der Außenbühne auf dem Universitätsplatz, die Podiumsdiskussionen und Teile des Late-Night-Programms. Zur Niedrigschwelligkeit der Angebote trägt erneut „StadtLesen“ bei, das Open-Air-Lesewohnzimmer rund um das Literaturtage-Zelt, das mit Outdoor-Sitzmobiliar, Bücherregalen und Open-Air-Lesungen das Festival in die Stadtgesellschaft öffnet.
Lesungen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren: Eröffnung am 15. Mai mit Klaus Modick
Klaus Modick verrät zur Eröffnung am Mittwoch, 15. Mai, um 19 Uhr „Keyserlings Geheimnis“. In seinem Roman von Liebe und Verrat erzählt er von einem Schriftsteller, den die Vergangenheit einholt.
„Tausendsassa“ Thomas Meinecke, deutscher Autor, Popliterat, Musiker, und DJ stellt am 15. Mai um 22.15 Uhr sein neues Romanprojekt vor, das sich erneut dem Odenwald und der Region widmet.
Karen Duve liest am 17. Mai um 19 Uhr aus „Fräulein Nettes kurzer Sommer“.
Internationale Autoren und bilinguale Lesungen
Am 16. Mai findet zum siebten Mal der beliebte und gute Tradition gewordene Heidelberger Maghrebtag statt. Am Festivalsonntag, 19. Mai, liest die renommierte, indische Autorin Sara Rai aus ihrem auf Deutsch im Heidelberger Draupadi Verlag erschienenen Werk „Im Labyrinth“ (19. Mai., 17 Uhr). Ihr folgt die Französin Karine Tuil am 19. Mai um 19.30 Uhr mit ihrem für den renommierten Prix Goncourt nominierten Roman „Die Zeit der Ruhelosen“. Eine Doppelveranstaltung zu Poesie der Roma und Sinti gibt es am 18. Mai um 13 Uhr.
Kinder- und Jugendprogramm
Allein das Kinder- und Jugendprogramm bietet rund 16 Einzelveranstaltungen für Lesepublikum von sechs bis 18 Jahren – als kostenfreie Schulveranstaltungen an Werktagvormittagen und als Familienprogramm am Wochenende. Kinderbuchautorin Margit Auer und Illustratorin Nina Dulleck, Macherinnen des Kinderbuchhits „Die Schule der Magischen Tiere“, sind im Doppelpack in Heidelberg zu Gast.
Sie präsentieren dem jungen Heidelberger Publikum exklusiv Auszüge aus ihrem neuesten Buch der Reihe: „Die Schule der Magischen Tiere – endlich Ferien (Teil 4)“ am 18. Mai um 11 Uhr. Dazu gibt es einen exklusiven Zeichenworkshop von Nina Dulleck. Ein weiterer Kinderbuchstar ist mit der Autorin Kirsten Boie zugegen, die aus „Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte“ liest (18. Mai, 11 Uhr). Beim Kinderliteraturfest am Festivalsamstag, 18. Mai, gibt es zudem bei interaktiven Angeboten viel zu entdecken und auszuprobieren, unter anderem die Druckwerkstatt der „Buchkinder Leipzig“. Auch für Schulklassen bieten die Literaturtage ein vielseitiges Programm unter anderem mit Nils Mohl, Poetry Slam und Luna Al-Mousli.
Late-Nights
Besonders die Late Night-Veranstaltungen bieten zu späterer Stunde unterhaltsame und ungewohnte Zugänge zur Literatur – ob als (Live-)Hörspiel oder Science Fiction-Lyrik-Abend (18. Mai, 23 Uhr). Und auch Feier und Tanz kommen nicht zu kurz: Live-Musik und Turntables bieten Thomas Meinecke, Toni Landomini aka TL-Boogie, Gnawa Musik Deutschland, Ena Lind (in Kooperation mit dem Queer Festival).
Experimentelle Formate
Gebärdensprachpoesie mit Gebärdensprachpoet Jürgen Endress steht am 18. Mai, um 15 Uhr auf dem Programm. Rap-Texte gibt es am 15. Mai um 21 Uhr als literarische Lesung mit Toni Landomini.
