Mannheim, 08. Februar 2016. (red) Roger Willemsen ist tot. Er starb im Alter von 60 Jahren. Mit Mannheim verband den Literaturexperten seine Schirmherrschaft des Literaturfestivals „lesen.hören“, das dieses Jahr zum zehnten Mal veranstaltet wird. Die „Alte Feuerwache“ war darauf eingestellt, dass Herr Willemsen möglicherweise nicht teilnimmt, seit im Sommer 2015 seine Krebserkrankung öffentlich bekannt geworden war.
Wenn man Roger Willemsen beschreiben wollte, dann ist es einfacher, zu erzählen, was er nicht war: Er war nie nicht neugierig. Der Literaturexperte hatte fast die ganze Welt bereist, um seine Leidenschaft für Literatur und Musik zu stillen.
Ob als Wissenschaftler, Journalist, Buchautor, Präsentator, Fernsehmoderator – seine ausgesuchte Höflichkeit und sein feiner Humor brachten ihm schnell eine große Fan-Gemeinde. Auch in Mannheim.
Das erste Mal war Roger Willemsen am 8. April 2003 mit Pop & Poetry in der Alten Feuerwache zu Gast, seit 2007 war er Schirmherr des Literaturfestivals „lesen.hören“, seit 2014 hatte er auch dessen Programmleitung inne, teilt die Alte Feuerwache mit. Sein letzter Auftritt war am 8. März vergangenen Jahres bei der Abschlussmatinee „Vier Leser im Gespräch“ im Rahmen von „lesen.hören 9“. Das Programm von „lesen.hören 10“ (19.02. – 06.03.2016) entstand unter seiner Mitwirkung. Insgesamt kam Roger Willemsen in 13 Jahren auf 37 Auftritte in der Alten Feuerwache, allein 19 im Rahmen von „lesen.hören“. Dies verdeutlicht die tiefe Verbundenheit, die er für Mannheim empfunden hat. Im Februar 2014 schrieb er dazu für einen Blogeintrag der Stadt Mannheim*:
Eigentlich geht es mir so wie vielen, die nach Mannheim kommen. Ich bin hier hängengeblieben. Erst war da bloß eine Tourneestation, wenig später ein befreundetes Klima, und noch später war die Stadt klammheimlich ein Zuhause geworden.
Er starb am 07. Februar in seinem Haus in einer Gemeinde in der Nähe von Hamburg.
Er wird fehlen.

Roger Willemsen spielt unter der Überschrift „My Favourite Things“ in der Mannheimer Alten Feuerwache Jazz-CDs ab und erzählt Geschichten dazu. Foto: Wikipedia, Smalltown Boy, CC BY-SA 3.0