Weinheim, 06. September 2012. (red/rm)Die Feuerwehr Weinheim ist nach der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen die zweite Feuerwehr in Deutschland die Sauerstoffmasken für Tiere zur Verfügung gestellt bekommen hat. Mit diesen Masken ist es zukünftig möglich Tiere mit einer Rauchvergiftung erste Hilfe zu leisten um ihnen das Leben zu retten. Die Sauerstoffmasken wurden jetzt an dem Jack Russell Terrier „Robby“ demonstriert.
Von Ralf Mittelbach
Wenn es zu einem Brand kommt, ist das Leben in Gefahr. Nicht nur das eigentliche Feuer, sondern der Brandrauch ist für alle Lebewesen gefährlich und kann zum Tod führen. Neben der Feuerwehr wird auch der Rettungsdienst alarmiert und kann den Bewohnern helfen.
Auch die Feuerwehr Weinheim hat ausgebildete Feuerwehrsanitäter, die eine Sanitätsausbildung abgeschlossen haben und die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts durchführen können. Wenn die Personen gerettet sind, werden sie medizinisch betreut. Aber nicht nur Menschen werden gerettet, auch Tiere. Allerdings ist in den seltensten Fällen ein Tierarzt schnell verfügbar, so dass lebensrettende Sofortmaßnahmen von den Brandschützern durchgeführt werden müssen.
Die zweite Feuerwehr in Deutschland mit einem Maskenset für Tiere
Bisher war hier das Problem, dass die Beatmungsmasken für Menschen nicht auf die Tierschnauzen passten und deshalb eine optimale Sauerstoffversorgung der Tiere nicht möglich war. Zukünftig ist besteht diese Möglichkeit, denn Monika Bachner übergab der Feuerwehr Weinheim stellvertretend für die „Emma Zen“ – Stiftung das Pet Oxygan Masken Set. Damit ist die Weinheimer Feuerwehr nach der Feuerwehr Ludwigshafen, die zweite Feuerwehr in Deutschland die mit diesem Maskenset bedacht wurde.
Das Maskenset besteht aus drei Größen und kann an eine Sauerstoffflasche oder einen Beatmungsbeutel angeschlossen werden. Durch die spezielle Maskenform, passt sie sich an die Tierschnauze an. Auch kleine Haustiere wie Meerschweinchen und Hamster können erstversorgt werden. Ihnen passt die Maske zwar nicht, aber man kann sie in die Maske setzen und mit Sauerstoff versorgen. Ungewöhnlich ist es nicht, dass sich die Feuerwehr um die Rettung von Tieren kümmert. Im Feuerwehrgesetz ist klar geregelt, das die Feuerwehr die Aufgabe zur Rettung von Menschen und Tieren aus lebensbedrohlichen Lagen hat.
Auch in Weinheim kommt es immer wieder vor, dass Tiere in lebensbedrohliche Situationen kommen. Erst vor kurzem hatte sich ein Hund in einem Betonrohr verkanntet und musste mit der Hilfe der Feuerwehr befreit werden. Auch hier hätte die Sauerstoffmaske gut eingesetzt werden können. Durch diesen Einsatz entstand dann auch der Kontakt zwischen Monika Bachner und Feuerwehrsanitäter Ralf Mittelbach. Denn die Feuerwehrsanitäter suchten nach einer Lösung wie man Tiere besser mit Sauerstoff versorgen kann. Die Masken kommen aus den USA von der Amerikanerin Debra Jo Chiapuzio. Die Kalifornierin sammelt mit ihrer Labrador Hündin Emma Zen Spenden, um Maskenset zu beschaffen und an die Feuerwehren in den USA zu verteilen.
Allein in den USA sterben jedes Jahr circa 40000 Haustiere durch Rauchvergiftungen. Eine Zahl, die deutlich macht warum die Verteilung dieser Masken Sinn macht. Nachdem nun in den USA viele dieser Masken verteilt wurden, will Debra Jo Chiapuzio nun auch in Deutschland auf das Thema aufmerksam machen. Über das Internet lernte sie die Journalisten und Tierfreundin Monika Bachner kennen, die sich nun um die Verteilung des Maskensets in Deutschland kümmert.
Die Feuerwehr Weinheim wird zwei weitere Maskensets anschaffen, so dass zukünftig in jedem Ausrückebereich des Stadtgebiet die Tiersauerstoffmasken zur Verfügung stehen. Die Feuerwehrsanitäter nehmen die Handhabung der Masken und die Standards für Tierreanimationen in ihren Ausbildungsplan auf. Sie werden dann zukünftig als Multiplikatoren ihr Wissen an die Feuerwehrangehörigen ohne zusätzliche erweiterte Sanitätsausbildung im Rahmen der jährlich stattfindenden „Erste Hilfe Ausbildung“ weitergeben. So will die Weinheimer Feuerwehr gewährleisten, dass zukünftig alle 350 aktiven Feuerwehrangehörigen im Stadtgebiet mit der Handhabung der Masken vertraut sind.
Die Feuerwehr Weinheim stellte nun die Masken mit Monika Bachner vor. Der 5jährige Jack Russell Terrier „Robby“ stellt sich zur Verfügung und ließ die Masken an sich ausprobieren.
Anmerkung der Redaktion: Ralf Mittelbach ist Pressereferent der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim.