Rhein-Neckar, 08. März 2017. (red/pro) Aktualisiert. Mit einem Mal ist “Alles anders”. So heißt der Titelsong der ersten CD von Stephan Ullmann. Mit dem Album gelingt ihm und allen, die daran beteiligt sind, ein Paukenschlag. Elf Lieder, die das Leben geschrieben hat. Rock voller Energie und Balladen, die ans Herz gehen, ohne Schnulzen zu sein. Vermutlich ist Stephan Ullmann, ein musikalischer Profi, deutschlandweit der älteste Newcomer im Musikgeschäft. Aber er ist vor allem authentisch. Er bespielt das Leben. Absolut hörenswert. Mehrere Songs haben das Potenzial, zu Hits zu werden, mit denen Menschen träumen, lachen und weinen.
Von Hardy Prothmann
Da oben im Himmel platzt gerade einer. Vor Freude. Vor Stolz.
Stephan hat alles richtig gemacht. Obwohl sein Vater Peter große Zweifel hatte, ob „Musiker“ ein echter Beruf sein kann.
Der Weg war lang für Stephan Ullmann. Zum ersten eigenen Album.
Mit elf stand er das erste Mal als „Rocker“ auf der Bühne. Mit 48 Jahren veröffentlicht er „Alles anders“.
Wie soll man diesen „Erstling“ beschreiben?
Fein, fein, fein.
Alles richtig gemacht.
Gut 30 Mal habe ich mir das Album angehört. Um immer was anderes zu entdecken.
Ich war beim Konzert in Gleis4 in Frankenthal dabei – habe die CD also zuerst live gehört. Bewusst, denn ich kenne Stephan Ullmann seit über 30 Jahren vor allem als Live-Musiker. Als Rampensau.
Und bevor ich die CD höre, rede ich mit ihm. Es ist Montag, der 06. März 2017. 16:00 Uhr. „Ulle“ kommt in die Redaktion. Um über seine erste eigene CD zu reden und auch über sich. Geplant sind gut eineinhalb Stunden. Es werden mehr als vier. Jahrzehnte im Schnelldurchlauf. Manchmal in Zeitlupe. Mit nachdenklichem Schweigen.
Reden übers Leben
Vor mir sitzt nicht die Rampensau, sondern ein nachdenklicher Mensch. Mit klaren Standpunkten.
Wir reden übers Leben. Über seins. Über meins. Über das von anderen Leuten, die wir gemeinsam kennen. Ganz offen. Einiges ist sehr privat und geht niemanden was an.
So lange haben wir noch nie geredet. Wir kennen uns über 30 Jahre, aber wir wussten bislang nur wenig voneinander.
Für mich ist Stephan Ullmann ein sympathischer Live-Musiker. Ich bin für ihn ein Journalist, der sich Sachen traut, die andere nicht machen. So wie er. Passt ganz gut. Wir beide bedienen kein Publikum, sondern Menschen.
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Wir haben Eindrücke voneinander. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir sind beeindruckt voneinander – jeder vom anderen für dessen Leidenschaft. Er sagt:
Du traust Dich ganz schön viel.
Ich sage:
Geht nicht anders für mich. Du doch auch.
Wir lachen beide.
Herz auf der Zunge
Was mir an Stephan Ullmann schon immer gefallen hat – er trägt sein Herz auf der Zunge. Er ist sehr aufmerksam und kann zuhören. Und er hat eine Meinung.
Wir reden viel über Familie, über Politik, über Gesellschaft. Natürlich über die Musikszene. Seinen Werdegang. Keyboard-Unterricht. Autodidaktisches Lernen der Gitarre. Klassischen Gitarrenunterricht. Klavierunterricht bei einem gemeinsamen Freund aus jungen Jahren, der Berufspianist geworden ist:
Dem Christopher hab ich viel zu verdanken, ich hab alles mitgenommen, was er mir gezeigt hat.
Abitur. Verkäufer und Leiter der Gitarren-Abteilung beim Musicant in Frankenthal. Tontechniker für Funk und Fernsehen:
Es war gut, dass ich nicht nur mit Musik mein Geld verdienen musste.
Stephan Ullmann ist schnell in der regionalen Szene und drüber hinaus ein gefragter Gitarrist. Seine Spielfreude. Seine Verbindlichkeit. Sein Unterhaltungstalent machen ihn beliebt.
Wissen, was Leben ausmacht
Über all die Zeit ist er aber ein Dienstleister. Er bedient die großen. Die Stars der Branche. Ich zähle sie nicht alle auf, den es geht in diesem Text um ihn, der vielleicht auf dem Weg ist, ein Star zu werden:
Ich bin vermutlich der älteste Newcomer der Branche.
