Ludwigshafen, 05. Juni 2019. (red/ae) Am 26. Mai fanden in Ludwigshafen die Europa, die Stadtrats-, die Bezirkstags-, die Ortsbeirats- und die Ortsvorsteherwahl statt. Bei der Europawahl liegen CDU und SPD fast gleichauf – 2014 fand die SPD noch eine deutlichere Mehrheit. Die Grünen konnten ihre Wählerinnen und Wähler seit 2014 verdoppeln. Auch bei der Stadtratswahl liegen SPD und CDU nur knapp auseinander – mit einer leichten Mehrheit für die SPD. Die Grünen und die AfD gewinnen deutlich an Stimmen. Bei der Bezirkstagswahl wählte Ludwigshafen häufig abweichend im Vergleich zum Durchschnitt der Rheinland-Pfalz.
Von Alina Eisenhardt
Am 26. Mai fanden in Rheinland-Pfalz neben der Europawahl auch Kommunalwahlen statt. Wahlberechtigte Personen in Ludwigshafen hatten an diesem Tag die Möglichkeit sowohl den Stadtrat, ihren jeweiligen Ortsbeirat sowie eine Ortsvorsteherin oder einen Ortsvorsteher zu wählen. Zusätzlich zu den genannten Wahlen fanden an diesem Tag auch die Wahl zum Bezirkstag des Bezirksverbands Pfalz statt.
Europawahl
Für die Europawahl zog es von den 102.451 Wahlberechtigten in Ludwigshafen insgesamt 55.382 Personen an die Wahlurne (54,1 Prozent), was weniger ist als in benachbarten Städten (Mannheim: 58,3 Prozent). Die gute Nachricht: Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur Europawahl 2014 deutlich gestiegen: 2014 gaben lediglich 45 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner von Ludwigshafen ihre Stimme bei der Europawahl ab. Demnach stieg die Wahlbeteiligung um 9,1 Prozentpunkte.
Mit 23,8 Prozent bekam die CDU die meisten Stimmen, verliert aber im Vergleich zur Europawahl 2014 6,4 Prozentpunkte. Mit diesem Ergebnis liegen CDU und SPD fast gleichauf: Die SPD bekam 23,4 Prozent. Somit ist die SPD auch in Ludwigshafen der große Verlierer: Die Partei verliert insgesamt 11,8 Prozentpunkte (2014: 35,2 Prozent) und ist nun nicht mehr die stärkste Partei in der Stadt. Die Grünen wiederum sind mit 16,6 Prozent die Gewinner der Wahl. Sie erzielten 8,7 Prozentpunkte mehr als in der vorangegangenen Europawahl und verdoppeln somit ihre Wählerinnen und Wähler (2014: 7,9 Prozent). Auch die AfD wurde seit 2014 stärker. 14,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler entschieden sich für die Partei. Das entspricht einem Zuwachs von 4,6 Prozentpunkten (2014: 9,6 Prozent). Auch die FDP kann 1,9 Prozentpunkte gewinnen und bekommt 5,0 Prozent (2014: 3,1 Prozent), die Freien Wähler gewinnen 2,2 Prozent der Stimmen (2014: 1,3 Prozent). Die Linke bekommt 4 Prozent der Stimmen und hält somit ungefähr ihr Ergebnis der vorangegangenen Europawahl (2014: 4,4 Prozent).
Die restlichen Prozent der Stimmen verteilen sich auf zahlreiche sonstige Parteien. Einen Überblick finden Sie hier.
Anm. d. Red.: Bei den Freien Wählern handelt es sich um eine landesweite Partei, die nicht identisch ist mit den kommunal auftretenden Freien Wählern.
Stadtratswahl
Von den 121.321 Wahlberechtigten traten insgesamt 56.243 Personen an die Urne um die Vertreterinnen und Vertreter ihrer Gemeinde zu wählen – das entspricht 46,4 Prozent der Bürgerinnen und Bürger (2014: 40,7 Prozent). Somit ist die Wahlbeteiligung mit einem Zuwachs von 5,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 leicht gestiegen.
Knapp jede vierte Stimme ging an die SPD – 26 Prozent. Mit 16 Sitzen ist die SPD in Ludwigshafen zwar die stärkste Partei im Stadtrat, kann ihr Wahlergebnis von 2014 jedoch nicht halten. Bei der Stadtratwahl 2014 überzeugte die SPD noch ganze 34,5 Prozent (Verlust: 8,5 Prozentpunkte) und war mit 21 Sitzen im Stadtrat vertreten. Auch die CDU verlor Wählerstimmen. 24,3 Prozent der Stimmen (15 Sitze) gingen an die Partei – 2014 überzeugte sie noch 33 Prozent und war mit 20 Sitzen im Stadtrat vertreten.