Außerdem ist eine Ausstellung zu Bildender Kunst und Literatur im Spiegelzelt von Loreen Fritsch und Martina Sophie Kaiser, beide Kunststudentinnen an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, geplant.
Beiträge aus dem UNESCO-Netzwerk der Kreativstädte
Als literarische Gäste aus Edinburgh und Granada haben sich Pippa Goldschmidt (18. Mai, 17 und 23 Uhr) sowie Trinidad Gan aus Granada (17. Mai, 16.15 Uhr) angekündigt. Goldschmidt erzählt über die Ergebnisse ihrer Künstlerresidenz in Heidelberg im Frühjahr 2018 und liest aus ihrem neuen Erzählband. Zu später Stunde wird sie sich mit zwei schottischen Schriftsteller-Kollegen dem Universum der Science-Fiction-Poesie zuwenden. Gan war anlässlich des Literaturstadt-Austauschs „Expedition Poesie“ im Dezember 2018 in Heidelberg. Sie stellt Lyrik vor, die jüngst im neuen Verlag „hochroth Heidelberg“ erschienen sind.
„StadtLesen“: Uniplatz als literarischer Ort
Mit der Aktion „StadtLesen“ gibt es zum zweiten Mal ein Lesewohnzimmer auf dem Universitätsplatz, das zum Verweilen einlädt: 3.000 Bücher aus den aktuellen Verlagsprogrammen in den Büchertürmen, umgeben von Hängematten und Sitzsäcken. Auf der Außenbühne wird ein vielfältiges Programm geboten als „Zwischentöne“ von Heidelberger Akteuren: Heidelberger Autorinnen und Autoren lesen erste Auszüge ihrer Texte für das im Herbst erscheinende „LOGbuch 2“ der Internationalen Bauausstellung (IBA), PH-Studierende präsentieren ihre Lieblingskinderbücher und auch der Dichterkreis Kamina ist wieder mit von der Partie. Bibliophiles Highlight von StadtLesen: Autor und Süddeutsche-Redakteur Hilmar Klute präsentiert am 19. Mai um 15.30 Uhr „Was dann nachher so schön fliegt“. Food Trucks sorgen für abwechslungsreiche Verköstigung rund um das Literaturzelt und die breidenbach studios versorgen das Publikum mit Drinks.
Das abwechslungsreiche Programm wird abgerundet mit literarischen Führungen, Installationen und Performances auf dem Universitätsplatz. Außerdem gibt es zwei Podiumsdiskussionen zum Thema Literatur und Buchmarkt am 17. Mai: Um 13 Uhr das „Heidelberger Kinderliteraturgespräch der PH Heidelberg mit dem Jugendliteraturpreis-Träger 2012 Nils Mohl und Prof. Karin Vach (Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur der PH Heidelberg, Jury-Mitglied des Deutschen Jugendliteraturpreises) sowie um 15 Uhr „Kulturgut Buch am Ende?“ mit dem Heidelberger Verleger Manfred Metzner und Torsten Casimir, Chefredakteur des Fachmagazins „Börsenblatt“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. In den Nischen des Spiegelzelts präsentieren Verlage, Buchhandlungen und Kulturinstitutionen ihre aktuellen Programme.
Programm und Tickets
Das ausführliche Programm und Karten für die Literaturtage gibt es in vielen Heidelberger Buchhandlungen und online unter www.heidelberger-literaturtage.de. Der Festivalpass für alle Veranstaltungen ist für 65 Euro (ermäßigt 35 Euro) ebenfalls dort erhältlich.
Förderer und Partner
Die Heidelberger Literaturtage der UNESCO City of Literature Heidelberg ermöglichen viele engagierte Förderer und Partner: Klaus Tschira Stiftung, Stadtwerke Heidelberg, Sparkasse Heidelberg, Heidelberger Volksbank, Land BW, Lotto BW, Ritter Sport.”