Mannheim/Rhein-Neckar, 07. Mai 2013. (red) Ok, Journalismus soll ja seriös informieren. Aber er darf auch unterhalten. Heute mit einer absurden Geschichte aus dem Bürgerdienst. Unser Chefredakteur wollte sich ummelden und braucht einen neuen Personalausweis, weil der alte abgelaufen ist. Leider ist es heute nicht gelungen, an die Dokumente zu kommen. Das Protokoll zeichnet peinlich genau nach, was sich zugetragen hat. Wenn Sie Geschichten aus Behördistan haben – teilen Sie uns diese gerne mit.
Bürgerdienst, Mannheim, 09:15 Uhr
Heute war ich auf dem Amt – ummelden und neue Ausweispapiere beantragen. Das war der Plan – auch schon Mittwoch vor zwei Wochen, da war morgens zu.
Heute war auf. Die Sache geht voran. Ich soll den Ummeldebogen unterschreiben, prüfe die Daten und sage: „Mein zweiter Name ist falsch geschrieben, da steht Bernhard, statt Bernard. Also bitte ohne h.“
Die Dame schaut ins System: „Dann kann ich Ihnen keine Dokumente ausstellen, ich weiß nicht, was richtig ist.“
Ich: „So, wie es im Ausweis steht.“
Sie: „Aber im System steht es anders.“
Ich: „Dann gab es einen Übertragungsfehler.“
Sie: „Ich brauche ein amtliches Dokument zur Prüfung.“
Ich: „Mein Ausweis ist ein amtliches Dokument.“
Sie: „Ja, aber das könnte ja falsch im Ausweis stehen und richtig im System.“
Ich: „Ich weiß ja wohl, wie ich heiße.“
Sie: „Ich brauche trotzdem ein amtliches Dokument, am besten die Geburtsurkunde. Falls Sie die nicht mehr haben, können Sie eine in Ludwigshafen ausstellen lassen.“
Ich: „Und wenn ich gar nicht in Ludwigshafen geboren bin?“
Sie: „Wieso, das steht doch in Ihrem Ausweis?“
Ich: „Das könnte auch ein Fehler sein.“
Sie: „Das verstehe ich jetzt nicht.“
Ich: „War nur ein Scherz.“