Drittstärkste Fraktion mit 16,6 Prozent sind die Grünen. Sie ziehen mit 10 Sitzen in den Stadtrat. 2014 belief sich die Zahl mit 8,9 Prozent noch auf den einstelligen Bereich. Auch die AfD gewann Wählerstimmen: Wurde sie 2014 von 8,0 Prozent der Wählerinnen und Wähler gewählt, schaffte sie es in der aktuellen Stadtratswahl auf 13,5 Prozent und acht Sitze.
Die FDP (5,7 Prozent), die Freien Wähler (5,7 Prozent) und die Linke (4,5 Prozent) bekommen jeweils 3 Sitze, die Piraten (1,5 Prozent) und das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit, kurz BIG (1,2 Prozent), bekommen jeweils einen Sitz.
Die 60 Sitze des neu gewählten Gremiums verteilen sich wie folgt:
SPD (16 Sitze)
- Simon, Anke (19.317 Stimmen)
- Guthier, David (18.838 Stimmen)
- Priolo, Antonio (18.102 Stimmen)
- Weiler, Sylvia (15.735 Stimmen)
- Appel, Julia-Caterina (15.713 Stimmen)
- Meier, Frank (15.673 Stimmen)
- Henkel, Günther (15.589 Stimmen)
- Hefner, Eleonore (14.982 Stimmen)
- Lemberger, Markus (14.900 Stimmen)
- Scharff, Holger (14.879 Stimmen)
- Yilmaz, Baris (14.556 Stimmen)
- Schreider, Christian (14.550 Stimmen)
- Akdeniz, Selina (14.265 Stimmen)
- Wilhelm, Romina (14.148 Stimmen)
- Vassiliadou, Eleni (14.132 Stimmen)
- Blaufuß, Martina (14.108 Stimmen)
CDU (15 Sitze)
- Dr. Uebel, Peter (24.307 Stimmen)
- Heller, Christoph (17.459 Stimmen)
- Schneid, Marion (16.515 Stimmen)
- Augustin-Funk, Rita (15.401 Stimmen)
- Jöckel, Heinrich (14.617 Stimmen)
- Dr. Metzler, Wilhelma (14.438 Stimmen)
- Beiner, Daniel (14.330 Stimmen)
- Wild, Rebecca (14.270 Stimmen)
- Kraus, Constanze (13.957 Stimmen)
- 207 Schmidt, Dennis (13.778 Stimmen)
- Chorosis, Ioannis (13.692 Stimmen)
- Kanzler, Monika (13.344 Stimmen)
- Betram, Roman (13.285 Stimmen)
- Dr. Ralle, Thorsten (13.202 Stimmen)
- Sommer, Ulrich (13.122 Stimmen)
AfD (8 Sitze)
- Weber, Timo (21.764 Stimmen)
- Bähr, Pascal (21.272 Stimmen)
- Hartinger, Manfred (21.182 Stimmen)
- Puder, René (20.982 Stimmen)
- Jurk, Maike (20.961 Stimmen)
- Thiedig, Johannes (20.920 Stimmen)
- Senk, Ralf (20.908 Stimmen)
- Spieß, Hans-Joachim (20.879 Stimmen)
FDP (3 Sitze)
- Dr. Schell, Thomas (6.435 Stimmen)
- Eibes, Hans-Peter (4.091 Stimmen)
- Bauer, Friedrich (4.027 Stimmen)
Die Grünen (10 Sitze)
- Kleinschnitger, Monika (13.430 Stimmen)
- Daumann, Hans-Uwe (12.018 Stimmen)
- Akpinar, Nesrin (11.111 Stimmen)
- Yetkin, Ibrahim (11.048 Stimmen)
- Dreher, Raik (10.918 Stimmen)
- Lamm, Kathrin (10.469 Stimmen)
- Brückner, Jens (10.105 Stimmen)
- Witt-Pieper, Gisela (10.072 Stimmen)
- Heß, Heike (10.066 Stimmen)
- Vassiliadis, Georgios (9.803 Stimmen)
Freie Wähler (3 Sitze)
- Dr. Metz, Rainer (11.775 Stimmen)
- Ehlers, Christian (9.592 Stimmen)
- Moritz, Helge (9.185 Stimmen)
Die Linke (3 Sitze)
- Dr. Ciccarello, Liborio (8.246 Stimmen)
- Malik, Petra (7.561 Stimmen)
- Wadle-Rohe, Bernhard (7.441 Stimmen)
Piraten (1 Sitz)
- Zell, Heinz (3.006 Stimme)
BIG (1 Sitz)
- Bilgin, Sevki (2.172 Stimmen)
Bezirkstagswahl
Am 26. Mai wurde auch der Bezirkstag des Bezirksverbands Pfalz gewählt. Dieser trifft die wichtigen politischen Entscheidungen der kommunalen Gebietskörperschaft.
