Lampertheim/Rhein-Neckar, 08. August 2016. (red) Nach dem Brand in der Lampertheimer Gaußstraße wurden am 01. August vom Jugendschöffengericht Bensheim zwei Flüchtlinge aus Eritrea im Alter von 19 und 23 Jahren zu zweijähriger Bewährungsstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte mehrjährige Haftstrafen gefordert.
Gut zweieinhalb Monate hatte der Prozess um den Brand in einem Immobilienbüro in der Lampertheimer Gaußstraße. Ende Oktober 2015 hatten die beiden Männer Feuer gelegt. 49 Bewohner mussten evakuiert werden. Zunächst befürchtete man einen rechtsradikalen Anschlag, doch gingen die Ermittlungen schnell in eine andere Richtung.
Nach einem Willkommensfest für Flüchtlinge wollten die Angeklagten wohl weiter feiern, drangen in die Geschäftsräume im Erdgeschoss ein, fanden Alkohol und randalierten in den Räumlichkeiten. Um Spuren zu beseitigen, sollen sie dann das Feuer gelegt haben. Überführt wurden die Täter durch Fingerabdrücke.
Der vorsitzende Richter Rainer Brakonier folgte laut Lampertheimer Zeitung nicht dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf mehrjährige Haftstrafen von zwei Jahren und acht Monaten, für den Älteren drei Jahre. Aufgrund des Alkoholgenusses seien sie vermindert schuldfähig. Er wolle den beiden eine „Chance geben“. Die Verteidigung hatte Freispruch oder Bewährungsstrafe gefordert.