Mannheim/Rhein-Neckar, 07. Mai 2015. (red) Wir hatten nach unserer exklusiven Erstmeldung zur Anlieferung von Panzern und anderen militärischen Ausrüstungen nach einem Vor-Ort-Termin bei der USA Army nachgefragt. Die Einladung kam schneller als erwartet – allerdings kann das mit der zugesagten Transparenz noch verbessert werden. Soviel steht fest – es werden Panzer, Kampffahrzeuge und Ausrüstung gelagert, aber keine Munition.
Von Hardy Prothmann
Um 14:30 Uhr ist Termin – Feuerwehrübung und Panzer stehen auf der Tagesordnung. Die US Army hat Pressevertreter eingeladen und informiert über die „Fire Division“ – die nun wieder Dienst tut. Leitungen und Anschlüsse müssen gecheckt werden, Häuser und Lagepläne werden studiert und geschaut, dass die Ausrüstung funktionsfähig ist.

Ein Löschfahrzeug ist schon wieder auf Coleman stationiert.
Das amerikanische Feuerwehrauto ist auf deutsche Anschlüsse umgerüstet. Der Feuerwehrchef US Army Rheinland-Pfalz Robert Coonce ist extra angereist, um zu erklären, was die Männer hier leisten sollen:
Wir haben hier eine Mission zu erfüllen, das ist der Schutz von Menschen, Material und Gebäuden.
Wie auch bei deutschen Wehren geht es selten um Feuer, dafür aber, Betriebsmittel aufzunehmen und Situationen abzusichern. Die amerikanischen Soldaten sind meist schon im Zivilleben als freiwillige „Fire Workers“ aktiv und werden hier weiter angeleitet: „Die Männer sind alle für verschiedene Aufgaben zertifiziert.“ Aktuell werden überall auf dem Gelände Strom- und Wasseranschlüsse inspiziert – bisher waren nur kleinere Reparaturen notwendig.

Riesiges Gelände – weitgehend ungenutzt. Hier werden Panzer spazierengefahren.
Sie kommen aus Landstuhl und wechseln sich in drei Schichten ab. Vor Ort sind 24 Stunden an sieben Wochentagen immer vier bis fünf Feuerwehrmänner, ein Lösch- und ein Einsatzleitwagen. Im Bedarfsfall müssten Mannheimer Wehren aushelfen. Umgekehrt geht das nicht:
Wenn wir genug Kapazität hätten, würden wir uns auch zu Verfügung stellen – aber unser Einsatzziel ist der Schutz hier auf dem Gelände. Und Sie kennen ja sicher „Murphy’s Law“ – kaum sind wir weg, passiert hier was, das wäre nicht verantwortungsvoll.
Bei der Führung über das riesige Gelände, das ruhig und verlassen daliegt, kommen wir zu einem Hangar, in dem die „Bradleys“ stehen – Gefechtsfahrzeuge. Aber niemand hat einen Schlüssel für die Halle. Also geht es weiter zu den Abrams Panzern. Die sehen wir zwar in der Halle stehen – aber „no picture please“, sagt die Person, die aktuell verantwortlich ist. „Sicherheitsgründe“.

Feuerwehrchef Robert Coonce. Links ein Presseoffizier, rechts ein Fire Worker.
Der Pressesprecher versucht noch ein wenig zu debattieren – keine Chance. Er will versuchen, einen neuen Termin einzurichten:
Es ist absolut in unserem Interesse, so umfangreich wie möglich zu informieren, weil die Menschen hier über Coleman sprechen und dafür richtige Informationen haben sollen.
Soviel ist sicher: Die Bradley-Fahrzeuge und die Abrams-Panzer werden zwar hier gelagert, aber keine Munition. Und:
Sie müssen die Panzer immer bewegen, sonst gehen die kaputt. Einer wiegt fast 17 Tonnen und die drücken schwer auf die Hydraulik, Hier auf dem Gelände können wir sie in Bewegung halten.
Soldaten oder anderes Personal soll nicht auf dem Gelände leben – wie auch die Feuerwehrleute kommen alle aus dem Umland angefahren, um hier Dienst zu tun. Bewacht wird das Gelände durch eine Security-Firma.
Wie lange Coleman weiter als „Lager“ genutzt wird, ist noch offen. Aktuell hat die Army das Gelände von der Streitkräfteverwaltung für 13 Monate angemietet. Eine Flugbetrieb ist nicht geplant.