Für die Wahl zog es in Ludwigshafen etwas mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten, nämlich 53,3 Prozent, an die Wahlurne. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur Bezirkstagswahl 2014 deutlich gestiegen: 2014 gaben lediglich 45,8 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner von Ludwigshafen ihre Stimme ab. Demnach stieg die Wahlbeteiligung um 7,5 Prozentpunkte.
Die SPD ist mit 27,6 Prozent die stärkste Partei, die CDU folgt mit 23,3 Prozent. Beide Parteien verloren in der vergangenen Wahlperioden Stimmen. Die SPD lag 2014 noch bei 35,2 Prozent (Verlust: 7,6 Prozentpunkte), die CDU verliert mit einem Verlust 8,9 Prozenpunkten noch mehr Wählerinnen und Wähler (2014: 32,2 Prozent). Die Grünen bleiben mit 17,5 Prozent die drittstärkste Partei. Sie gewinnen 7,7 Prozentpunkte (2014: 9,8 Prozent). Auch die AfD gewann Wählerstimmen: Lag sie 2014 noch 8,9 Prozent, schafft sie es nun auf 14,6 Prozent. Sowohl FDP (2014: 3,1 Prozent) als auch die Freien Wähler (2014: 3,0) bekommen 5,9 Prozent, die Linke schafft es auf 5,1 Prozent (2014: 4,6 Prozent).
Ludwigshafen wählte im Vergleich zu Rheinland-Pfalz etwa durchschnittlich oft die FDP (Ludwigshafen: 5,9 Prozent ; Rheinland-Pfalz: 6,1 Prozent). Deutlich häufiger wählten die Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafener die SPD (Ludwigshafen: 27,6 Prozent; Rheinland-Pfalz: 23,5 Prozent), die AfD (Ludwigshafen: 14,6 Prozent; Rheinland-Pfalz: 12,3 Prozent), die Grünen (Ludwigshafen: 17,5 Prozent; Rheinland-Pfalz: 16 Prozent) und die Linke (Ludwigshafen: 5,1 Prozent; Rheinland-Pfalz: 4 Prozent). Die CDU (Ludwigshafen: 23,3 Prozent; Rheinland-Pfalz: 29 Prozent) und die Freien Wähler (Ludwigshafen: 5,9 Prozent; Rheinland-Pfalz: 9,2 Prozent) wurden seltener gewählt.
Laut des vorläufigen Ergebnisses der Wahlen zum Bezirkstag Pfalz setzt sich dieser in seiner 17. Legislaturperiode wie folgt zusammen: CDU (8 Sitze), SPD (7 Sitze), die Grünen (5 Sitze), Freie Wähler (3 Sitze), AfD (3 Sitze), Linke (1 Sitz), FDP (2 Sitze).
Ortsbeiratswahl
Die Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafener wählten am 26. Mai auch den Ortsbeirat. Dieser vertritt die Interessen der Stadtteile gegenüber der Verwaltung und dem Gemeinderat. Für jeden Stadtteil werden mehrere Interessensvertreterinnen und -vertreter gewählt. Die Wahlergebnisse der einzelnen Stadtteile können Sie hier einsehen.
Ortsvorsteherwahl
Auch die Ortsvorsteherinnen bzw. Ortsvorsteher der einzelnen Stadtteile wurden gewählt. Die Ergebnisse finden Sie hier.
Achtung: In der Südlichen und Nördlichen Innenstadt, in der Gartenstadt, in Friesenheim, in Oggersheim, in Oppau und in Ruchheim kommt es zu Stichwahlen, da in diesen Ortsteilen keine Bewerberin oder kein Bewerber die absolute Mehrheit erreichen konnte.
Für die Stichwahlen zu den Ortvorsteherinnen und Ortsvorstehern am Sonntag, 16. Juni 2019 kann ab 1. Juni 2019 Briefwahl beantragt werden. Dies ist online und per E-Mail an briefwahl@ludwigshafen.de möglich.