Mannheim, 07. August 2018. (red/pm) 4.024 Betriebskontrollen, das ist die Bilanz der Mannheimer Lebensmittelüberwachung des Jahres 2017. Die zehn Kontrolleure des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung konnten ihr Pensum auch 2017 gegenüber dem Vorjahr steigern.
Information der Stadt Mannheim:
„Mit dem vorgelegten Ergebnis unterstreichen wir unseren Anspruch, den Mannheimer Verbraucherinnen und Verbrauchern, aber auch allen Besucherinnen und Besuchern ein hohes Maß an Schutz zu bieten. Gleichzeitig schaffen wir die Voraussetzungen für fairen Wettbewerb unter den Betrieben“, bilanzierte Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht bei der Vorstellung der Bilanz für 2017.
Das Spektrum der Lebensmittelkontrolleure umfasste im vergangenen Jahr 6.720 Betriebe, davon 5.412 Lebensmittelbetriebe, einschließlich 1.562 Gastrobetriebe und 85 Großküchen.
„Bei den erhobenen insgesamt 1.611 Proben gingen die Beanstandungen um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 16 % zurück. Drei der Proben wurden als gesundheitsschädlich eingestuft, im Vorjahr waren es immerhin noch acht. Das ist ein Ergebnis, mit dem wir zufrieden sein können“, berichtete Specht.
59 Prozent Beanstandungsquote
Weniger erfreulich stelle sich hingegen die Beanstandungsquote bei den kontrollierten Betrieben dar. Zwar sei auch diese rückläufig gewesen und liege um vier Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis, mit 59 % sei sie aber dennoch zu hoch, betonte Specht: „Hier müssen wir auch künftig kontinuierlich dran bleiben. Die Zahlen des Jahres 2017 machen einmal mehr deutlich, wie wichtig eine konsequente Durchsetzung der Lebensmittelhygiene ist.“
Die Anzahl eingeleiteter Strafverfahren stieg von drei im Jahr 2016 auf sieben im Jahr 2017, die Anzahl der Ordnungswidrigkeitenanzeigen von 89 auf 109. Sieben Betriebe mussten zumindest teilweise schließen.
Die Anzahl der eingegangenen Verbraucherbeschwerden ging auf 178 zurück, 20 % weniger als im Jahr 2016.
Fehlende Einsicht schlägt sich auf Zahlen nieder
Nach wie vor ein Problem, auf welches das Team der Lebensmittelkontrolleure um ihre Leiterin Sissi Denefleh in vielen Fällen stößt, ist die fehlende Einsicht bei den Verantwortlichen, die sich auch in steigenden Zahlen niederschlägt. „749 Mängelberichte und 984 Nachkontrollen beschäftigten uns. Hinzu kamen noch 61 Fälle, in denen wir die Behebung von Mängeln verwaltungsrechtlich durchsetzen mussten, in 53 Fällen sogar mit Zwangsgeld.“
Neben den Kontrollen von Betrieben setzt die Mannheimer Lebensmittelüberwachung auf die Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher, um sie vor Täuschung zu schützen. So ist beispielsweise nicht immer überall wo „Döner“ draufsteht auch echter Döner beinhaltet: Döner setzt voraus, dass er aus Lamm-/Schaffleisch und /oder Kalb-/Rindfleisch besteht, einen Hackfleischanteil von höchstens 60 % aufweist und mit Salz, Gewürzen, Eiern, Zwiebeln, Öl, Milch und Joghurt zubereitet ist. Besteht Döner aber aus Geflügelfleisch, muss die Tierart angegeben werden. Gleiches gilt, wenn z. B. Paniermehl, Sojaeiweiß usw. zugegeben wird.
PFC-Funde im Honig
Wie das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe informiert hat, gibt es aktuell Funde von Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in Honig von Imkern aus dem Mannheimer Norden. Seit Jahren sind diese Stoffe bereits im Zusammenhang mit Funden auf Ackerland in den Kreisen Baden-Baden und Raststatt sowie in Mannheim-Sandhofen bekannt und insofern unter ständiger Beobachtung. Jetzt konnte PFC erstmals mit einem Messwert oberhalb des Beurteilungswertes in einer routinemäßigen Beprobung von Honig eines Imkers im Mannheimer Norden nachgewiesen werden.
„Wir stimmen unsere Maßnahmen laufend mit den Fachbereichen Grünflächen und Umwelt und Gesundheit wie auch dem bei PFC federführenden Regierungspräsidium Karlsruhe ab. 14 Proben bei elf Imkern im Einzugsbereich wurden bislang untersucht, sechs Proben von fünf Imkern mit erhöhter Belastung identifiziert“, berichtete Peer-Kai Schellenberger, der die Abteilung Verbraucherschutz leitet. „Umso mehr arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Frage zu klären, wie es zu einer Eintragung des PFC in den Honig kommen konnte.“