Heidelberg, 06. Juni 2016. (red/pm) Wegen steigender Kinderzahlen richtet die Stadt Heidelberg mehr als 220 zusätzliche Plätze in Krippen und Kindergärten ein. Der Fokus des Platzausbaus soll insbesondere in den Stadtteilen Bahnstadt, Südstadt und Emmertsgrund liegen.
Information der Stadt Heidelberg:
“Die Stadt Heidelberg wird im kommenden Kindergartenjahr 2016/2017 ihr Angebot an Betreuungsplätzen weiter ausbauen. Sie richtet hierzu mehr als 220 Plätze in Krippen und Kindergärten ein. Für die entsprechende Umsetzung der Bedarfsplanung der Verwaltung gab der Jugendhilfeausschuss am 31. Mai 2016 einstimmig grünes Licht.
Vor allem im Kleinkindbereich, aber auch bei den Kindern von drei Jahren bis zum Schuleintritt werden weiterhin steigende Kinderzahlen erwartet. Mit den vorgelegten Ausbauplänen hält die Stadt ihren Platz an der Spitze der Kommunen in Baden-Württemberg und im vorderen Bereich der westlichen Bundesländer.
Gute Versorgung
Die Versorgungsquote im Krippenbereich (Kinder unter drei Jahren) wird im kommenden Kindergartenjahr bei 52,8 Prozent liegen, im Kindergartenbereich (Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt) bei mehr als 100 Prozent. 2016 investiert die Stadt Heidelberg 68,8 Millionen Euro in die Kinderbetreuung. Dem stehen ordentliche Erträge in Höhe von 31,1 Millionen Euro gegenüber.
„Heidelberg ist eine stark wachsende Stadt, die attraktiv für junge Familien ist. Wir haben in den vergangenen Jahren intensiv in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert und uns mit einem qualitativ hochwertigen und flexiblen Betreuungsangebot einen zentralen Standortvorteil erarbeitet“, sagte Sozialbürgermeister Dr. Joachim Gerner.
Der Fokus des Platzausbaus soll in den kommenden Jahren insbesondere in den Stadtteilen Bahnstadt, Südstadt und Emmertsgrund liegen.
Kinder unter drei Jahren
Die Zahl der Kleinkinder in Heidelberg wird stark ansteigen: Ausgehend von den neuesten Einwohnermeldedaten erwartet die Stadt Heidelberg zum Kindergartenjahr 2016/2017 4,4 Prozent mehr Kleinkinder als im Vorjahr. Dabei sind der weitere Zuzug in die Bahnstadt und die Entwicklung auf den Konversionsflächen noch nicht berücksichtigt.
Für die 4.032 Kinder unter drei Jahren sollen 1.754 Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen und 373 in der Kindertagespflege zur Verfügung stehen. 59 Plätze werden neu geschaffen. Neun Krippenplätze sollen beim Waldorfkindergarten Neuenheim entstehen, 50 in der Bahnstadt in den Baufeldern SE1 („Heidelberg Village“) und Z 5b („Junges Wohnen“).
Der Versorgungsgrad steigt damit gegenüber dem Vorjahr von 52,6 auf 52,8 Prozent. Weil auch Arbeitnehmer aus dem Umland die Chance auf einen Betreuungsplatz in der Nähe der Arbeitsstelle bekommen sollen, können weiterhin bis zu maximal 10 Prozent des angebotenen Platzkontingents an auswärtige Kinder vergeben werden. Was darüber hinausgeht, muss vom Kinder- und Jugendamt genehmigt werden.
Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt
Die Anzahl der Kindergartenkinder wird ebenfalls steigen: Zum Kindergartenjahr 2016/2017 liegt die Steigerung bei über 3 Prozent. 165 neue Plätze sollen zur Erfüllung des Rechtsanspruchs geschaffen werden. Für die 4.245 Kinder stehen dann 4.500 Plätze zur Verfügung.
Neu geschaffen werden 10 Plätze in der Weststadt (Kapellengemeinde), 10 Plätze in Bergheim (Glückskinder), 20 Plätze in Neuenheim (Studierendenwerk), 100 Plätze in der Bahnstadt und durch Veränderungen in bestehenden Einrichtungen 11 Plätze in Rohrbach und der Weststadt und 14 Plätze in Handschuhsheim, der Weststadt und Ziegelhausen in Einrichtungen der evangelischen Kirche.
In der stark wachsenden Bahnstadt soll die Kinderbetreuung stark ausgebaut werden: Zusätzlich zu den 50 Krippen- und 100 Kindergartenplätzen, die im Kindergartenjahr 2016/17 neu entstehen werden, bietet die städtische Kita am Gadamerplatz ab 2017/2018 20 weitere Krippenplätze.
Für 2018/2019 sind 70 Krippen- und 40 Kindergartenplätze in zwei Einrichtungen auf den Baufeldern C5 („Westarkaden“) und SE 2 geplant.
Lage in Bergstadtteilen suboptimal
Die Versorgungsquote in den beiden Bergstadtteilen ist nicht optimal, dennoch liegen keine Problemanzeigen durch Eltern vor. Im Rahmen der Kindertagespflege werden bereits 9 Kinder im Krippenalter betreut, es können bis zu 18 weitere Plätze geschaffen werden.
Weil die Immobilien- und Trägersuche schwierig ist, wird mit einer deutlichen Verbesserung voraussichtlich erst mit dem Abbau der Hortplätze in der Kita Buchwaldweg bis 2019 zu rechnen sein.
Gute Aussichten gibt es für den Pfaffengrund: Hier entsteht durch das Luise-Scheppler-Heim 2017/2018 eine neue Einrichtung mit 10 Krippen- und 20 Kindergartenplätzen. In der Kindertagespflege werden weitere Plätze geschaffen. Langfristig können bestehende Einrichtungen erweitert werden.
Hier sollen perspektivisch 70 bis 80 Plätze im Kleinkindbereich und 160 bis 180 Plätze im Kindergartenbereich entstehen, verteilt auf Mark Twain Village Süd-Ost, Mark Twain Village Nord und die Campbell Barracks. Je nach Bedarf könnte eine weitere Einrichtung im Bereich des Sickingenplatzes entstehen.”