Rhein-Neckar/Hessen, 07. März 2016. (red) Aktualisiert. Die Stadt Büdingen (21.000 Einwohner) im Nordosten von Frankfurt wird für die nächste Zeit ein Imageproblem haben: Aktuell gingen 10,2 Prozent der Stimmen an die NPD. Ein Grund könnte die im Verhältnis hohe Zahl von Flüchtlingen sein – rund 800 Flüchtlinge fassen die Armstrong Barracks.
Ist Büdingen die braunste Stadt in Hessen? Nach dem Wahltrend scheint das so. 10,2 Prozent erreicht danach die NPD, die sich aktuell in Karlsruhe vor dem Bundesverfassungsgericht einem Verbotsverfahren stellen muss. Ende Januar gab es noch eine Aufmarsch gegen die NPD in der Stadt.
Seit Ende 2015 wird die ehemalige US-Kaserne Armstrong Barracks mit Flüchtlingen belegt – rund 800 Personen sollen hier unterkommen. Dagegen ist die NPD „Sturm gelaufen“ – mit dem bekannten Motto „Asylflut stoppen“. Auf der NPD-Seite werben die Rechtsextremen für sich mit „Kauft regionale Produkte. Umwelt schützen – Heimat stärken“.
Die Stadt ist stolz auf ihre „Bollwerke“ und das „Fachwerk“.
2011 hatte die NPD nur 2,2 Prozent erreicht, was angesichts der „1-Prozent-Partei“ schon ein „Erfolg“ war – 10,2 Prozent ist für alle Demokraten ein Schock.
Wahlgewinner sind die Freien Wähler (27,2 Prozent) vor der CDU (21,8) und der SPD (18,3). CDU und SPD verloren deutlich an Stimmen. Die rechtspopulistische AfD war in Büdingen (Wetteraukreis) nicht angetreten.
Aktualisiert: Es gibt weitere Erfolge für die NPD – in Leun (5.600 Einwohner in der Nähe von Wetzlar) erreichte die rechtsextremistische Partei 17,3 Prozent und wird nach CDU (28,9 Prozent) und SPD (28,8 Prozent) drittstärkste Kraft vor den Grünen (11 Prozent).