Mannheim, 08. Juni 2015. (red/ms) Viel unterhaltsamer kann der Mannheimer Oberbürgermeisterwahlkampf wohl kaum werden – viel uninformativer aber auch nicht: Musiker und Tänzer warben am vergangenen Freitag im Capitol für Dr. Peter Kurz. Nicht mit Inhalten und politischen Positionen – ihre Kunst war ihr Statement. Eindrücklich, professionell, aber wohl kaum überzeugend für diejenigen, die nicht ohnehin schon überzeugt sind. Ein Bericht in Bildern.
Von Minh Schredle
Rund 80 Besucher waren am Freitag ab 19:30 Uhr im Capitol – zum Ende der Veranstaltung gegen 22:00 Uhr waren es etwa doppelt so viele. Verschiedene Mannheimer Künstler warben für den amtierenden Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der am 14. Juni erneut zur Wahl antreten wird.
Die Veranstaltung war eindeutig der Kunst gewidmet – nicht der Politik. Herr Dr. Kurz selbst stand nur wenige Minuten auf der Bühne und äußerte sich nur oberflächlich zu Inhalten. Insgesamt war die Veranstaltung vollkommen ungeeignet, sich eine fundierte Meinung über Herrn Dr. Kurz oder die anderen Oberbürgermeisterkandidaten zu bilden. Das war aber auch nicht der Anspruch.
Kritiker wird Herr Dr. Kurz am Freitag sicher nicht überzeugt haben – die waren aber vermutlich auch gar nicht erst anwesend. Und so erlebten die anwesenden Gäste gut 2,5 gute Stunden voller abwechslungsreicher Unterhaltung auf hohem Niveau und eine angenehme Pause, in einem Wahlkampf, der allen Beteiligten zur Zeit Einiges abverlangen dürfte.

Das Saxophonquartett Saxofonia hat den Auftakt gemacht – mit einer Mischung aus Jazz und Pop.

Michael Herzer (links) und Laurant Leroi (rechts) spielten überwiegend Tangos.

Inbesondere das Cello-Spiel von Michael Herzer war sehr gefühlsbetont und ausdrucksstark.

Barbara Zechel sang teilweise auf französisch, auf deutsch – und auf monnemerisch.

Der Gesang ist bewegend und emotional.

Nicole Metzger konnte ebenfalls mit ihrem kraftvollen Gesang begeistern.

Am Klavier wurde sie begleitet von Daniel Prandl.

Der Kabarettist Franz Josef Feimer beschwerte sich überwiegend über den Verkehr in Mannheim und Ludwigshafen.

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (rechts) war selbst vermutlich am kürzesten auf der Bühne und redete nur wenig über den Wahlkampf. Er warf seinen Konkurrenten allerdings Ideenlosigkeit und keinen Mut zu großen Neuerungen vot. Außerdem stellte er fest: „Mannheim ist kein Idyll, sondern eine Großsstadt – und wird das auch bleiben.“ Links im Bild: Markus Beisel vom Rhein-Neckar-Theater, der moderierte.

Als die wummernden Bässe eingesetzt haben, wirkte das überwiegend ältere Publikum erst einmal ziemlich perplex – am Ende bekam die Tanzgruppe „Roulette Rangers“ den mitunter lautesten Applaus. Am 13. Juni werden sie in Mannheim in der GBG-Halle bei den Deutschen Meisterschaften im Streetdance antreten.

Die Band PerDu von der Popakademie trat ebenfalls auf.

Am 29. August werden sie beim Bundesvision Song Contest für das Saarlang antreten.

Das Gitarrenspiel von Claus Boesser-Ferrari ist gelinde gesagt unkonventionell.

Er benutzt den Klangkörper der Gitarre, um darauf herumzutrommeln und eine ganze Reihe von Effektgeräten, die aus den akustischen Tönen sphärische Klänge werden lassen, während sich Boesser-Ferrari zunehmend in Extase spielte.

Seine Darbietung lässt sich wohl am ehesten als psychedelischer Flamenco beschreiben.

Zuletzt sang Rino Galiano.

Er ist bei der TV-Casting-Show „The Voive of Germany“ bis ins Viertelfinale gekommen.