Stephan grinst. Ich grinse zurück. Dann lachen wir. Ja. Gut Ding will manchmal Weile haben.
Stephan kennt die Ironie des Lebens – aus der zweiten Reihe sieht man anders auf die erste Reihe oder den einzelnen Platz eines Stars. Mit dem Album hat er das Potenzial, ebenfalls ein Star zu werden. Wie wird das sein? Alles anders?
Stephan Ullmann ist alt genug, um nicht mehr nur ein rebellischer Rocker zu sein, sondern zu wissen, was das Leben ausmacht und wie es zu Ende geht. Diese Perspektiven prägen seine Musik. Seinen Ausdruck. Sein Album.
Weißt Du, mein Vater kam aus der DDR. Er musste hier neu anfangen. Er wurde Aniliner und hat geschafft. „Schaffen“ war wichtig für ihn. Existenzsicherung. Ich bin ihm dankbar, dass er mir Raum gegeben hat, obwohl er große Zweifel hatte. Das war nicht immer einfach. Nicht für ihn und nicht für mich – auch, wenn wir ein insgesamt gutes Verhältnis hatten.
Aktualisierung, 17. Juni 2020. Hinweis der Redaktion: Der nachfolgende Abschnitt ist nach neuen Recherchen nicht mehr als gesichert anzusehen. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Falschinformation. Bis zur Feststellung, was zutrifft, erhalten wir diesen Warnhinweis. Siehe dazu diesen Text: “Wem gehört “Wenn die Blätter fallen im Regen”?”
Vor sechs Jahren ist sein Vater Peter gestorben. Stephan begleitete ihn. Und kurz nach dessen letzten Atemzügen textet er „Wenn die Blätter fallen wie Regen“ in sein iPhone:
Der Text kam einfach über mich und ist aus mir rausgeflossen.
Er „vergisst“ den Text zunächst. So viel anderes im Kopf. So viel zu erledigen. Doch der Text ist gespeichert.
Viele Schätze
Diese Ballade ist ein Schatz auf der CD von Stephan Ullmann. Wunderbare Poesie. Sehr ergreifend intoniert. Mit einer sehr klaren Gitarre, die dynamisch und fein einzelne Notenläufe spielt und sonst lebendige Akkorde anschlägt. Raum lässt.
Ist es ein Regentag oder die Zeit nach dem Regen, wenn die Luft frisch ist und der Himmel, zunächst verhangen, wieder klar wird?
Dieses Stück lässt es offen bis zu einem einfachen und klaren Schlussakkord. Die elektrische Geige von Christian Herzberger verstärkt die Stimmung als könnte das gar nicht anders sein.
Ein bisschen ist das wie Hendrix und damit lasse ich es auch gut sein mit Vergleichen, obwohl Einflüsse von Crowded House oder Grönemeyer schon in den Songs zu hören sind.
Das spielt aber keine Rolle, denn „Alles anders“ ist Ullmann. Es ist seine CD. Seine Prägung. Sein Ausdruck.
Direkt im Anschluss folgt „In Deinen Adern fließt mein Blut“ – ein bockstarker Song.
Eingängig akzentuiert
Stephan hat zwei Kinder, die fast erwachsen sind. Er hat als Erwachsener den Vater verloren. „Jemand bleibt“, singt er. Ewigkeit. Er heult „ohohoh“. Als würde er jubeln. Wieder setzt Herzberger Akzente. Auf der CD und auch live – trotzdem sind es verschiedene Klangerlebnisse desselben Stoffs:
Die Geige musste sein. Das war von Anfang an klar. Christian ist toll.
Ohne viele andere auch nicht.
Das Erstlingswerk „Alles Anders“ ist Programm. Auf dieser CD ist alles anders, als man es sonst kennt. Sehr zarte Stücke wechseln sich mit hartem Rock ab.
Es sind elf Songs, die ein Kosmos sind – aus Stilen aktueller Musik, mit Texten vor allem über das Leben.
Man muss bängen oder die Augen schließen
Mein Favorit ist „Im Auge des Sturms“. Wer da nicht mitbängt, hat von Rock nix verstanden.
Da “bricht die Hölle los”. Schlagzeug und Bass treiben. Da will man mit offenem Dach durch den Regen fahren, die Kurven nehmen und auf dem Gas stehen und mitsingen.
Im Auge des Sturms ist es ruhig – wie im Song, doch dann geht es ab. Sehr geil. Robbee Mariano am Bass und Moritz Müller am Schlagzeug, die die meisten Nummern mit eingespielt haben, treiben.
