Weinheim, 06. August 2018. (red/pm) Nicht nur die Menschen leiden unter der derzeitigen Trockenheit. Die Pflanzen sehnen sich nach Wasser. Deshalb berieten sich die Freiwillige Feuerwehr, die Stadtwerke, das Kreisforstamt und die Stadtverwaltung der Stadt Weinheim und starten eine Großaktion, um Mammutbäume kontinuierlich bewässern zu können.
Information der Stadt Weinheim:
“Wenn Bäume und Pflanzen mit uns sprechen könnten, wäre sicher die Trockenheit das Gesprächsthema Nummer eins, denn während Feuerwerke längst untersagt wurden, Festivals abgesagt werden mussten und sich das Grillen im eigenen Garten zu einer Katastrophe entwickeln kann, setzt die trockene Hitze der Umwelt in der Region immer weiter zu.
Aus diesem Grund startete die Freiwillige Feuerwehr Weinheim in den vergangenen Tagen bereits eine Gießaktion für die Libanon-Zeder im Kleinen Schlosspark. Neben dem fast 300 Jahre alten durstigen Giganten, warten nun aber auch andere Bäume sehnsüchtig auf Hilfe, denn die Mammutbäume im Exotenwald zeigen erste Anzeichen, dass ohne menschliche Unterstützung schwerwiegende Schäden für das Weinheimer Kleinod entstehen würden.
150 Jahre alte Bäume sind durstig
„Im Schnitt haben wir es hier mit rund 150 Jahre alten Bäumen zu tun“, beschreibt Weinheims Revierförster Markus Stähle.
Um den beliebten grünen Ruhepol und gleichzeitig eines der Wahrzeichen Weinheims zu bewahren, beriet sich nun die Freiwillige Feuerwehr gemeinsam mit den Stadtwerken Weinheim, dem Kreisforstamt und der Stadtverwaltung. Bereits im Jahr 2004 musste im Exotenwald wegen starker Trockenheit bewässert werden.
Damals konnten alte Löschschläuche der Feuerwehr in überdimensionale Gartenschläuche umfunktioniert werden, die über hunderte Meter mit Löchern versehen und zu den Baumwurzeln gelegt wurden. Eine kontinuierliche Bewässerung sei das Ziel, so Kommandant Ralf Mittelbach. „Zur Mittagszeit am Donnerstag haben wir mit dem Aufbau begonnen, nachdem zuvor auf zusätzliche Schläuche der Werksfeuerwehr Freudenberg zurückgegriffen wurde, um auch im Falle eines Einsatzes weiterhin für alle Situationen vorbereitet zu bleiben“, erklärt Mittelbach.
Über mehrere Tage hinweg fließen nun Liter um Liter durch die bewährte Konstruktion und unterstützen die hölzernen Exoten beim Überlebenskampf.
Beim Trinkwasser alles im grünen Bereich
Die Höchsttemperaturen liegen seit Tagen über 30 Grad; bei den Stadtwerken Weinheim ist man aber trotz der Hitzewelle entspannt: „Bei uns ist die Trinkwasserversorgung gesichert – im Gegensatz zu manch anderer Region“, meldet Geschäftsführer Peter Krämer, auch wenn die Abnahme bis zu 20 Prozent höher liege als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. „Es gab in der Geschichte des Wasserwerks seit 1971 viele warme Sommer und Abnahmerekorde“, betont Peter Krämer. Auf Situationen wie die aktuelle sei man in Weinheim und Umgebung deshalb gut vorbereitet.
Die Stadtwerke Weinheim kümmern sich im Auftrag des Wasserzweck-verbands Badische Bergstraße um die sichere Versorgung von insgesamt rund 60.000 Menschen in Weinheim, Sulzbach, Lützelsachsen, Hohensachsen, Waid, Ofling und Gorxheimertal. Für die Stadt Weinheim hält das Unternehmen neben der normalen Wasserversorgung zudem einen Notbrunnen für Trinkwasser bereit.”