Heidelberg, 6. Mai 2021. (red/pm) Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen des Lebens ein Umdenken gefordert. Die Stadtbücherei Heidelberg konnte der neuen Lage gut begegnen – sie hatte bereits vorher den Weg zur „Hybriden Bibliothek“ eingeschlagen.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen des Lebens ein Umdenken gefordert. Die Stadtbücherei Heidelberg konnte der neuen Lage gut begegnen – sie hatte bereits vorher den Weg zur „Hybriden Bibliothek“ eingeschlagen. Mit der Verbindung von digitalen und analogen Angeboten und vielen neuen Formaten konnte sie ihren Service weiter ausbauen. Mit Erfolg: Obwohl die Stadtbücherei pandemiebedingt acht Wochen geschlossen war, wurde die Marke von einer Million Entleihungen im Jahr 2020 wieder geknackt. Das ging aus dem Tätigkeitsbericht 2019/2020 der Stadtbücherei hervor, der am 4. Mai 2021 im Ausschuss für Kultur und Bildung vorgestellt wurde.
„Das ganze Corona-Jahr über hat die Stadtbücherei Heidelberg Präsenz gezeigt. Die pandemiebedingten Schließzeiten waren dank eines ausgebauten Hygienekonzeptes kürzer als in vergleichbaren örtlichen und überregionalen Einrichtungen und sie wurden durch einen Abholservice weitgehend überbrückt“, sagte die Direktorin der Stadtbücherei, Christine Sass.
Hohe Nachfrage nach digitalem Medienangebot
Seit 2019/20 verstärkte sich der Aufwärtstrend bei den Kinder-und Jugendmedien weiter und gleichzeitig zeichnete sich ein gesteigertes Interesse an den digitalen Medien ab, die mit einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entliehen wurden. Die Stadtbücherei konnte diese Entwicklungen in beiden Jahren gut bedienen.
Möglich gemacht wurde das vor allem durch den Verein Metropol-Card-Bibliotheken Rhein-Neckar e.V., dem auch die Stadtbücherei Heidelberg angehört, und durch die gemeinsame Plattform für digitale Medien „metropolbib.de“.
Streamingdienst bietet Alternative zu kommerziellen Anbietern
Zeitgleich zum zweiten Lockdown im November 2020 startete die Stadtbücherei den Streamingdienst „filmfriend“ mit einem ausgewählten Filmangebot für alle Altersgruppen als Alternative zu kommerziellen Anbietern. Bis zum Jahresende wurden 1.240 Filme heruntergeladen – die Tendenz ist steigend.
Bestand der Stadtbücherei stets aktuell
Auch der physische Bestand ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 5.000 Medien auf insgesamt über 225.000 angewachsen. Die Stadtbücherei Heidelberg legt großen Wert auf Aktualität, so werden beispielsweise zehn Prozent des Gesamtbestandes jährlich erneuert. Bestseller stehen in der Regel schon am Erscheinungstag zur Ausleihe bereit. Mit Medientipps digital auf der Homepage und auf Instagram sowie mit Themenpräsentationen im ganzen Haus unterstützt die Stadtbücherei bei der Auswahl aus ihrem umfangreichen Angebot.
Neue digitale Veranstaltungsformate
Die Stadtbücherei als außerschulischer Lernort unterstützt die Lesefähigkeit und die Entwicklung von Medien- und Informationskompetenz. In 140 Gruppenführungen wurden Kinder- und Jugendliche mit den Angeboten der Stadtbücherei vertraut gemacht. 50 Mal fanden die „App-solut clever“-Workshops zu Medienkompetenz und Jugendmedienschutz in den Klassenstufen 3 und 6 statt. 2020 wurden pandemiebedingt viele Kinderveranstaltungsformate digital angeboten oder völlig neu aufgesetzt. Für einen eigenen YouTube-Kanal wurden Bastelangebote, Kamishibai-Erzähltheater und Recherche-Tutorials für Schüler entwickelt. Auch der Referate-Coach, der Schülern und Schülerinnen bei der Literatur- und Informationsrecherche hilft, bot online Unterstützung an.
Auch das Kulturprogramm in der Stadtbücherei war mit dem ersten Lockdown im März 2020 zunächst auf Eis gelegt. Großer Nachholbedarf wurde am Zuspruch für die Buchpremieren der Heidelberger Autoren Hans Thill und Frank Barsch anlässlich des Literaturherbstes und die Live-Lesezeiten deutlich, als der Hilde-Domin-Saal im September unter Auflagen wieder geöffnet werden könnte. Ehe mit dem zweiten Lockdown wieder alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten, konnten in der Stadtbücherei zwei der wichtigsten Heidelberger Literaturpreise vergeben werden: der Clemens-Brentano-Preis 2020 und der Ginkgo Biloba-Preis für Lyrikübersetzung.
Bücherbus mit erschwerten Bedingungen unterwegs
Der Bücherbus hatte im Jahr 2019 mit gut 91.000 Entleihungen trotz hoher Ausfallzeiten durch technische Defekte ein respektables Ergebnis erzielt. Ergänzend zu den 22 Haltestellen im Stadtgebiet, die wöchentlich angefahren werden, hat der Bücherbus die Stadtbücherei beim Kindertag im Rathaus, bei den Literaturtagen auf dem Universitätsplatz oder beim Bürgerfest im Patrick-Henry-Village vertreten.
Im Pandemiejahr 2020 gestaltete sich die Arbeit des Bücherbus-Teams schwieriger. Nach neun Wochen Stillstand war der Betrieb zunächst nur mit eingeschränktem Fahrplan möglich. Weil immer nur Einzelpersonen oder Angehörige eines Haushalts den Bus betreten durften, erweiterte der Bücherbus seinen Bestell- und Mitbringservice und schaffte es, dennoch über 12.000 Besucherinnen und Besucher mit rund 47.000 Medien zu versorgen. Aktuell laufen die Planungen für einen neuen Bücherbus. Das Konzept für den Innenausbau wurde unter anderem unter Beteiligung des Beirats von Menschen mit Behinderung erstellt.”