Uraufgeführt wurde “Alles anders” im vergangenen Herbst in der Alten Wollfabrik Schwetzingen. Das erste Konzert nach der CD-Veröffentlichung ist in der Heimat. Gleis4. Tolle Location. Ausverkauft. 200 Gäste. Und alle sind gespannt. Gehen mit. Werden begeistert nach Hause gehen.
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Hier bedient Ralf Gustke das Schlagzeug und Stefan Kahne rockt mit Stephan Ullmann die Gitarren. Live ist „Alles Anders“ als auf der CD. Die Stücke sind länger. Viele Soli. Es fehlen die Bläser, die bei manchen Songs auf der CD dabei sind. Aber dafür sind die Ausnahmemusiker wie Gustke, Kahne, Mariano am Treiben. Brutal guter Rock.
Dafür schwitzt es live und ist nicht durchproduziert und abschließend gemastert.
Der Titelsong ist rund. „Irgendwann wird’s schon passieren“, heißt es im Lied. „Jetzt oder nie“. Zeit. Widerstand. Träume. Energie. Wirklichkeit. „Alles Anders“ ist ein starker Song und ein guter Titel für diese CD.
Fünf der elf Texte auf diesem Album kommen von Stephan Ullmann. Sechs Texte hat der Mannheimer Texter Erdmann Lange geschrieben.
Alles anders
Die erste eigene CD von Stephan Ullmann ist am 27. Februar 2017 erschienen. Elf Songs. Überwiegend in Deutschland aufgenommen und produziert. Teils aber auch in Wien, “Irgendwo im Nirgendwo” bei “Happyroad Studio” und “Alles anders” in Spanien bei Gismo7 Studio (Ralf C. Mayer). “Wenn die Blätter fallen wie Regen” ist eine Live-Aufnahme aus der Alten Wollfabrik in Schwetzingen. Am Bass ist meistens Robbee Mariano. Das Schlagzeug teilen sich Ralf Gustke und Moritz Müller sowie Rainer “Kallas” Hubert. Mischer ist Sascha Kohl. An der Violine ist Christian Herzberger zu hören. Keyboards kommen von Stephan Ullmann oder Rainer Scheithauer und Markus Zimmermann. Das Mastering hat Michael Schwabe übernommen. Weitere Personen sind beteiligt, die wir nicht alle nennen und aus dem Booklet hervorgehen. Die CD kostet 13,90 Euro und ist beispielsweise im Shop von Dynamo Records erhältlich. Zusammen mit Michael Lorenz hat Stephan Ullmann in Frankenthal das Label “Dynamo Records” gegründet – um sich selbst zu vermarkten und anderen Musiker aus der Region zu fördern.
Zur Person:
Stephan Ullmann (49) ist Profi-Musiker. Aus dem Fernsehen kennt man ihn – zumindest viele Kinder und Jugendliche – durch “Dein Song”, eine Casting-Show für Kinder auf Kika, die in ihrer musikalischen Entwicklung gefördert werden. In der Region weiß jeder, wer Stephan Ullmann ist, wenn nicht, hat man keine Ahnung von der Szene. Er spielt seit Jahren mit der Grönemeyer-Band als “Star Boyz”. In den 90-iger mit der damaligen Band von Julia Neigel, deren Namen man nicht mehr erwähnen darf. Er ist in Ludwigshafen-Pfingstweide aufgewachsen, hat teils eine fundierte musikalische Ausbildung erhalten, sich teils autodidaktisch entwickelt. Er wurde deutschlandweit und international als Gitarrist engagiert, hat sich als Produzent betätigt. Ein Unfall hätte ihn beinahe berufsunfähig gemacht – er schnitt sich die Fingerkuppe am Zeigefinder der Griffhand ab. Die Operation gelang, der Finger funktioniert. Auf seinen Reisen fotografiert er – mit dem iPhone. Alle Fotos im Booklet seiner CD sind von ihm. Motive von seinen Reisen, die zu den Songs passen. Er komponiert auch gerne Filmmusik und sagt von sich: “Ich brauche Bilder.”
Inspirationen
Tatsächlich sind die Zeilen von Erdmann Lange zwar professionell, aber doch einfach konstruiert. Das überwiegende Stilmittel ist der Kontrast. Sehr klassisch. Funktioniert immer.
Absolut grandios ist allerdings „In Deinen Adern“. Sowohl als Text als auch in der musikalischen Umsetzung. Diesen Song halte ich für absolut „hitverdächtig“. Eingängiger Beat. Gefühl pur. Mitten aus dem Leben. Das geht ans Herz.
