Weinheim, 08. Februar 2016. (red/pm) In Weinheim brauchen 670 Flüchtlinge eine Anschlussunterkunft. Die Standortfindungskommission ist auf der Suche nach geeigneten Bauplätzen für die Schaffung von neuem sozialen Wohnraum – das Ziel sei das Zusammenleben von “Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte”. Die Kommission empfiehlt den “Bolzplatz-Klausingstraße” als neuen Standort. Drei Standorte sind bereits in Planung.
Presseinformation der Stadt Weinheim:
“Die Stadt Weinheim wappnet sich für eine Unterbringung von Flüchtlingen nach deren Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft des Kreises. Die Standortfindungskommission hat sich diese Woche mit weiteren Standorten beschäftigt und dem Gemeinderat Empfehlungen vorgelegt, mit denen eine Unterbringung der Menschen bewerkstelligt werden kann – auf Dauer sollen in dem neu geschaffenen sozialen Wohnraum Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte leben.
670 Personen brauchen “Anschluss-Unterbringung”
Zunächst geht es aber um die kommunale Pflichtaufgabe der so genannten „Anschluss-Unterbringung“. Rund 670 Personen werden nach heutigen Erkenntnissen bis Ende 2017 eine Bleibe benötigen. Etwa 130 wohnen bereits hier in bestehenden Unterkünften und dezentral in Wohnungen, weitere rund 540 kommen hinzu.
Bolzplatz soll als Bauplatz dienen
Eine kreative Lösung schlägt die Kommission für den Standort an der Klausingstraße vor: Anstatt ein Drittel der Fläche eines Spielplatzes zu verwenden, könnte nun der etwas nördlich gelegene Bolzplatz als Bauplatz dienen. Die Verwaltung wurde zunächst beauftragt, die Machbarkeit des Alternativvorschlags für den Standort „Bolzplatz Klausingstraße“ zu prüfen. Argumentiert wurde, dass der Bolzplatz geringer genutzt wird als der Spielplatz. Außerdem halten sich dort eher Jugendliche auf, die auch einen neu angelegten Bolzplatz in der Nähe aufsuchen könnten. Allerdings: Der Verzicht auf die Realisierung der bereits vom Gemeinderat beschlossene Variante „Spielplatz Klausingstraße“ wird nur im Austausch mit der Variante „Bolzplatz Klausingstraße“ möglich. Also im Grundsatz hält die Kommission an einem Standort an der Klausingstraße fest.
Standort Hohensachsen
Ebenso am Standort „Hohensachsen: Was den Bauplatz „Am Steinbrunnen“ angeht, wurde die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit dem Investor des angrenzenden Wohngebiets zu führen. Ziel ist die Vereinbarung einer abgestimmten Vorhabenplanung.
Grundsätzlich appellierte Oberbürgermeister Heiner Bernhard dafür, die Wohngebäude möglichst gleichmäßig im Stadtgebiet zu verteilen. So soll auch in der „Nördlichen Hauptstraße“ ein Wohngebäude zur Anschlussunterbringung errichtet werden. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Realisierungsschritte einzuleiten.
Oberflockenbach und Rippenweier
In diesem Sinne regten der OB und die Standortkommission an, dass in den Odenwald-Ortsteilen Oberflockenbach und Rippenweier die Standortsuche weiter intensiviert wird. Was Oberflockenbach angeht, will die SPD-Fraktion einen weiteren Alternativvorschlag für die Nutzung des Bolzplatzes vorlegen. Der Ortschaftsrat Oberflockenbach soll sich zu den in Diskussion befindlichen Standortoptionen positionieren.
Die Kommission machte deutlich, dass ein Vorschlag für einen Standort in Oberflockenbach erwartet wird. In Rippenweier will die Verwaltung mit dem Investor des Baugebiets „Steingrund Süd“ sprechen, ob dieser bereit ist, ein Gebäude für die Anschlussunterbringung zur Verfügung zu stellen. Auch seien alle Beteiligten aufgefordert, Vorschläge für einen Standort in der Innenstadt zu präsentieren.
Verworfen oder im Moment nicht weiter vertieft werden sollen auf Empfehlung der Standortfindungskommission die Standorte Friedrichstraße (am Werner-Heisenberg-Gymnasium), HaWei-Parkplatz und „Multringverlängerung West“. Ebenso der Standort Huegelstraße in Lützelsachsen, dort wäre der Bauaufwand zu groß. Für den Standort „Multring/Leuschnerstraße“ soll nach Ansicht der Kommission geprüft werden, wie lange es dauert, eine Erschließung herzustellen. Die Entscheidung über die spätere Nutzung des Geländes wird aber erst einmal zurückgestellt.
Drei Standorte bereits in Planung
Nach einer Gemeinderatsentscheidung vom Dezember sind vor den jetzt neu diskutierten drei Standorte bereits in Planung: An der Händelstraße, am Seeweg im Ortsteil Ofling und Südlich Sandlochsportplatz in Lützelsachsen.”