Mannheim, 06. Februar 2016. (red/pro) Das Kriminalkommissariat Mannheim ermittelt auf Hochtouren. In der Nacht war es zu einer Auseinandersetzung zwischen Flüchtlingen vor der Unterkunft Spinelli Barracks gekommen. Dabei wurde ein 24-jähriger Iraker mit einem Messer am Hals verletzt.
Noch ist vollständig unklar, was der Anlass für die tätliche Auseinandersetzung in Nacht war. Fest steht: Ein 24-jähriger Iraker wurde durch einen Schnitt mit einem Messer am Hals verletzt.
Die Verletzung sei nicht lebensgefährlich gewesen, teilt die Polizei mit. Der junge Mann war erheblich alkoholisiert.
Die Wunde wurde ambulant in einer Klinik versorgt. Seine 38-jährige Begleiterin, eine Syrerin, wurde ebenfalls leicht verletzt.
Tatwaffe noch nicht gefunden
Insgesamt 20 Streifenwagenbesatzungen kamen zum Einsatz – sieben Bewohner unterschiedlicher Nationalitäten, die allesamt in der Flüchtlingsunterkunft Spinelli Baracks wohnen, wurden im Umfeld festgenommen, da sie im Verdacht stehen, an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen zu sein.
Noch in der Nacht untersuchten Ermittler der Kriminalpolizei den Tatort an der Straße Am Aubuckel in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle „Adolf-Damaschke-Ring“. Die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden.
Ein Anwohner sowie mehrere Zeugen aus der Straßenbahn hatten die Polizei informiert. Teils soll sich die Auseinandersetzung auch auf den Straßenbahnschienen abgespielt haben.
Erneuter Einsatz in der Nacht
Kurz vor 1 Uhr kam es im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung zu einer Ansammlung von rund 30 Personen in der Flüchtlingsunterkunft. Durch starke Polizeipräsenz, insgesamt waren wieder über 20 Streifenfahrzeuge im Einsatz, konnte die aufgebrachte Menge dazu bewegt werden, wieder in ihre Unterkünfte zu gehen.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich – wie meist in solchen Fällen – außerordentlich schwierig. Zunächst braucht es mehrere Übersetzer für Persisch und Arabisch, um die Personen überhaupt verhören zu können. Gleichzeitig ist das Kooperationsverhalten meist eher dürftig.
Unklar ist, ob es einen oder mehrere Täter gibt
Zum Zeitpunkt unserer Anfrage kurz vor 13 Uhr lag noch kein Polizeibericht vor. Ein Leser hatte uns auf die Auseinandersetzung aufmerksam gemacht. Auf Anfrage teilte ein Polizeisprecher mit, dass die Kripo voll in der Ermittlungsarbeit steckt.
Unklar ist, wer das Messer geführt hat, ob es eine Einzeltat oder eine gemeinschaftliche war. Ebenso unklar ist, ob die Verletzung zufällig entstanden ist oder gezielt der Hals des Opfers angegriffen worden ist, was eine Tötungsabsicht nahelegen würde. Ob Haftgründe gegen die sieben mutmaßlichen Angreifer vorliegen, wird sich im Rahmen der Ermittlungsarbeit ergeben.
Aktuell sind alle Personen noch bei der Polizei festgesetzt. Auch das Opfer ist wieder nüchtern und wird aktuell vernommen.
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Lesetipp: Hintergrund

Wir wissen nur, das wir nicht viel wissen – Journalisten ist der ständige Zugang in die Lager verwehrt.
Spinelli ist und wird ein „hochproblematisches“ Notlager bleiben,
das hohe Aufmerksamkeit benötigt.
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