Hier geht es nicht um Kontrast, sondern um Verbindung. Zwischen Menschen. Zwischen Eltern und deren Kindern. Der Song ist eine Liebeserklärung aller Eltern an ihre Kinder. Eingängig komponiert. Hand in Hand gehen Text und Musik ineinander ein: „Vom allersten Tag an warst Du wunderschön“ – mehr liebevolles Gefühl geht nicht.
Das Besondere an dieser CD „Alles Anders“ ist, dass der „Newcomer“ Stephan Ullmann ein „alter Hase“ ist. Fast 40 Jahre Musik- und eben auch Lebenserfahrung. Den Familiensinn hat er von seiner Mutter, die einer bäuerlichen Großfamilie entstammt, als Vater ist er beseelt von seinen Kindern. Und als Sohn hat er mit dem Tod des eigenen Vaters die Zerrissenheit des Lebens erfahren.
Seine Musik ist Verbindlichkeit
„Heimat im Fremden“ heißt es in „Am offenen Herzen“ – ein rockiger Song, der vor allem, wie oben beschrieben den Kontrast thematisiert. Schlicht. Einfach. Aber eben sehr rockig. Da gehe ich mit wie bei „In Deinen Adern“, aber die eigenen Texte von Ullman sprechen mich mehr an als die von Erdmann Lange.
Stephan Ullmann lobt den Texter Erdmann Lange sehr und erzählt, dass ihn dessen Zeilen inspiriert und er sie in sich aufgenommen und musikalisch umgesetzt hätte. Damit wären die Texte zu seinen geworden – das respektiere ich, aber ich merke, dass mich Ullmann mit seinen eigenen Texten eben mehr anspricht.
„Wo ich geh“ ist ein Song, den ich mit meiner 30-jährigen Bekanntschaft mit Stephan Ullmann verbinde. „Ich liebe Dich ewiglich“, heißt es darin. „Bist Du ein Teil von mir, das versprech ich Dir“. Wer Ullmann begegnet ist, weiß, dass er Menschen in sich aufnimmt – auch, wenn er von ihnen vermeintlich getrennt ist.
Das macht diesen Stephan Ullmann aus – seine ihm eigene Verbindlichkeit. Es gibt nur wenige Menschen, die das können. Diese Fähigkeit und Energie dafür haben.
Das war auch mein Eindruck beim Konzert im „Gleis4“. Das Konzert war schnell ausverkauft. Die tolle Location war ein „Hauskonzert“ für Ullmann-Fans, die wissen wollen, was „Alles anders“ ist – bei ihm, für sich.
Stephan Ullmann ist in der Ludwigshafener Pfingstweide aufgewachsen – eher Vorort von Frankenthal als Ludwigshafen. Zu diesem Konzert hat sich vermutlich niemand verirrt.
Es gibt einige Leute, die ich spreche und die wie ich zum ersten Mal hier in „Gleis4“ sind. Alle sind begeistert. Von der Atmosphäre. Von Stephan und der Band.
Alle kennen Stephan – mindestens so wie ich. Halt der „Ulle“ – die Rampensau an der Gitarre, der möglicherweise ein Star wird. Da vorne steht er, “schrubbt” die Gitarre, singt und schwitzt. Wie man ihn halt kennt und gerne mag. Authentisch. Musikalisch ganz hohes Niveau.
Er enttäuscht niemanden an diesem Abend. Er ist „Feuer und Flamme“, voll dabei und nicht erst am Ende des ersten Songs rinnt der Schweiß.
Es werden Liter sein – weil Stephan halt immer alles gibt. Wie immer im Kontakt nicht nur mit dem Publikum, sondern auch mit seinen Mitspielern wie Stefan Kahne. Über den sagt er:
Wir verstehen uns blind.
Das Publikum ist voll dabei. Alle Blicke nach vorne. Es gibt kaum Teenies. Dafür aber viel Bewunderung erfahrener Leben, die erleben wollen, wie jemand Ende 40 durchstartet. Als gestandener Musiker. Sie lieben ihn. Ginge es nach den rund 200 Gästen, wäre er ein Superstar. Sie feiern ihn. Sind elektrisiert. Auch, weil die Musik vertraut ist, wenn auch neu.
Sie kennen seinen Sound. Jahrelang. Von vielen Konzerten, wo er in der zweiten Reihe mitgewirkt oder andere Musik gecovert hat. Dieser Sound ist im Ohr und die neue Lieder auch.
