Rhein-Neckar-Kreis, 06. Mai 2012. (red/pm) Die europäische Lärche ist zum Baum des Jahres 2012 gekürt worden. Eine Galerie der Bäume der vergangenen Jahre kann in der Nähe des Naturschutzgebietes “Sotten” besichtigt werden.
Information des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis:
“Eine ganze Galerie mit den Bäumen des Jahres gibt es im Rhein-Neckar-Kreis in der Nähe des Naturschutzgebietes „Sotten“ nordöstlich von Mückenloch. Revierleiter Bernhardt Lippert hat diese außergewöhnliche Sammlung im Wald einst angelegt und pflegt sie liebevoll seit vielen Jahren.
„Wir unterstützen die von Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss am 25. April 1952 ins Leben gerufene Tradition und pflegen sie hier im Rhein-Neckar-Kreis mit unserer „Baum-des-Jahres-Galerie“ in besonderer Weise“, sagt der Leiter des Kreisforstamtes, Dr. Dieter Münch. Damit wollen wir auf den Wert und die Bedeutung der Wälder (besser Bäume) für die Menschen aufmerksam machen.
Die europäische Lärche – es gibt auch noch die japanische Lärche – kommt ursprünglich aus dem Mittel- und Hochgebirgsraum, kann aber auch im Hügel- und Flachland vorkommen. Sie fühlt sich auch in den Wäldern des Rhein-Neckar-Kreises heimisch und ist verteilt auf das gesamte Kreisgebiet zu finden.
Sie ist derzeit leicht zu erkennen, denn ihre Nadeln, die sie als einziger Nadelbaum im Winter verliert, wachsen gerade in einem zarten Grün nach.
Die Lärche gehört zu den sogenannten Pionierbaumarten, die Kahlflächen besiedeln. Sie braucht sehr viel Licht und hält extreme Verhältnisse aus. Ihre Rinde ist rötlich braun, sehr dick und entwickelt im Alter eine eindrucksvolle Plattenstruktur. Der Baum des Jahres 2012 verbesserte die Luftqualität in Städten von 30 untersuchten Bäumen am besten. Das Holz der Lärche ist sehr wertvoll, hart und dauerhaft, aber auch sehr harzig und wird deshalb gerne im Außenbereich für Fassaden, Holzpflaster, Zäune, Pfosten und Dachschindeln verwendet. Ebenso findet das Lärchenholz Verwendung im Schiffs- und Bootsbau, früher als Wasserleitungen, heute noch als Kübel- und Bottichholz.
So wundert es auch nicht, dass bei der jüngst durchgeführten Nadelwertholzsubmission in Eberbach die Lärchenstämme die besten Ergebnisse erzielen konnten.
Daneben hat die Lärche auch eine gute Heilwirkung. So wird Lärchensalbe zur Wundheilung, bei Rheuma und Erkältungskrankheiten wie auch in der Kosmetikindustrie als Hautmaske und Rasiercreme verwendet.
„Glücklicherweise steht in unserer Galerie bereits ein sehr schönes Exemplar, das die Waldbesucher besonders im Herbst mit seiner spektakulären goldenen Färbung beeindruckt“, freut sich Dr. Münch.
Seit Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss am 25. April 1952 den ersten Tag des Baumes in Deutschland eingeführt hat, wird dieser Tag jedes Jahr mit Mitmachaktionen gefeiert. Ziel ist es, der Bevölkerung und vor allem der Jugend durch symbolische Pflanzungen und Informationsveranstaltungen die besondere Bedeutung von Bäumen näher zu bringen. Jedes Jahr steht im Zeichen eines bestimmten Baumes: Stieleiche (1989), Rotbuche (1990), Sommerlinde (1991), Bergulme (1992), Speierling (1993), Eibe (1994), Spitzahorn (1995), Hainbuche (1996), Eberesche (1997), Wildbirne (1998), Silberweide (1999),Sandbirke (2000), Esche (2001), Wacholder (2002), Schwarzerle (2003), Weißtanne (2004), Rosskastanie (2005), Schwarzpappel (2006), Waldkiefer (2007), Walnuss (2008, Bergahorn (2009), Vogelkirsche (2010), Elsbeere (2011) und Europäische Lärche 2012. Weitere Informationen sind unter www.baum-des-jahres.de im Internet zu finden.”