Heidelberg, 08. Oktober 2019. (red/pm) Die Stadt Heidelberg plant, den Bau der neuen Gneisenaubrücke zwischen der Bahnstadt und Bergheim zu verschieben. Grund hierfür ist, dass im Rahmen der europaweiten öffentlichen Ausschreibung nur ein Angebot eingegangen ist: Dessen Preise lagen weit über dem ursprünglich geplanten Kostenrahmen.
Information der Stadt Heidelberg:
“Anstelle von kalkulierten 5,5 Millionen Euro belief sich das einzige Angebot für den Bau auf 16,1 Millionen Euro. Die Stadt hat Gespräche mit dem Bieter geführt, ob es Möglichkeiten gibt, die Kosten zu reduzieren. Aber auch die Nachverhandlungen haben kein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht: Die mögliche Ersparnis betrug lediglich rund 360.000 Euro und wäre zu Lasten der Bauqualität gegangen, etwa indem an der Stahlkonstruktion gespart würde. Die Stadt plant das Projekt deshalb neu auszuschreiben. Darüber wurde der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 25. September 2019, informiert.
Bei der Neuausschreibung sollen unter anderem der Bauablauf und die Risikoverteilung überarbeitet werden, in der Erwartung, dass sich mit einem größeren zeitlichen Vorlauf mehr Interessenten bewerben, die sich bisher angesichts der Komplexität des Projekts nicht beteiligt haben. Auch die Kostenberechnung sowie der entsprechende Zuschussantrag sollen angepasst werden. Wann genau nach einer Neuausschreibung mit dem Bau begonnen werden kann, steht derzeit noch nicht fest.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Es ist uns wichtig, sorgsam mit Steuergeldern umzugehen, gerade auch bei Großprojekten wie der Gneisenaubrücke. Natürlich möchten wir diese wichtige Fahrradachse so bald wie möglich umsetzen. Wenn allerdings die Kosten aus dem Ruder laufen sollten, müssen wir die Reißleine ziehen und schauen, welche Alternativen es gibt. Gerne hätten wir schon diesen Herbst mit dem Bau begonnen. Wir gehen derzeit davon aus, dass sich mit einer Neuausschreibung der Baustart um etwa zwei Jahre verschiebt. Diese Zeit möchten wir nutzen, um bereits so viele Vorabmaßnahmen wie möglich zu erledigen. Auch die neuen Sperrpausen mit der Deutschen Bahn wollen wir möglichst bald abstimmen.“
Vorabmaßnahmen starten vorsorglich
Zu den Vorabmaßnahmen, die die Stadt bereits im Vorfeld umsetzen will, zählt die sogenannte Baufeldfreimachung, das heißt unter anderem die Kampfmitteluntersuchung und die Maßnahmen für den Artenschutz. Hierfür wurde unlängst auf der Bahnstadt-Seite sowie auf dem Großen Ochsenkopf ein Reptilienschutzzaun aufgestellt. Auf dem Großen Ochsenkopf wurde zusätzlich ein Bauzaun aufgestellt: Hintergrund ist, dass der Reptilienschutzzaun die Trampelpfade im südöstlichen Bereich kreuzt und nicht versehentlich beschädigt werden oder umstürzen soll. Der eingezäunte Bereich ist seither für Fußgängerinnen und Fußgänger gesperrt; als Ausweichstrecke zwischen Gneisenaustraße und Heidelberg International School (H.I.S.) steht der Schwarze Weg zur Verfügung.
Die Gneisenaubrücke ist ein zentraler Bestandteil der neuen Radverbindung vom Heidelberger Süden ins Neuenheimer Feld. An sie soll sich künftig eine neue Rad- und Fußwegverbindung mit Querung über die B 37, die Vangerowstraße und den Neckar anschließen.
Ergänzend: www.heidelberg.de/gneisenaubrücke“