Hier präsentiert sich ein anderer Ullmann. Eigene Songs. Eigene Arbeit. Eigener Ausdruck.
Jetzt steht er vorne
Jetzt steht er vorne und singt „Alles anders“. Ist es das? Für ihn schon. Denn er will in den Markt der deutschen Rock- und Pop-Musik. Der Name Ullmann soll eine Marke werden. Ullmann geht in die erste Reihe.
Auch als „Label“ – zusammen mit Michael Lorenz hat er die Plattenfirma „Dynamo Records“ in Frankenthal gegründet – um sich selbst zu verlegen – wie andere Musiker aus der Metropolregion. Beispielsweise „KK sings“, Klaus Kummer, Freund aus alten Tagen, der aktuell mit „Bye, bye America“ einen Ohrwurm hingelegt hat.
Andere Medien meinen, „Irgendwo im Nirgendwo“ wäre der Hit auf dem CD-Release. Ja, der Song hat als erste Nummer sehr viel Potenzial. Er macht Laune und geht gut ab.
Aber diese CD hat eine andere Basis – hier stellt sich ein erfahrener Musiker vor, der viele Wege mitgegangen ist. Ob bei der früheren Band von Julia Neigel, deren Namen man nicht mehr erwähnen darf, oder Grönemeyer oder anderen Größen. Wer sich für Musik interessiert, wird viele Einflüsse dieses reichen Musikerlebens des Stephan Ullmann hören.
Seine ganz großartige Leistung ist, dass er tatsächlich ein eigenes, rockiges und abwechslungsreiches Werk vorgelegt hat. „Alles anders“ als Titel passt, weil die CD anders ist als vieles, was man in den vergangenen Jahren im deutschen Musikmarkt gehört hat.
Im Auge des Sturms
„Im Auge des Sturms“ habe ich als Wurm im Ohr und krieg ihn nicht raus. „Alles anders“ ist ein Song, der ebenso Hit-Potenzial hat wie „In Deinen Adern“ – diese Nummer geht unter die Haut und treibt. Für mich der Top-Hit auf der CD, was einen kommerziellen Erfolg angeht.
„Irgendwo im Nirgendwo“ kann auch gehen – ich wünsche Stephan Ullman gerne, dass eines oder alle vier Lieder zünden und er damit die Charts stürmt.
Mein persönliches Kompliment an Stephan Ullmann ist der Eindruck aus vier Stunden Gespräch. Auge in Auge und ohne jedes Kalkül. Da sitzt ein Mensch und kein Produkt.
Stephan Ullmann ist echt. Lange unterwegs, aber ausgeruht. Präsent. Interessiert. Neugierig und begeistert – vom Leben.
Ein Mensch, der Höhen und Tiefen des Lebens kennen gelernt hat oder auch kennenlernen musste. Mensch geblieben ist. Voller Energie. Erfüllt. Verletzt. Aber nie enttäuscht ohne Ausblick.
“Wo ich geh” ist große Poesie, großes Herz, große Geste
Deswegen ist mein Lieblingssong auf seinem „Erstling“ auch „Wo ich geh“. Große Poesie. Großes Herz. Große Geste: „Bist ein Teil von mir, das versprech ich Dir“. Dafür muss man viel Größe haben. Verbindlicher geht es nicht. Hoffnungsvoller auch nicht. Die Stimme schön, aber auch brüchig:
Ein gebrochenes Herz kann wieder besteh’n. Wo ich geh, wo ist steh, ist immer noch ein Platz für Dich.
Mit dieser CD ist Stephan Ullmann, den ich über 30 Jahre so irgendwie kenne, ein „Teil von mir“. Wer die CD hört, ihn live erlebt, weiß, was ich meine.
Stephan Ullmann ist Ende 40 – und die Stimme der geburtenstärksten Jahrgänge, die schon viel Leben hinter sich und noch einiges vor sich haben. Ein Newcomer also? Sind wir möglicherweise alle. Immer wieder, wenn das Leben bricht.
Wenn Dein Vater Peter im Himmel Dein Lied hört, wird es viele Blätter regnen.
Vor Freude. Vor Stolz. Und er wird bei Dir sein. Ganz sicher.
Du hast „Alles anders“, aber genau so richtig gemacht.
Ob Musiker ein „echter Beruf“ ist, will ich nicht entscheiden. Aber welcher Vater kann von sich behaupten, eine solch wundervolle Ballade voller Liebe und Respekt von seinem Sohn bekommen zu haben?
Das ist ein großartiges Geschenk. Auch, wenn er erst dafür in den Himmel musste und von dort zuhört.
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