Heidelberg, 09. Dezember 2015. (red/pm) Trotz Standort als Zentrale Registrierungsstelle rechnet die Stadt Heidelberg damit, dass ihr im kommenden Jahr voraussichtlich 1.500 bis 1.800 weitere kommunale Flüchtlinge zugewiesen werden. Diese sollen dezentral über das gesamte Stadtgebiet verteilt untergebracht werden. Morgen wird eine öffentliche Gemeinderatsitzung stattfinden, in der Möglichkeiten zur Unterbringung diskutiert werden sollen.
Information der Stadt Heidelberg:
„Der Heidelberger Gemeinderat befasst sich am kommenden Donnerstag, 10. Dezember 2015, in öffentlicher Sitzung ab 16 Uhr mit der Integration von Flüchtlingen in allen Stadtteilen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zugangszahlen rechnet die Stadt damit, dass im kommenden Jahr in Heidelberg für voraussichtlich 1.500 bis 1.800 Menschen auf der Flucht zusätzliche Unterkünfte benötigt werden. Darauf bereitet sich die Stadt bereits jetzt vor.
Dezentrales Konzept
Heidelberg setzt dabei weiter auf sein bewährtes Konzept der Integration:
Wir möchten Menschen auf der Flucht, die Heidelberg vom Land zugewiesen werden, in überschaubaren Einheiten und verteilt auf alle Stadtteile unterbringen,
so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.
Die Alternative seien Massenlager in Sporthallen oder Zeltlagern. Dazu sagt Dr. Würzner:
Das entspricht in keiner Weise unserer Vorstellung von Integration. Wir möchten unseren Heidelberger Weg fortsetzen und den Menschen auf der Flucht einen Platz mitten unter uns in unserer Stadt bieten. Wenn jeder Stadtteil seine Verantwortung übernimmt, funktioniert die Integration.
Eine Liste der Standorte in den Heidelberger Stadtteilen wird in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag vorgestellt. Die Unterkünfte, die zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen der Stadt hinzukommen sollen, haben eine Größe von rund 100 Personen, die Spanne liegt bei 50 bis 200 Personen.
Nahezu einstimmige Unterstützung
Bezirksbeiräte und Stadtteilvereinsvorsitzende wurden vorab am 07. Dezember über das Integrationskonzept der Stadtverwaltung informiert. In der Informationsveranstaltung haben rund 100 Bezirksvertreter nahezu einstimmig Unterstützung für das dezentrale Konzept signalisiert.
Das ist ein starkes Signal, das wir gerne mit in den Gemeinderat nehmen,
freut sich Heidelbergs Sozialbürgermeister Dr. Joachim Gerner.
Mit dem Konzept kann Heidelberg schnell und flexibel auf die Zuweisung von Flüchtlingen reagieren. In den meisten Fällen sollen auf ungenutzten Grundstücken, Freiflächen oder Parkplätzen Pavillons errichtet werden, die sich ohne Eingriffe in die Umgebung wieder zurückbauen lassen. Denn die meisten Unterkünfte sind nur vorübergehend geplant.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden Informationen rund um das Thema Menschen auf der Flucht auf der aktualisierten Internetseite. Hier gibt es auch den Info-Flyer „Menschen auf der Flucht“ zum Download. Er ist in gedruckter Form in den Bürgerämtern und in vielen weiteren öffentlichen Institutionen erhältlich.“