Heidelberg/Rhein-Neckar, 06. Oktober 2012. (red/pm) Die Internationale Bauausstellung (IBA) Wissen-schafft-Stadt hat mit Auftaktveranstaltungen am Donnerstag und Freitag begonnen: Die Stadt Heidelberg hatte gemeinsam mit der Universität Heidelberg alle Bürgerinnen und Bürger zu einem vielfältigen Programm eingeladen. Höhepunkt war das IBA-Auftaktfest in der Heidelberger Stadthalle, das Oberbürgermeister Eckart Würzner gemeinsam mit IBA-Geschäftsführer Michael Braum eröffnet hat.
Information der Stadt Heidelberg:
“Mit der IBA lassen wir uns auf ein Experiment ein, an dem sich alle beteiligen können und das eine fantastische Chance bietet, Heidelberg weiterzuentwickeln und dabei die gesamte Stadtgesellschaft einzubinden”, erklärte Würzner und stellte der Öffentlichkeit den Geschäftsführer der IBA Heidelberg GmbH vor: “Wir sind sehr froh, dass wir Professor Braum als renommierten Stadtplaner und Architekten für die Heidelberger IBA gewinnen konnten.” Braum wurde vom Gemeinderat am 2. Oktober als Geschäftsführer benannt.
Wissen als Motor
“Die IBA ist eine große Herausforderung. Sie braucht Mut, durchaus ungewöhnliche Wege zu gehen. Es wird um die Frage gehen, wie das Wissen als Motor Heidelbergs genutzt werden kann. Mit der IBA Heidelberg wollen wir hierzu einen Werkzeug-Kasten zusammenstellen, von dem auch andere Städte europaweit einen Nutzen haben”, betonte Braum und rief das Publikum zum Mitmachen auf: “Für den IBA-Prozess brauchen wir Sie: die Stadtgesellschaft.”
Beim Auftaktfest präsentierten Vertreterinnen aus Kunst, Kultur oder Wissenschaft ihre Ideen und Visionen zu “Wissen-schafft-Stadt” in kurzen Vorträgen, Lesung, Musik, Tanz und Performance. Unter den Referenten war auch Professor Werner Durth, Architekturhistoriker. Das IBA-Format sei ein hervorragender Impulsgeber für die Stadtplanung, betonte der Wissenschaftler. “Heidelberg hat mit der IBA, die Möglichkeit, eine neue kulturelle Dimension zu eröffnen.”
Neben dem IBA-Auftaktfest umfassten die Auftaktveranstaltungen unter anderem ein Symposium, ein IBA-Barcamp, Ausstellungen, Stadtführungen zu “Orten des Wissens” sowie ein eigenes Programm für Kinder. Die Veranstaltungen richteten sich an alle Bürgerinnen und Bürger: von Familien, Kinder und Jugendlichen über Studierende oder Senioren bis hin zu Kulturschaffenden, Unternehmerinnen und Unternehmern sowie dem Fachpublikum. Beim Symposium tauschten sich Fachleute zum Thema “Die Wissensgesellschaft als Herausforderung für Städte” aus, beim IBA Barcamp konnten Bürgerinnen und Bürger, Initiativen sowie Einrichtungen erste IBA Projektideen zur Diskussion stellen und im Dialog weiterentwickeln.
Ausstellung “IBA meets IBA”
Zum Abschluss der Auftaktveranstaltungen wurde die Ausstellung “IBA meets IBA” im Erdgeschoss des Skylabs in der Bahnstadt eröffnet. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Internationalen Bauausstellungen von ihren Anfängen mit der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe im Jahr 1901 bis zu den aktuell laufenden Internationalen Bauausstellungen in Hamburg, Basel, Thüringen und Heidelberg. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. November, täglich von 15 bis 19 Uhr zu sehen.
Ansprechpartner zur IBA
Bürgerinnen und Bürger können sich auch nach den Auftaktveranstaltungen mit Anmerkungen, Ideen und Vorschlägen an das IBA-Team der Stadt Heidelberg wenden. Es ist per E-Mail unter iba@heidelberg sowie telefonisch unter 06221 / 58-23000 zu erreichen.
Gründung IBA GmbH
Mit der IBA soll in Heidelberg für die Dauer von zehn Jahren ein Labor für die Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft entstehen. Es sollen neue Qualitätsmaßstäbe für das Bauen in Heidelberg etabliert werden. Hierzu soll ein lebendiger Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Wissensgesellschaft angeregt werden. Hierzu werden verschiedene Dialogformate entwickelt.
Die IBA Heidelberg wird von einer eigenen GmbH koordiniert. Die Gesellschaft wird nun unter dem Geschäftsführer Michael Braum gegründet. Ab dem Jahr 2013 beginnt dann die konkrete Umsetzung der IBA Wissen-schafft-Stadt.
Wissenschaftliche Begleitung
Das Geographische Institut der Universität Heidelberg begleitet die IBA durch breitangelegte wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Wissen und Stadt. Ziel der wissenschaftlichen Begleitforschung ist es, zum einen Projekte für die Stadt Heidelberg anzuregen und zu unterstützen, zum anderen neues Wissen zur und in der Stadt zu generieren.
Hintergrund: IBA Heidelberg
Die Internationale Bauausstellung ist ein Format der Baukultur und Stadtentwicklung mit über 100-jähriger Tradition. Das Besondere einer IBA ist, die Gestaltung der räumlichen Umwelt eng mit gesellschaftlichen Prozessen und Zukunftsfragen zu verknüpfen. Jede IBA hat ein besonderes Thema: Der Heidelberger Gemeinderat hat im Dezember 2011 mit großer Mehrheit dem Konzept für die Internationale Bauausstellung (IBA) Wissen-schafft-Stadt Heidelberg zugestimmt. Sie wird für die Dauer von zehn Jahren ein Labor für die Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft sein. Derzeit werden die Strukturen geschaffen, um diesen Prozess zu steuern und zu koordinieren. Die Auftaktveranstaltung dient dazu, die Grundideen der IBA der Öffentlichkeit vorzustellen und zum Mitmachen und Mitdenken anzuregen.”