Heidelberg/Rhein-Neckar, 08. Mai 2013. (red/pm) Viele Straßen in Heidelberg müssen dringend saniert werden. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Straßenzustandskataster. Das städtische Verzeichnis informiert über den Zustand aller Fahrbahnen im Heidelberger Stadtgebiet. Schlaglöcher und Risse, aber auch Unebenheiten, Abrieb oder Flickstellen werden darin dokumentiert und bewertet. Die Straßen werden nach Bauarbeiten, sowie turnusmäßig alle drei bis fünf Jahre neu bewertet. Gestern wurde das aktualisierte Kataster im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt.
Information der Stadtverwaltung Heidelberg:
„Demnach sind 15,8 Prozent der Straßen im Stadtgebiet in einem sehr guten oder guten Zustand. 42,2 Prozent weisen geringere Schäden auf. Bei 21,5 Prozent sind bereits größere Schäden aufgetreten. 7,3 Prozent der Straßen sind in einem schlechten, 13,2 Prozent sogar in einem sehr schlechten Zustand. Vor allem alte Wohnstraßen ohne ausreichenden Frostschutz sind hiervon betroffen. Eine grundlegende Sanierung wäre hier überfällig.
Auf Grundlage des neuen Straßenzustandskatasters soll in den gemeinderätlichen Gremien über ein Handlungskonzept für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen diskutiert werden. Dazu Oberbürgermeister Dr. Würzner: „Wir möchten mit dem Gemeinderat gerne auf Basis einer fundierten Analyse diskutieren, was in den kommenden Jahren in Sachen Straßeninstandhaltung auf uns zukommt und wie wir die Beseitigung von Schäden systematisch angehen – und darüber hinaus die Entstehung neuer Schäden durch weitsichtige Investitionen verhindern können.“
Langfristig mehr Mittel zur Straßenerneuerung nötig
Der Leiter des städtischen Tiefbauamtes Jürgen Weber: „In puncto Straßenschäden steht die Stadt Heidelberg im bundesweiten Vergleich nicht besser oder schlechter da als andere Kommunen. Trotzdem sehen wir natürlich einen großen Handlungsbedarf. Das Straßenerneuerungsprogramm muss systematisch fortgesetzt werden, um einer weiteren Verschlechterung des Straßenzustandes vorzubeugen. Außerdem sind langfristig mehr Mittel nötig, um das Heidelberger Straßennetz insgesamt in einen zufriedenstellenden Zustand zu versetzen.“
Etwa 5 bis 7 Millionen Euro, so Webers Schätzung, werden pro Jahr zusätzlich benötigt, um die Straßen innerhalb der nächsten dreißig Jahre umfassend zu erneuern. Diese Mittel müssten von der Stadt Heidelberg nicht alleine aufgebracht werden, sondern würden sich – durch die Koordination von Baumaßnahmen – anteilig auf die Stadtwerke Heidelberg und den Abwasserzweckverband Heidelberg verteilen. „Zudem stehen den einmaligen Mehrkosten für eine Grundsanierung mittel- und langfristig Einsparnisse bei der Unterhaltung von neuwertigen Straßen gegenüber“, so Weber.
6,2 Millionen Euro für Straßen, Wege, Plätze in 2013/2014
Für die Unterhaltung der Straßen, Wege und Plätze stellt die Stadt Heidelberg im aktuellen Doppelhaushalt 2013/2014 insgesamt 2,9 Millionen Euro bereit. Zusätzlich stehen für die Fortführung des Straßenerneuerungsprogramms, das 2011 zum ersten Mal aufgelegt wurde, im Doppelhaushalt 3,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Rund 25 Schlagloch-Meldungen pro Woche
Die Beseitigung der Winterschäden auf Heidelbergs Straßen ist in vollem Gange. Auch die Bürgerinnen und Bürger helfen mit: Über die Heidelberg-App oder über das Online-Formular http://stdhd.de/s/schaeden melden sie neu entdeckte Schlaglöcher an die Stadtverwaltung. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiefbauamtes, das die Schäden listet und behebt, noch schneller auf neue Fahrbahndefekte reagieren. Derzeit erreichen jede Woche rund 25 Schlagloch-Meldungen die Stadtverwaltung. Dem vorausgegangen war ein entsprechender Aufruf von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner im April.
Alle gemeldeten Straßenschäden werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tiefbauamtes dokumentiert und vor Ort begutachtet. Auch wenn nicht jede Meldung persönlich beantwortet und jedes Schlagloch sofort repariert werden kann, werden sie alle entsprechend ihrer Schwere und Dringlichkeit bei der Straßenerneuerung berücksichtigt. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, die Schäden zu beseitigen und den Zustand der Straßen schnell zu verbessern“, so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Das Programm zur Beseitigung der Winterschäden läuft noch bis Herbst 2013.“